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768 Zeitschrift für Parapsychologie. 12. Heft. (Dezember 1927.)
schaft seit Christi Geburt bis zum 13. Jahrhundert einschließlich zur Magie und
Astrologie. Das Werk beginnt mit Plinius, Seneca und Galen, und schließt mit
Thomas von Aquino, Roger Bacon, Raymundus Lullus und anderen. Es ist das
Ergebnis einer langjährigen Beschäftigung mit dem Gegenstande und eine sehr
wertvolle Ergänzung zu jeder Geschichte des älteren Okkultismus. Als geschichtliches
Werk muß es als unentbehrlich bezeichnet werden.
Oesterreich-Tübingen.
Paul Menzer, Person lichkeitund Philosophie. Rektoratsrede. Halle,
Verlag Max Niemeyer 1920.
Sehr spät erst kommt dieser Hinweis auf die vorstehende Rede. Sie hat das
Schicksal fast aller solcher Reden, daß sie nur dem Hörer bekannt wird und im
übrigen mit einem Stoß anderer ihresgleichen zu einem Bündel geschnürt in
einem abgelegenen Regal jeder Bibliothek verstaubt. So bin denn auch ich erst
heute mit ihr bekannt geworden und — fand sie vortrefflich. Und um dieser
Vortrefflichkeit willen sei sie noch heute angezeigt Ich stehe nicht an, die
Schrift das Beste zu nennen, was bisher über das Verhältnis von Philosophie und
Persönlichkeit gesagt worden ist, offenbar auf Grund langer wiederholter Beschäftigung
mit dem Gegenstande. Vor allem bricht sie auch mit der in den
letzten Jahrzehnten üblich gewordenen allzu bequemen Formel, daß die Philosophie
etwas sei, das sich restlos mit Leichtigkeit aus dem Charakter des Philosophen
ergibt. Wie kompliziert das Problem ist, wird hier an der Hand reichen
Materiales vortrefflich gezeigt. Oesterreich -Tübingen.
Das hohe Lied vom Aiem. Von Ludwig Schmitt. Domverlag, München
1927. M. 12.—.
Das fast 400 Seiten starke und mit vielen Bildern geschmückte Buch greift
ein Thema auf, das in parapsychologischen Kreisen seit den Zeiten des Interesses
an Yogalehren oder den Praktiken der Masdasnanrkhtung, nicht unbekannt ist.
Der Atem und die Atmungskunst sollen als körperlich seelisches Mittel der
Ichsteigerung eine Pflege erfahren, denn nach alten Lehren bindet der Atem
den Menschen mit Natur und Kosmos. Der ärztliche Verfasser bespricht so die
Beziehungen zwischen Atem und Körper, Seele, All, gibt in einem zweiten Teil
nach Erörterung der Wechselbeziehungen zwischen seelisch geistigen Teilgebieten
und Atmung Uebungen an, um Atemkunst vor allem als Gegenstand der Atmungs-
technik, der Bewegungslehre und der Tongebung zu behandeln. E:nige allgemeinere
Schlußkapitel und ein Literaturverzeichnis wie Kunstbellfigen enden
die Abhandlung. Das prächtig ausgestattete Buch leidet leider an dem Zwiespalt
idealistisch-mystischen Glaubens und sachlich medi inischer Erfahrungswelt. Ganz
sicher sind einige der genannten Uebungen ausgezeichnet und ihre umfängliche
Bedeutung könnte wissenschaftlich erhärtet werden. Auf der andern Seite ist der
teilweise hymnisch lyrische Ton der Darstellung wieder ganz auf Laienpublikum
gestimmt: und so ist das Werk für beide Teile mehr Versprechen, als Erfüllung.
Wenn es dazu dienen könnte, die sogenannten Geheimnisse" des Atems wissenschaftlich
zu überprüfen und rein praktisch eine wirklich im we'testen Sinne
naturwissenschaftlich begründete Atemlehre zu entwickeln, so wäre dies ausgezeichnet
. Sicher haben wir viel von den alten Erfahrungen der östlichen Kultur
verloren; wir atmen gleichsam heidnisch: aber bei dieser Erkenntnis führt für
uns der Weg nur über Erfahrung, Beweis und Untersuchung, nicht über naive
Spekulation und einfache Intuition, die sich jene Erstentdecker leisten konnten.
Möge das Buch in tLesem Sinne Anregungen bieten.
Priv.-Doz. Dr. Fritz Giese, Stuttgart.
Und z>um JFesfe - ein "Bucht
Zum Origwalprei- liefert Ihn» n die BuchhandlungOswald Mutze,
Leipzig, Jedes Blich und bittet um grff. Bestellungen unter
genauer Titelangdbe. Teilzahlungen gern gestattet.
W/F* Vom Januar 1928 an mußte der Vierteljahrspreis um 50 Pf. erhöht
werden auf 6 M. (statt 5,50 M. bisher). Die Portoerhöhung sowie Erhöhungen
In der Hersie lung zwangen die Verlagshandlu-g hierzu. Um gefl. Bewilligung
dieses geringen Aufschlags wird höfl. gebeten. — Das Inhaltsverzeichnis
des Jahrgangs 1927 wird dem Januarheft belü gen.
Verlag Oswald Mutze, Leipzig.
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