Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0621
Hänig: Experimentelle Dämonologie

613

slundes auf Entfernung scheint durch eine starke Muskelanstrengung Eusapias
hervorgebracht.... Alles geht so vor sich, als ob ihre Muskelzusammenziehung
auf Entfernung wirken müßte." Was mich an dieser Schilderung packt, ist
der Umstand, daß hier Eusapia Palladino den äußeren Raum instinktiv als
zum eigenen Körper gehörig empfindet.

Was dieser Auffassung >on der Gegenseitigkeit der Telaesthesie lind Tele-
kinese entgegentritt, ist der laut den bisherigen Erfahrungen beschränkte
Raum, in welchem die letzlere sich kundgibt, wobei noch die Rolle des Tele-
plasmas komplizierend hinzutritt. Nach manchen Erfahrungen scheint es aber,
daß auch die parapsychische Telaesthesie (Hellsehen in die Ferne) unter Mitwirkung
einer Fein mal er ie geschieht. Wenn z. B. Maria Reyes de Z. auf ihren
Hypnotiseur, Dr. Pagenstecher, eingestellt ist, indem sie dessen Körperzustand
hellseherisch fühlt, scheint zwischen ihr und ihm ein leuchtendes Band als
Verbindung zu bestehen fPagenstecher: Außersinnliche Wahrnehmung. 192/1.
S. 47.). Die Asymetrie zwischen Telekinese und Telaesthesie erkläre ich mir dadurch
, daß zur Bewegung von ponderablen Körpern die Feinmaterie (Tele-
plasma ? Od ?) sich mehr verdichten muß, als zur Vermittlung des llcllsehcns
in die Ferne.

Mein Hyperkörper, wenn ich die Raumkomponenle meiner Seele so
nennen darf, strahlt als>o (so vermuten wir es) in Form einer Feinmaieriei
in den unendlichen Raum hinaus. Die Erfahrungen über Telepathie scheinen
zu beweisen, daß auch die Intensität dieser Form der Telaesthesie (die Erfüllung
der Seelenzustande anderer) mit der Entfernung abnimmt. Dies würde
danach darauf beruhen, daß die vom Perzipienten und Agenten ausgesandte
Feinmaterie in größeren Entfernungen sich mehr und mehr verdünnt.

Wir bewegen uns hier in Vermutungen. Aber eines ist sicher: unsere Auffassung
von der Rauinkomponente der Seele rückt auch die am meisten rätselhaften
parapsychophysischen Erscheinungen: die Materialisationen, unserem
Vciständnis näher. Ja, wir können behaupten: erst diese philosophische Einstellung
gibt der Hypothese der Ideoplaslik eine solide Unterlage. Denn wie
soll eine ganz und gar unräumliche Seele im Räume wirken, sogar im Räume
außer dem Körper?

Ich beschließe meine Erörterungen mit der Bemerkung, daß ich trotz
dieser absichtlich einseiligen Ausführungen weit davon entfernt bin, Materialist
zu sein. Ich sprach nur von der Raumkomponente, vom ».Astralkörper*' der
Seele. Aber die wahren Tiefen der Seele liegen in anderen Dimensionen: in der
Zeitdimension und in der zeitlosen Dimension der ethisch-aesthetischen Gültigkeit
. Doch darüber vielleicht ein anderes Mall).

Experimentelle Dämonologie.

Von H. Hänig (Rochlitz).

Die folgenden Ausführungen sollen dazu dienen, den Leser auf eine Schrift
aufmerksam zu machen, die bei vorsichtiger Weiterführung der hier angegebenen
Experimente wohl dazu dienen könnte, die Frage: Animismus oder Spiritismus?
einer weiteren Lösung entgegenzuführen. Es handelt sich um die Schrift von

!) Vielleicht darf ich hier auf mein Büchlein „Die Metaphysik der kosmisch-
schöpferischen Ichheit" hinweisen (1921, Friese u. Lang, Wien.)


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0621