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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0022
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Zeitschrift für Parapsychologie. 1. Heft. (Januar 1928.)

Man könnte annehmen, daß beim Materialisieren, wie beim Dematerialisieren
und der damit verbundenen Aenderung des Aggregatzustandes ähnlich wie
bei anderen physikalischen Vorgängen Wärme erzeugt wird.

Von welcher Seite der Stein gekommen war, konnte ich beim ersten nicht
feststellen, weil das Ganze zu überraschend und unerwartet kam. Ich untersuchte
zunächst die ganze Umgebung. Es war aber kein Mensch zu erblicken. Solange
man der sonderbaren Art des Auf fliegen» nicht auf die Spur gekommen war,
war man geneigt, zu glauben, es könnte jemand werfen. Als ich später den leisen
Aufschlag dieser bis faustgroßen Steine verspürte, kam ich zu der festen Ueber-
zeugung: so kann kein Mensch werfen. Der Stein war im Augenblick der Berührung
gewichtslos, erst später bekam er seine Schwere wieder. Um genauer
beobachten zu können, setzte ich den Knaben samt seiner Cousine vor mich auf
einen sonnigen Rasen und beobachtete den ganzen Vormittag. Ich hatte das
Glück, eine ganze Reihe von Steinen sehen zu können, darunter auch einige
während des gewichtslosen Fluges. Diese Flugbahn war nicht wie die eines jeden
Körpers parabolisch, sondern vollständig wagerecht Manche bekamen zuerst
Farbe und Form und dann das Gewicht zurück, waren also einen Teil des
Weges sichtbar, als sie noch kein Gewicht hatten. Manche bekamen ihr Gewicht
zurück, ohne einen der Anwesenden zu berühren. Mitten in ihrer wagerechten
Flugbahn wurden sie wieder vollgewichtig und brachen diese Bahn rechtwinklig
nach abwärts ah.

Frau Koszanyi trieb die Kinder in der Frühem als der Steinhagel mit dem
Eintreffen Tibors wieder begann, hinaus vor das Haus und sperrte die Zimmer
ab. Plötzlich hörten wir durch die geöffneten Fenster das Geklirr von auffallenden
Porzellangegenständen. Wir öffneten das Zimmer, in welchem sich
niemand befand. Die ganzen Nippsachen lagen auf dem Fußboden, keines aber
war beschädigt. Wir stellten alles wieder an Ort und Steile. Ich nahm einzelne
Stücke zur Hand und versuchte festzustellen, aus welcher Entfernung
vom Fußboden diese Gegenstände ein ähnliches Geklirr verursachen könnten,
wie das soeben gehörte. Das Resultat meiner Untersuchung war, daß die Gegenstände
etwa in einer Entfernung von einem halben bis einem Zentimeter vom
Fußboden ihr volles Gewicht wieder erlangt haben konnten. Aus einer Entfernung
von fünf bis zehn Zentimeter mit vollem Gewicht auffallend, würden
die zarten Nippsachen in hundert Stücke zerschellen. Aehnlich könnte es sich
qjich mit den Steinen verhalten haben. Ein Aufschlag von mehr als einem Zentimeter
Entfernung müßte unbedingt Verletzungen zur Folge haben, welche aber
nicht zu verzeichnen waren. Erst als der Knabe ohne Strümpfe einherging und
ihn einer der bereits materialisierten Steine am Fuße streifte, war eine gewöhnliche
Abschürfung zu sehen.

Man empfand die Berührung durch die einzelnen Steine übrigens nicht in
gleicher Weise, bei manchen schien der Schlag schon etwas empfindlicher, bei
anderen war die Berührung wie mit einem Papierwürfel, je nach der Entfernung
vom Körper, in welcher der Stein sein volles Gewicht zurückbekam. Den
Weg, welchen die einzelnen Steine wahrscheinlich in wagerechter Flugbahn
zurückgelegt hatten, konnte ich am besten an den einzelnen Stücken der Mineraliensammlung
feststellen, von denen jedes Stück der Besitzerin bekannt war.
Wie erwähnt wurden am Abend alle Steine aus dem Forsthaus durch die Bewohner
in den Garten befördert, um endlich die Bewegung dieser Gegenstände
zum Stilktand zu bringen. Das Fräulein erzählte mir dieses und zeigte mir


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