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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0522
514 Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1928.)

2. Altersstufe und Pubertät.

Wie die neuere Forschung zeigt, stehen die Vermittler der paraphysischen
Spontanphänomene (== Spuk) meist in jugendlichem Aller.

Schon in einem der bestbeglaubigten, weil gerichtlich festgestellten Fälle
aus dem Jahre i883, nämlich in dem Spuk von Ylöjärvi (vgl. „Psychische
Studien" Aprilheft 1922) steht ein dreizehnjähriges Dienstmädchen, Emma
Lindroos, in engem Zusammenhang mit den ganzen Manifestationen. Sobald
sie das Haus verlassen halte, hörten die Telekinesen, Apporte und Handlungen
feindseliger oder schabernackartiger Tendenz mit einem Schlage auf.

Auch für den in der Literatur bekannt gewordenen Spuk von Resau
im Jahre 1H8S wurde als vermeintlicher Täter ein fünfzehnjähriger Knabe,
Karl Wolter, festgestellt. Es erfolgte Bestrafung wegen Unfug und Sachbeschädigung
, obwohl ein wirklicher Schuldbeweis nicht geführt war und obwohl
alle Zeugen für die Echtheit der Phänomene sprachen. Hier haben wir
das Schulbeispiel für einen Justizirrtum aus Vorurteil und Ignoranz.

Bei dem bekannten Spuk in Groß-Erlach (Bericht von Iiiig in den
„Psych. Studien" 1916, S. 296 u. 348) war ebenfalls ein vierzehnjähriger
Knabe beschuldigt worden, durch natürliche Kunstfertigkeit die
Hexerei in Szene gesetzt zu haben. Nur fein einziger Zeuge wies damals auf die
besonderen Fähigkeiten des Knaben hin.

Auch in dem Spuk von Dietersheim (berichtet von Dr.' Böhm in
„Psych. Studien* 1921, S. 72) waren die Phänomene an die neunjährige
Tochter einer Dienstmagd gebunden und folgten ihr in andere
Häuser.

Johanna P., de Trägerin paranormaler Vorgänge, welche sie aus
Kärnten nach Braunau und London begleiteten (berichtet vom Verfasser
im Mai-Heft der „Psych. Studien 1923), war bei Beginn des Spuks
im Jahre 1921 vierzehn Jahre alt. Gegen Ende 1922 schwächten sich ihre Erscheinungen
ab und verschwanden vollständig, wahrscheinlich infoige einer
besseren geistigen und körpeiliehen Entwickelung, sowie einer freieren Entfaltung
des Sexual lebe as.

Eleonore Zugun, ein rumänisches Bauernmädchen, war vierzehn
Jahre alt, als es zur Gräfin Wassilko nach Wien kam und in Wien, London
, Berlin und München Gegenstand der Forschung wurde (die hierau£
bezüglichen Arbeiten von Wassilko, Price und Krön er 4nd in den
Jährgängen der „Zeitschr. f. Parapsychologie*4 v. 1926 u. 27 erschienen). Mit
dem verspäteten Eintritt der Menses im i5. Lebensjahr sistierten ihre Leistungen
. Eleonore kehrte nach Rumänien zurück und übt in ihrem Vaterland den
Beruf einer Maniküre aus.

Dasselbe wiederholte sich bei Anna Grönauer, der fünfzehnjährigen
Tochter eines Bergarbeiters in Peissenberg (Oberbayern). Mit dem verhältnismäßig
späten Eintreten der Menstruation hörten die Phänomene auf. (Vgl.
„Der Spuk von Neuried in Oberbayern*, berichtet vom Verfasser.
Zeitschrift für Parapsychologie, Januarheft 1926.) Eine bemerkenswerte Verstärkung
der Erscheinungen kam zustande,, sobald das Mädchen mit ihrer Kusine
KäteLedermann zusammen war. Solange sich Anna allein befand, blieben
die Leistungen schwach.

Vilma Molnar, ein Bauernmädchen aus dem Burgenland, wurde 19^6
nach Schloß Schönau und nach W ien gebracht zur Beobachtung seiner Phäno-


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