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Zeitschrift für Parapsychologie. 1. Heft. (Januar 1929.)
Wirkungsfeld stehende Instrument mit Th. i und das außerhalb der Wirkungssphäre
aufgestellte Kontrollinstrument mit Th. 2, so erhalten wir folgende
Werte:
1. Teil: Th. l vor Beginn 19,0 Grad Th. 2 vor Beginn 20,0 Grad
bei Schluß 20,0 „ bei Schluß 20,0 „
Minimum 16,0 „ Minimum 20,0 „
2. Teil: Th. 1 vor Beginn 19,0 Grad Th. 2 vor Beginn 19,0 Grad
bei Schluß 19,0 bei Schluß 19,0 „
Minimum 19,0 „ Minimum 19,0 „
Wir können hieraus ersehen, daß im Bereich der fluidalen Emanation
unter dem gewissermaßen als Dunkelraum dienenden Tische eine zeitweilige
Herabsetzung der Temperatur um 3 Grad stattgefunden hat. Geh. Rat v. C.
und Frl. D., die gegenüber dem Medium an der Stelle des Tisches saßen, wo
das herabhängende Tuch eine Lücke ließ, hatten gleichlautend Angaben über
Kälteempfindung an den Beinen gemacht. Das außerhalb des Wirkungsfeldes
stehende Kontrollthermometer hatte dabei keine Temperaturschwankung
am Boden des Zimmers angegeben, während bei Th. t bis zur Ablesung bei
Eintritt der Pause die Temperatur wieder gestiegen war. Im zweiten Teil der
Sitzung, der nur kurz und frei von Phänomenen war, trat keine Temperaturschwankung
auf. ;
8. Sitzung vom 25. Juni 1926. Ort: der gleiche. Anwesende: Dr. R., Herr
L. A., Dr. v. R., Frl. D., Herr P. B., Dr. Th., M., H., Verf.
Versuchsanordnung: Auf Anregung der Trancepersönlichkeit wurde heute
die Wiener Anordnung versucht, d. h. Willy kam auf einen Diwan zu sitzen, an
dessen rechtes Ende, vor dem Diwan stand eine Bank, mit rauhem Tuch bedeckt,
als Experimentiertisch. Auf der Vorderseite der Bank hing ein schwarzes Tuch,
durch Leuchtstreifen markiert, herab, während auf dem Tisch selbst die kleine
Rotlampe stand. Die Bank und der Diwan waren durch einen dreiteiligen niederen
Schirm mit leuchtender Oberkante gegen den Zirkel abgesperrt, ebenso
gegen die Beine des Mediums. Th. 1 stand unter dem Tischchen bzw. der Bank,
Th. 2 rückwärts im Zimmer.
Verlauf: Kontrolle wie immer durch Verfasser. „Otto" gibt nach Erscheinen
an, das Tischchen sei zu niedrig, da die Kraft sich vom Diwan aus abstemme.
Ich lege daraufhin das Tamburin auf den Diwan. Nach einiger Zeit rutscht mit
einemmal das Tamburin vom Diwan herab zu Boden. Ich stelle es hierauf mit
der einen Kante auf den Diwan, während über die Hälfte des an die Bank
angelehnten Gegenstandes über die Kante der Bank hinaussieht. Nach einiger
^Zeit hört man ganz leichte Geräusche am Tamburin, verbunden mit ganz schwachen
Bewegungen. Als mit einemmal der später kommende Herr B. zur Türe
hereintritt, rutscht die Bank blitzschnell nach vorn gegen den Schirm, und zwar
so, daß die mediumseitige Kante den Schirm berührt, während die andere Kante
von der Vorderseite des Schirmes etwas entfernt bleibt. Die Bewegung kam so
rasch und unerwartet, daß sie in ihrer Art nicht näher zu beobachten war. Die
Vorwärtsbewegung betrug maximal mindestens 5o cm. Es werden nun auch Bewegungen
am Tuch vor der Bank bemerkt, nachdem diese wieder an ihren Platz
gestellt worden war. Schon vorher waren leichte Tuchschwankungen zu sehen,
doch traten sie erst deutlich auf, nachdem „Otto" angegeben hatte, daß er mit
der Kraft nunmehr unter die Bank gehe. Die meisten Beobachter stellen übereinstimmend
fest, daß die Hauptbewegungen sich an dem dem Medium fernen
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