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Kleine Mitteilungen.

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Belehrung aus dem reichen Schatze seines Wissen« und seiner Erfahrung zuteil
werden ließ. Als Seiling mich einige Tage vor seiner Abreise aus München nochmals
besuchte, um Abschied zu nehmen, eikläite er mir die Gründe, warum er
zum katholischen Glauben zurückgekehrt sei. Ich war erschüttert bei dem
Schauen in diese klare, lautere, von echter Frömmigkeit durchglühte Seele.
Seiling war kein Fanatiker, stets hilfreich und gut.

Philosophie und Musik waren des Gelehrten Lieblingsstttdien. Seiling hat
eine große Anzahl von Büchern und Schriften herausgegeben. Ich erwähne hier
besonders „Die Kardinaifrage der Menschheit"; „Ernst Häckel und der Spiritismus
"; „Goethe und der Materialismus"; „Theosophie und Christentum"; „Wer
war Christus?"; „Richard Wagner als Mystiker". Die Psychischen Studien und
andere Journale enthalten viele Artikel, welche Seiling im Kampfe gegen den
Materialismus schrieb. Zum Studium des Okkultismus und besonders der spiritistischen
Phänomene veranlaßte ihn die Bekanntschaft mit dem berühmten Medium
Mine. D'Esperance (1894 in Helsingfors). In München interessierte sich
Seiling für die Theosophie, welche damals infolge der Vorträge Rudolf Steiners
viele Anhänger zählte. Seiling erkannte aber bald die Schwächen der Lehre
Steiners und zog sich zurück. Der Gelehrte war unermüdlich tätig, bis ihm ein
schweres Leiden und der Tod die schaffensreiche Feder aus der Hand nahm.
Nehmt alles nur in allem: Mit Max Seiling schied ein edler Mensch von uns,
ein Mann von großem Wissen und mit reicher Erfahrung. Sein Name wird
in den Annalen der parapsychologischen Forschung stets in Ehren genannt
werden. Josef Peter, General a. D.

Eine „Hochspannungsvision".

Menschliche Gestalt in der Elektrizität.

Vor einigen Tagen hat sich im Laboratorium der englischen Elektrizitätsgesellschaft
Rhodes in London sich ein rätselhafter Vorfall ereignet, für den bis aut weiteres
noch keine Erklärung gefunden worden ist. Der Oberingenieur der Gesellschaft
, Eeastman, war gerade dabei, mit Hochspajinungsstrom verschiedene
Versuche anzustellen, und ein anderer Ingenieur, namens Woodewj, assistierte
ihm bei den Forschungen, die in einem völlig finsteren Räume stattfanden. Plötzlich
flammte über der arbeitenden Dynamomaschine eine blaue Lichtkugel auf,
die nach wenigen Sekunden in eine leuchtende Masse zerfloß. Aus dieser formten
sich allmählich die

Umrisse einer weiblichen Hand,

die ein violettes Licht ausstrahlten und schließlich so deutlich zu sehen waren,
daß die beiden Ingenieure selbst die» Linien an der Handfläche zu unterscheid^
vermochten. Die Finger waren weit auseinandergespreizt. Die seltsame Erscheinung
dauerte, in allen Einzelheiten sichtbar, zehn bis fünfzehn Sekunden
und verschwand darauf spurlos. Mit eingeschalten em Licht durchsuchten nun
die Ingenieure peinlich das ganze Laboratorium, ohne jedoch das geringste zu
finden, was ihnen zu einer Deutung des Rätsels verholfen hätte. Woodew erinnerte
sich dabei, daß er vor mehreren Monaten, als er ebenfalls mit Hochspannungsstrom
experimentierte, eine ähnliche Erscheinung wahrgenommen hatte:
auch damals war sie ganz unvermittelt im dunklen Laboratorium entstandeti,
wies die Umrisse eines Teiles einer menschlichen Hand auf und strahlte ein
violettes Licht aus ...

Die „Vision" dünkte den beiden Ingenieuren so seltsam, daß sie beschlossen,
fürs erste niemandem etwas darüber zu sagen und mit eigenen Kräften zu ergründen
. Am nächsten Tage nahmen sie dieselben Experimente vor, wobei
sie vorsorglich einen photographischen Apparat in Bereitschaft gestellt hatten,
aber weder an diesem, noch am folgenden Tage ließ sich die leuchtende Hand
sehen. Erst am vierten Tage wiederholte sich die Erscheinung, jedoch diesmal
in einer anderen Gestalt. Von blauem Licht umstrahlt, entstand an derselben
Stelle des Laboratoriums, wie das erstemal, ein

menschlicher Kopf;
Obwohl die Aufnahme nicht besonders gut gelungen ist, genügt sie vollständig,
vom Gesicht war nur die untere Hälfte zu sehen —, ein Teil der Nase, Mund


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