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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0519
Buchbesprechungen.

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nun freigelegt wurde. Diesen Anlaß benutzte der Verfasser, um durch einen Versuch
mit dem bekannten Hellseher Ossowiecki eventuell festzustellen, was es
mit diesem versteckten Raum für eine Bewandtnis hat. Der Versuch fand in
Gegenwart einiger Persönlichkeiten statt. Ossowiecki — mit der Handfläche
die Mauer betastend — schildert nach einigen Minuten in kurzen abgebrochenen
Sätzen, Bilder und Szenen, aus denen hervorgeht, daß es sich um ein früheres
Schloßgefängnis handeln dürfte. Ueberdies zeigt das Medium auf eine Stelle hin,
wo er nicht ganz deutlich einen Helm un~d ein Oefäß mit Münzen
versteckt oder begraben sieht. Nach Angabe des Sachverständigen Prof. Skore-
wicz, Leiter dieser baulichen Arbeiten, soll die Beschreibung des Schlosses durch
Ossowiecki der baulichen Gestaltung des Schlosses im XIV. Jahrhundert entsprechen
, doch vermißt man dabei die Anführung irgendwelcher Belege für diese
Behauptung, abgesehen davon würde die Möglichkeit einer Anwesenheitstelepathie
bestehen, da Prof. Skorewicz beim Versuch zugegen war. Auch die übrigen
Angaben des Mediums sind vom experimentellen Standpunkte belanglos, da sich
ihre Richtigkeit nicht kontrollieren läßt. Die einzige Möglichkeit für eure
positive Wertung des Versuchs wäre die Auffindung der angeblich
versteckten Gegenstände (Helm, Gefäß mit Münzen), was jedoch —
sofern es die späteren baulichen Veränderungen nicht erforderlich machen —
von der Verwaltung nicht zugelassen wurde. Was um so bedauerlicher ist, als
dieser Fall nicht nur für die Parapsychologie beachtenswert wäre, sondern
auch für die polnische archäologische Forschung eventuell wichtige
Funde zutage fördern könnte.

4. D. Fr. v. Habdank: Aus den höheren Sphären der Gedanken
und Worte. Fortsetzung interessanter Mitteilungen und Botschaften,
und seinen Seancen mit dem bekannten psychischen Medium Frau Jadriga
Domanska.

5. Dr. v. Habdank berichtet ferner über den Intern. Paraps. Kongreß
Paris 1927, wobei hervorgehoben wird, daß der eindrucksvolle Vortrag von
Prof. Driesch, zu den schönsten Erlebnissen des Kongresses gehörte, und daß
die deutsche Delegation von den französischen Kollegen mit besonderer Herzlichkeit
aufgenommen wurde. Geldnerth, Berlin.

Buchbesprechungen.

Prof. Dr. Otto Gramzow. „Die Philosophie der Gegenwart." 547S.
Mit Bildnissen. Zweite, sehr erweiterte Auflage. Verlag G. Bürkner, Charlottenburg
. Preis gebunden M. 25.50.

Das Buch bildet den zweiten Band des Werkes „Geschichte der Philosophie
seit Kant". Der früher erschienene, zur Einführung in die Philosophie besonders
geeignete erste Band/ „Von Kant bis Nietzsche" enthält in mustergültiger
Darstellung Leben und Lehre von Kant, Fichte, Schelling, Hegel, Schleiermacher
, D. Fr. Strauß, L. Feuerbach, Herbart, Beneke, Schopenhauer, Fechner,
E. v. Hartmann, Haeckel, Nietzsche. Der vorliegende zweite Band umfaßt Leben
und Lehre von nicht weniger als 96 Denkern, zu denen sich eine ganze Menge
nebenher erwähnter Namen gesellen. Bildnisse sind beigegeben vojn Comte, Büchner
, Avenarius, Spencer, Rob. Mayer, Ratgenhofer, Vaihinger, Mainländer, Wundt,
Eucken, Spengler, Bergsqn, Helmholtz, Fr. A. Lange, Cohen, Windelband,
Dilthey, Erdmann, Brentano, Rodbertus, Weitling. — Die große Zahl der behandelten
Denker erklärt sich daraus, daß aie „Gegenwart" im philosophischen Geistesleben
nicht in logischem und grammatischen Sinn zu verstehen ist, sondern
einen Zeitraum von mehr als einem halben Jahrhundert umfaßt. Andererseits
hat das philosophische Gedatnkenleben gerade in der neueren Zeit einen außerordentlichen
Aufschwung genommen. Es gibt jedoch kein herrschendes oder
vorherrschendes Lehrgebäude, keine Harmonie der Geister, sondern vielmehr ein
geradezu beängstigendes Gewirr von Standpunkten, Ansichten und Meinungen.
So weist denn das Inhaltsverzeichnis sechs große Abschnitte auf: Materia Iismas
und Positivismus, mit 14 Schattierungen; Idealismus mit sechs Schattierungen;
Neukantianismus und Neukritizismus, mit sechs Schattierungen; Psychologie,
Logik, Phänomenologie, Gegenstandstheorie, Philosophie des Gegebenen, Aesthe-


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