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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0457
Achtes Heft.

August 1925.

Berichte über Spontanphänomene.

Weiteres vom Spuk in Nikolsburg.

Mitteilungen des Nervenarztes Dr. JanSimsa (Prag).

Bearbeitet von

Dr. A. Freiherrn von Schrenck-Notzing, München.

Der Aufsatz: Die Spukerscheinungen in Kotterbach und Nikolsburg (Zeitschrift
für Parapsychologie, Januarheft 1928, S. i3) enthält bereits einen Hinweis
, daß der Nervenarzt Dr. Öimsa in Prag die Untersuchungen des Fachlehrers
Wratnik fortsetze. Auf meinen Wunsch stellte Dr. Simsa mir sein
Material für eine Publikation zur Verfügung. Da dasselbe aber wegen seiner
ungenügenden deutschen Sprachkenntnisse in einer unvollkommenen und zum
Teil nicht genügend verständlichen Ausdrucksweise abgefaßt war, so erwies
sich eine Umarbeitung desselben besonders für den theoretischen Teil als notwendig
. Indessen ist überall, wo es möglich war, die Schreibweise des Verfassers
beibehalten. Der Bericht Dr. Simsas lautet:

Beobachtungen in Nikolsburg.

Ich weilte gerade in Nordböhmen zur Untersuchung des Steinregens von
Kosten, als ich eine Mitteilung des Fachlehrers Wratnik aus Brünn erhielt,
worin er mir von einem neuen Fall von Spontanphänomenen in Nikolsburg
Mitteilung machte. Erst nach Abschluß der Beobachtungen des Herrn Wratnik
kam ich nach Brünn, als Frau Ruzicka nach Nikolsburg abgereist war. Dio
vierzehnjährige Hilda hatte eine Woche des Martyriums hinter sich; von früh
bis in die Nacht hinein wurde sie von immer neuen Beobachtern und Zweiflern
endlosen Verhören unterzogen und mußte für jede ihrer Beobachtungen und
Aeußerurjgen Rede und Antwort stehen. Sie zeigte daher keine besondere Lust,
als ich ihr eine neuerliche Begegnung mit der Tante in Nikolsburg vorschlug.
Endlich nahm sie meinen Vorschlag an, auf einige Zeit mit mir nach Prag
zu kommen. Wir fuhren mit Hilda am Nachmittag des i3. Oktober 1927 nach
Nikolsburg, um auch Frau R. meine Einladung zu unterbreiten. Auf dem
Wege nach Nikolsburg erfüllte mich die bange Frage, ob sich die Phänomene
wiederholen würden, ob mein sehnlichster Wunsch, einige einwandfreie Erscheinungen
zu sehen, in Erfüllung gehen werde. Diesmal sollte ich aber für
meinen Eifer, mit dem ich seit Jahren solchen Erscheinungen nachgehe, reichlich
belohnt werden. Nachdem der schwere Druck, den die meist feindlich
und skeptisch eingestellten, immer wieder wechselnden Beobachter in Brünn
auf die armen geplagten Frauen ausübten, von diesen gewichen war, kamen die
mediumistischen Fähigkeiten der beiden zu kraftvoller Entfaltung, und
ich hatte in den i4 Tagen meiner Beobachtung eine außerordentlich reichhaltige
Ausbeute.

Gleich bei meinem Eintritt in die Familie der Frau R. wußte ich die
Kinder durch allerlei Näschereien für mich zu gewinnen, ebenso die Sym-

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