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Fachliteratur des Auslandes
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sern, er selbst sei absichtlich oder unerwartet sehr oft abwesend, führe in offiz.
Sitzungen nie die Kontrolle. Besprechung des Ausbaus der mechan. Kontrolle
(Glaskabinett, Fesselung des Mediums an Kopf, Händen und Füßen, der von
Dr. Rkhardson entworfene Stimmkontrollapparat) und der medium. Erscheinun
gen — kühler Hauch, Fernbewegungen, Tranceschrift, in einer Woche in neun
Sprachen, autom. Schreiben, Musik auf im Raum nicht vorhandenen Instrumenten
, bes. überzeugend das 9 Uhr-Abend Hornsignal der amerikan. Marine
(kei>n Radio im Hause!), Lichterscheinungen aller Grade, Materialisationen usw.
von unsichtbaren, aber mit Quarzlinse photographierten Gebilden angefangen bis
zu rot- und weißlichtbeständigen, die unabhängige, direkte Stimme, die Baryt-
Wasser-Probe, Bringungen, Paraffinabgüsse, ferner zwischen August 1926 und
April 1928 etwa 70 Daumenabdrücke, auch Photographien der materialisierten
Hand, die eben den Daumenabdruck bewerkstelligt. Die erstaunlich natürliche
Ausdrucksweise der Trancepersönlichkeit „Walter", die kleine Predigten und
Botschaftem vermittelt. Es folgen Beispiele von Mitteilungen seitens jüngst Verstorbener
, angeblich vor längerer Zeit Verstorbener und lebender Personen.
Machen schon diese beiden Beiträge durch ihre ruhige Darstellung einen
guten Eindruck, so läßt der folgende Artikel „Gedankenübertragungsexperimenteu
von Dr. med. Richardson die Margerys-Mediumschaft in einem neuen,
vorteilhaften Licht erscheinen. Von der spiritistischen Ausdrucksweise des Untertitels
„Margery und andere Medien als Empfänger", „Walter" und mitarbeitende
Wesenheiten als Sender", Versuche, die auf „Walter" und andere mediumist.
Kontrollen als unabhängige Persönlichkeiten Bezug nehmen" kann man ja absehen
. Die beigebrachten Beispiele, drei von etwa 31 Versuchen, die im ersten
Vierteljahr 1928 gemacht und in der New Yorker „Psychic Research" (Mainummer
) eingehend besprochen und analysiert sind, verdienen Beachtung. Experiment
15, 13. März 1923, 9 Uhr abends. Kapitän X. mit fünf anderen Teilnehmern
im gewöhnlichen Sitzungszimmer bei Crandon, Boston, Lime Street 10, ohne
Medium im Zirkel vor dem Kabinett. Dunkelheit, Grammophonspiel. X. bringt
eine neue Sammlung von Karten, von denen jede einzelne durch verschiedene
Angestellte seines Unternehmens mit illustrierten Zeitungsannoncen beklebt worden
ist. Ohne daß X. die Vorderseite gesehen (er hat nur die Rückseite mit seinem
Daumenabdruck versehen) sind sie in e'n Päckchen gesammelt worden. Im
Dunklen zieht nun X. eine Karte aas der von Herrn Brown gehaltenen, vorher
von ihm geschüttelten Schachtel und übergibt sie Herrn Crawford (Chicagoer
Universität). C. hält die Karte in der Mitte des Tisches — von Frau Richardson
an der Schulter kontrolliert — und meldet Kältegefühl der linken Hand, Schmerz
in der Brust und leichtes Schwindelgefühl. Um 9l74 Uhr hören alle deutlich fünf
Klopflaute im Kabinett. C. steckt die Karte in ein Futteral, dieses in eine innere
Rocktasche. Auflösung des Zirkels um 10 Uhr. Licht. — Ebenso zwischen 9 und
10 Uh'r abends schreiben, ungefähr gleichzeitig mit diesen Vorgängen das Medium
Valiantine (im Trance) in New York, also 250 Meilen entfernt, das Medium
Dt. Hardwicke (im Trance), Niagara Fälle, 450 Meilen entfernt und Margery
, bei strahlendem Licht, ohne Zirkel und wach, Vs Meile entfernt, in
Abendgesellschaft neben anderen hier nicht anführbaren, zusammenstimmenden
Andeutungen die Buchstaben Ca, M, El, die zusammen die Ueberschrift des
von niemand gesehenen Bildes (Annonce von Camel-Zigaretten) ergeben
. — Exp. 18, 17. März 1928. — Bei Crandon, 9 Uhr abends. 16(!) Personen
und Margery, diese in tiefem Trance Bei schwachem Rotlicht schreibt sie mit
Bleistift auf der ersten Seite eines auf „Walters" Befehl herbeigebrachten Schreibblocks
, und zwar 9 vertikale Reihen, jedoch so rasend schnell, daß die zunächst
Sitzenden glauben, ihre Hände zitterten. Zeitdauer für die einzelnen Reihen
12—17 Sekunden (!). Schluß 9,53 Uhr. Es wird nun erst festgestellt, daß Margery
145 anscheinend chines. Schriftzeichen geschrieben. — Fortsetzung i«n einem
tiefergelegenen Zimmer bei Weißlieht, kein Zirkel; von 9,57—10,21 Uhr schreibt
sie weitere fünf Zeilen chines. Buchstaben. — Um 10,42 Uhr Telephonanruf von
New York, Bericht über Sitzung bei Valiantine, zwischen 9,50 und 10,02 Uhr:
Laut einer Rohrflöte, Stimme meldet: ,.Kung-fu tze", Valiantine schreibt den
Namen Kung-fu-tze. — Dr. Hsieh, ein chines. Gelehrter, ehemals kommerzieller
Gesandter, bringt den großen Gelehrten, Chefar/t Dr. Huang mit, beide erklären
das von Margery Geschriebene als echtes Chinesisch. Dr. H. übersetzt es. Es
sind Aussprüche, die nach seiner Angabe den Stempel einer originalen chines.
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