Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0074
58

Zeitschrift für Parapsyohologie. 1. Heft. (Januar 1928.)

soll die Lektüre der Anmerkungen bzw. des gesamten Artikels keineswegs überflüssig
werden; denn aus dem Zusammenhange herausgelöste Sätze geben den
Sinn des Ganzen und die Einstellung des Verfassers jener Anmerkungen auch
beim besten Willen nicht treffend genug wieder. Daß Drost sehr schlecht in den
Anmerkungen wegkommt, daß er also — man ersieht nicht recht den Zusammenhang
mit dem Thema — scharf angefaßt wird, nur nebenbei.

Wir lesen auf Seite 103, in Anmerkung 1: „Andererseits ist es sicher, daß
Drost auch auf diesem Gebiete (gemeint ist magnetisch-hypnotische Behandlungs-
weise) manches Unheil infolge seiner Kritiklosigkeit angerichtet hat/'

Seite 103, Anmerkung 2: „Drost hat einige Programme solcher sogenannten
jExperimentalvorträge' überreicht. Sie zeigen, daß Drost auf diesem Gebiete sich
als Charlatan betätigt hat."

Seite 103, Anmerkung 3: „In Wirklichkeit hat nachweisbar jedenfalls in
einzelnen Fällen auch ein Erwerbsinteresse mitgewirkt."

Zu dieser Anmerkung weiß ich eine köstliche Illustration über das
Thema: „Sachverständigenhonorare", die ich jedoch zunächst für mich behalten
will.

'Seite 103, in Anmerkung 4: „Die Hypnose in Laierihänden Ist stets gefährlich
, ganz besonders, wenn sie in solchem Umfang mit einer derartigen Rücksichtslosigkeit
ausgeübt wird."

Seite 106, aus Anmerkung 3: „Die Bezeichnung jMuskellesen* ist m. E. zu
eng, da beispielsweise das unwillkürliche Flüstern, das bei den Versuchen von
Drost fast nie auszuschließen ist, kaum als Muskellesen bezeichnet werden kann."

Seite 110, aus Anmerkung 2: „Ueber Rektor Seeling gab bei dieser Gelegenheit
Professor Kau ff mann sein Gutachten dahin ab, daß die von. ihm angestellten
Versuche durchaus fehlerhaft gewesen seien; er schloß seine Aeußerung mit den
Worten: ,Begeisterung und und Autosuggestion sind noch lange keine Tatsachen'."

Hierzu bemerke ioh folgendes: „Prof. Kauffmann hat sich seinerzeit
mit mir eingehend unterhalten, als die Experimente in Biendorf stattfanden
. Die Versuchsanordnung wurde mit ihm vorher besprochen, soweit
die zweite Versuchsreihe nach dem Abendbrot in Frage steht. Kauffmann
hat keinerlei Einwendungen erhoben und mir persönlich auch keine Kritik
geäußert. Die Technik der Versuche (1921) entsprach dem damaligen
Stande meiner Erfahrung. Meine „Versuche" waren übrigens Versuche
wider Willen; den« ich wurde eines Abends in Berlin aus einer von mir
gehaltenen psychologischen Vorlesung herausgeholt und unter Vorweisung
der bekannten Erkennungsmarke mit dem Auftrage „beehrt". Näheres in
meinem Buche: „Hellsehen usw.", Pyramidenverlag, Berlin W 1925. Dieses
Schlußurteil des Herrn Kauffmarai hait Dr. Hellwig öfter als einmal gegen
mich verwendet.

Das Staatsmmisterium in Anhalt hat mir die Einsichtnahme der Akten,
aus denen Dr. Hellwig sein Material für das Werturteil entnommen hat,
zugesagt. Auch die Akten „Kirschner" sind mir durch das Staatsministe-
* rium zur Verfügung gestellt worden; doch sollte ich mich an Herrn Geheimrat
B ü r k n e r wenden. Das habe ich wiederholt getan, ohne Erfolg
zu haben. Einmal wurde mir bedeutet, es bestünde die Befürchtung, daß
ich in eine Polemik gegen......eintreten könnte. Trotz wiederholt abgegebener
Versicherung, daß ich die Akten nur zu rein wissenschaftlichen
Zwecken benötige, daß ich auch auf Veröffentlichungen im angedeuteten
Sinne keinerlei Wert lege, bekam ich die Akten bis heute nicht. Ende
Oktober wiederholte ich mein Gesuch bei dem Staatsmmisterium, mir die
Akten Kirschner zu geben. Die Akten, in denen das Urteil Kauffmanns
über mich steht, liegen im Gericht zu Cöthen>, wohin mich Herr Geheimrat
Bürkner gelegentlich verwiesen hat.

Welche eigenartige Methode Herr Prof. Kauffmann angewendet hat,
ergibt sich aus einem Artikel des Genannten „Kieler Neueste Nachrichten"
vom 11. Dezember 1921, sowie aus der von Otto Siemens in Leipzig herausgegebenen
„Suggestion", März 1922. Das wesentlichste aus beiden
Quellen ist wiedergegeben auf den Seiten 117/119 des im Pyramiden-Verlage
in zweiter Auflage erschienenen Buches: „Hypnose und Suggestion" atfc
der Feder des Verfassers.


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0074