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Fachliteratur des Auslandes.

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in den letzten Jahren veröffentlichten Kreuzkorrespondenzen ausmachen. Er
gab den 14 beteiligten Personen, die jeweils nichts von der Beteiligung der
andern wußten, 12 literarische Zitate als Grundlage; von einem oder mehreren
dieser Zitate ausgehend, sollten sie irgendwelche ihnen einfallende Sätze
oder literarische Reminiszenzen aneinander reihen etwa im Gesamtumfang von
250 Worten. Nach 10 Tagen sollten die Niederschriften an Herrn Salter zurückgehen
, der sie auf auffällige Uebereinstimmungen unters mchen sollte. Herr Salter
ist der Meinung, daß diese Uebereinstimmungen viel schwächer sind als bei
den Medien, die an den Kreuzkorrespondenzen der S. P. R. beteiligt sind; woraus
er offenbar eine Stütze ableiten will für die Auffassung, daß letztere eine übernormale
Ursache haben, sei es nun Telepathie zwischen den Medien oder gar
die Einwirkung eines Geistes. Doch erhebt sich die Frage, ob Herr Salter, dessen
Gattin an den medialen Kreuzkorrespondenzen beteiligt ist, dieselbe eifrige
Liebe, die Piddington für die Aufdeckung der medialen angeblichen Kreuzkorrespondenzen
aufwendet, aufgewendet hat, um die etwaigen Pseudokorrespon-
denzen zu entdecken. Dies war höchstwahrscheinlich nicht der Fall; wobei es
mir selbstverständlich nicht in den Sinn kommt, den guten Glauben des von mir
sehr geschätzten Herrn Salter zu bestreiten; doch können sicher unterbewußte
Hemmungen ihn verhindert haben, Uebereinstimmungen zu entdecken, die Herr
Piddington aufgestöbert hätte, wenn es sich um sogenannte echte Kreuzkorrespondenzen
gehandelt hätte. Man kann diese Frage nicht entscheiden, da nicht
alle Pseudo Schriften veröffentlicht werden; ganz abgesehen davon, daß nur ein
ausgezeichneter Kenner der englischen Literatur solch vage literarische Uebereinstimmungen
oder gegenseitige Ergänzungen verschiedener Niederschriften
entdecken könnte, wie sie Herr Piddimgton in seinen Artikeln über angeblich
übernormale Kreuzkorrespondenzen glaubt feststeilen zu dürfen. Rev. W. S. Irving
bringt eine interessante Arbeit „More thoughts on trance phenomena"; auf Grund
zahlreicher Sitzungen mit Frau Leonard, Frau Brittain, Herrn Vango und Herrn
Vout Peters kommt er zu beachtenswerten Mitteilungen über die Schwierigkeiten,
mit denen Intelligenzen, die sich durch Medien mitteilen wollen, zu kämpfen
haben. Irving schreibt unter Annahme der spiritistischen Hypothese. Er meint
(und belegt dies mit Beispielen aus seiner Erfahrung) es sei nicht rätlich den
Kontrollgeist durch Fragen zu unterbrechen, vor allem wenn die Gefahr besteht,
daß die Fragen das Unterbewußtsein des Mediums interessieren, da dieses Unterbewußtsein
sonst in Versuchung gerät, die sich mitteilende Intelligenz zu verdrängen
und selbst das Gespräch fortzuführen; selbstverständlich kann eine solche
Unterbrechung wertvoller Mitteilungen auch ohne eine Frage des Sitzers eintreten
, wenn der von einem Geist besprochene Gegenstand das Unterbewußtsein
des Mediums interessiert. Viele Irrtümer in Trancebotschaften mögen sich so
erklären lassen. Irvings verstorbene Frau sagte ihm ferner durch Frau Leonard,
„wenn wir mit einem Medium arbeiten, versuchen wir in seim-m normalen Bewußtsein
etwas zu finden, das zu der von uns geplanten Mitteilung paßt"
Z. B. sprach Irvings sehr musikalische verstorbene Frau durch Frau Leonard und
Frau Brittain kaum über Musik; durch Herrn Vango dagegen, der selbst viel
musiziert, sprach sie ausführlicher über ihre musikalischen Interessen. In dieselbe
Richtung einer Beeinflussung auch des Inhalts richtiger Botschaften durch den
Interessenkreis des Mediums weist folgende Tatsache. Obwohl Frau Irving als
Frau eines Geistlichen naturgemäß viel für die Gemeinde tätig war, kamen wenig
damit zusammenhängende Mitteilungen durch verschiedene Medien, bis Irving
mit Vout Peters Sitzungen hatte, der sich sehr für religiöse Fragen interessiert.

Seltsam ist die Tatsache, daß die Buchteste Frau Leonards in ihrer Güte abhängen
von den Oertlichkeiten, aus denen sie stammen; doch ist es nicht möglich
hierüber Regeln aufzustellen; sowohl vom spiritistischen Standpunkt, nach
dem die Buchteste von Irvings Gattin stammen, wie vom andmistischen Standpunkt,
nach dem sie wenigstens zum großen Teil aus Irvings Unterbewußtsein telepathisch
entnommen sein müßten (soweit nicht reines Hellsehen Frau Leonards
die Hauptrolle spielt), wäre zu erwarten, daß Buchteste, die Bücher in Irvings
Pfarrhaus betreffen, am besten gelingen. Doch waren die Buchteste aus zwei
anderen Häusern, die Irving gar nicht oder nur einmal betreten hatte, viel besser.

Die „Geister" behaupten, daß sie die Buchteste nicht im Moment der Sitzung
machen, sondern dieselben oft mehrere Tage vorher vorbereiten. Dies ist im

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