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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1928/0622
614 Zeitschrift für Parapsychologie. 10. Heft. (Oktober 1928.)

Josef Dürr: Experimentelle Dämonologie, die im Jahre 1927 bei M. Allmann,
Leipzig, erschienen ist. Der Verfasser machte, wie schon der Name sagt, Versuche
, die Existenz gewisser Kräfte und Wesenheilcn feslzustellen, die sowohl
innerhalb als auch außerhalb des Spiritismus auftreten und von denen auch in
gewissen Märchen und Sagen die Rede ist, die scheinbar außerhalb des menschlichen
Seelenlebens auftreten, aber doch andererseits auch nicht mit verstorbenen
Menschen identisch zu sein scheinen. Da nun das Vorhandensein solcher Kräfte
bei spiritistischen Sitzungen, aber auch bei Spuk Vorgängen keinesfalls auszuschließen
ist, verdient die Arbeit von Dürr auch innerhalb des experimentellen
Okkultismus Beachtung, ja sie bietet sogar eine Ergänzung zu den Erscheinungen
dar, die bisher auf diesem Gebiete festgestellt wurden. Charakteristisch ist der
Unterschied, daß diese Phänomene zu ihrem Auftreten keiner Kraftentnahme
durch Medien bedürfen, sondern daß sie sich zeigen, wenn gewisse magische
Riten >or genommen werden, daß sie aber den betreffenden als scheinbar völlig
selbständige Wesen sichtbar sind; ihr Wesen wirkt im allgemeinen schreckhaft,
und ihr Erscheinen war mitunter mit Folgen \erbunden, die sich erst einige Zeit
später zeigten, aber doch wohl als Beweise dafür angesehen werden dürfen, daß
diese Phänomene nicht bloß auf Selbsttäuschung beruhen.

Bekanntlich hat man zu allen Zeiten an Besessenheit und Dämonen geglaubt,
so daß zu manchen Zeilen geradezu von Wahnvorstellungen solcher Art geredet
werden kann, die sich als Massensuggestionen verbreiteten. Innerhalb des Okkultismus
lassen gewisse Erscheinungen des Spirilismus, aber auch Spukvorgänge an
die Möglichkeit des Eingreifens solcher Wes<m denken, während auf dem Gebiete
der Esoterik vor allem der sog. Udler der Schwelle in dieses Gebiet gehört, ein
gespenstiges Wesen, das dem Neophyten an der Schwelle des Uebersinnlichen
entgegentritt und sehr wohl als dessen niederes Ich angesehen werden kann. Die
katholische Kirche hat die Dämonologie bei ihre** Auseinandersetzung mit dem
Okkultismus von jeher benutzt, um gewisse Erscheinungen auf diesem Gebiete in
ihrem Sinne deuten zu können. Verfasser hat Versuche in dieser Hinsicht gemacht,
die gelungen sind und verweist im übrigen auf die Praxis gewisser Geheimlogen,
bei denen die sog. Grablegung noch heute zur Erreichung eines höheren Grades
üblich ist, in Verbindung damit sollen ähnliche Erfahrungen gemacht worden
sein. Die übrigen Experimente Dürrs beziehen sich auf die Zilation von dämonischen
Kräften, wie sie von jeher unternommen worden sind, die Mittel, deren er
^sich dazu nach den vorhandenen Anleitungen bedient (Anrufung, magische
Zeichen, Räucherungen), möge der Leser in der Schrift selbst nachlesen, da sie
an «ich nicht hierhergehören und für uns die Phänomene, die dabei auftreten,
die Hauptsache sind. Verfasser selbst rät dazu, was eigentlich selbstverständlich
ist, daß nur sittlich hochstehende Personen diese Versuche unternehmen sollen,
solche entgegengesetzter Art ziehen nur schlechte Einflüsse an und werden die
Geister, die sie riefen, nicht mehr los, wie schon Goethe, der in diesen Dingen
nicht unbewandert war, gesagt hat.

Von den Experimenten, die im Sinne des erwähnten Hüters der Schwelle
gedeutet werden könnten, führt Dürr nur drei an; das eine gelang mit Hilfe
von cannabis indica, mit der auch Pb. Müh (Psychische Gewalten) zu seinen
Ergebnissen gekommen ist. Die Folge davon ist ein namenloses Grauen, da5*
mit völliger Bewußtlosigkeit wechselt, dann treten Erscheinungen auf, die
heute mit Fernbewegung bezeichnet werden. (Oeffnen von Türen, ein Band fällt


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