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in chinesischer Schrift und Sprache, obwohl beides „Margery" unbekannt ist).
Kreuzkorrespondenz mit mehreren anderen Medien (darunter befindet sich
auch der berühmte George Valianline) und schließlich mit posthypnotischen
Suggestionen, die aber nicht etwa ein Sitzungsteilnehmer erteilt, «ondern die
Intelligenz Walter" \in der man bekanntlich „Margerys" verstorbenen Bruder
erblickt). Dieser wählt aus einer großen Anzahl zur Verfügung stehender,
schriftlich fixierter Aufgaben ohne vorherige Kenntnis des Mediums oder
irgendeines Silzungsteilnehmers eine oder mehrere aus und gibt sie „Margery"
auf, wobei oft recht lustige Abänderungen der schriftlich fixierten Befehle
vorkommen (s. u.).
Durch das freundliche Entgegenkommen des ,,British College of Psychic
Science" und Dr. Crandons ist es möglich, die im Juliheft der Vierteljahres-
schritt dieses Institutes (vgl. Zeitschrift für Parapsychologie, September 1928)
\eröffentlichten Bilder „Margerys" und ihrer Phänomene auch den Lesern
der „Zeitschrift für Parapsychologie' zugänglich zu machen, soweit dies nicht
schon früher geschehen ist. Es wird am besten sein, an Hand dieser Bilder
sich die darauf dargestellten Phänomene usw. zu vergegenwärtigen. Selbstverständlich
werden die den Lesern der Zeitschrift noch nicht bekannten Versuche
und Phänomene dabei eingehender geschildert werden.
Abb. 1 zeigt „Marger)" selbst, Abb. 2 ihren Mann, den bekannten Bostonor
Chirurgen Dr. Crandon. Abb. 3 zeigt „Margery" in dem \on lloudini entworfenen
Käfig, sie wird dabei von Dr. W. F. Prince (links) und lloudini
(rechts) kontrolliert. Bekanntlich fanden in diesem Käfig einige der von der
Kommission des „Scientific American" abgehaltenen Sitzungen statt (Zeitschrift
für Parapsychologie, März 1927, S. 135 ff.), wobei „Walter' behauptete,
Houdini habe gleich in der zweiten Sitzung einen zusammenlegbaren Maßstab
in den Käfig geschmuggelt, um „Margery" zu kompromittieren (Zeitschrift für
Parapsychologie, März 1927, S. i38), was Houdini freilich bestritt. Ebenso
behauptete in der ersten Sitzung „Walter", er hätte Houdini dabei ertappt,
wie er einen Radiergummi unter den Glocke! der Bell-box (Klingeldose s. u.)
steckte, um sie am Klingeln zu verhindern.
Abb. 4 zeigt dies«* von dem Komitee des „Scientific Vmerican" hergestellte
Klingeldose (vgl. Zeitschrift für Parapsychologie, März 1927, S.i3ö ff. und
März 1928, S. 1^3 f. und S. i5of.). Sie kann mit einem Schloß zugemacht
werden und enthält eine Batterie nebst einer Klingel, durch Niederdrücken des
Lackels wird die Klingel in Tätigkeit gesetzt. „Walter" läutete diese Glocke
wiederholt lang andauernd oder in einzelnen Klingelzeichen, zuerst in der
Dunkelheit, dann aber auch bei Bot- und Blitzlicht, während „Margery" von
Sitzungsteilnehmern gehalten wurde. Da auch diese Klingeldose den Ansprüchen
der Gegner nicht genügte, ist sie jetzt durch eine andere aus Glas ersetzt
worden, die nur an der Seite eine ganz schmale Oeffnung besitzt und durch
das Uebereinanderschieben zweier Metallkontakte in Tätigkeit gesetzt wird.
Da der von Houdini erdachte Käfig nicht genügte und außerdem etwaiges
Teleplasme die dicken Holzwändc desselben schwerlich durchdringen konnte,
erfand Dr. Bichardson, einer der Forscher der „Margery"-Gruppe, ein neues
Kabinett mit Glaswänden und äußerst strengen Kontrollvorrichtungen im
Inneren, die auf Abb. 5 a, b, c teilweise wiedergegeben sind. (Zeitschrift
für Parapsychologie, März 1927, S. i33 und S. i43, und März 1928, S. i52.)
Dieses Kabinelt ist 1,87 m tief, §\ cm breit und 2,19 111 hoch. Der Boden
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