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Kleine Mitteilungen.

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-diese Mumiengeschichte zu erwecken und auch eine gute Momentaufnahme
der Mumie gemacht, aber alles sei umsonst gewesen. Miß Morewood selbst
blieb verschon*, als aber ihre beiden Brüder nach Buenos Aires und Nord«
amerika reisten, erlitten beide Schiffbruch, sie kamen zwar mit dem Leben davon^
erreichten aber nie das Ziel ihrer Reise. Die Tochter des Marquis von Salisbury
ging mit der ausdrücklichen Absicht, sich über die Mumie lustig zu machen, ins
Museum: als sie die großen Steintreppen hinunterging, rutschte sie aus und trug
eine so schwere Verletzung davon, daß sie erst nach mehreren Wochen wieder
ausgehen konnte. Eine andere Dame, die das Leben der mumifizierten Prinzessin
studieren wollte, wurde von einem eigentümlichen, äußerst unangenehmen
Gefühl befallen, bis sie ihre Absicht aufgab und alle ihre Notizen vernichtete.
Das sonderbare Gefühl verschwand nunmehr, ohne je wieder zu kommen. Den
ausführlichsten Bericht über die Mumie hat Miß Goodrich-Freer in der „Occult
Review* Bd. XVI, S. 11 bis 19 veröffentlicht. Auf diesen Bericht hin erhielt
sie einen Brief von einem Herrn Horace Lief, in dem dieser die Erregung eines
jungen Mannes schildert, der mit ihm die Mumiie besichtigte. Der junge Mann
starb kurz darauf und der Schreiber selbst wurde einige Monate nach dem
Besuch der Mumie von schweren Sorgen heimgesucht, ähnlich auch mehrere
Mitglieder seiner Familie. Mrs. Leaning bemerkt, man könne das alles natürlich
durch ein „zufälliges Zusammentreffen der Umstände" zu erklären versuchen,
aber eine derartige Häufung in einem einzigen Fall sei doch immerhin bemerkenswert
.

Eine weitere interessante Geschichte von der Mumie einer Katze berichtet
Mr. Fothergilf in seinem Vortrag. Es wurde eine ungewöhnlich schöne Porzellankatze
in Aegypten ausgegraben, die wahrscheinlich die Mumie einer Katze
enthielt. Der Aufseher über die Altertümer, Herr Weigall, nahm sie mit naah
ilause und stellte sie in sein Schlafzimmer. Er suchte die Stelle, wo das Porzellangehäuse
zusammengefügt war, konnte sie aber nirgends finden. In der
folgenden Nacht war es ihm unmöglich einzuschlafen. Es schien ihm, als bewege
sich die Katze und sehe ihn mit glühenden Augen an. Schließlich schlief er doch
ein. Plötzlich erwachte er durch einen lauten Knall, er sprang auf und wurde von
einer riesigen grauen Katze angefallen. Sie kratzte sein Gesicht und seine Hände
und verschwand dann durch das offene Fenster. Er sprang hin und sah hinaus:
unten stand seine eigene Katze und fauchte einer eingedrungenen Katze nach,
die im Gebüsch verschwunden war. Als er jetzt die Porzellankatze betrachtete,
war das Gehäuse zersprungen und die Katzenmumie stand aufrecht in der Mitte,

Schließlich werden noch zwei Fälle berichtet, in denen Darstellungen aus
dem Leben von Mitgliedern der ägyptischen Königsfamilten i»n merkwürdiger
Weise verhindert wurden. So sollte in der Nähe einer Statue der Königin
Ti in Aegypten eine Freilichtaufführung stattfinden. Alles war schon einstudiert
und vorbereitet, als die Darstellerin der Königin auf der Bühne heftige Augen-
schmerzen bekam, so daß es ihr unmöglich war, weiterzuspielen. Es stellte
sich dann heraus, daß sie an einer schweren Augenent/.ünduiig erkrankt war.
Auch andere Teilnehmer an den Spiel erkrankten an Influenza oder Fieberanfällen
, so daß das Stück nicht aufgeführt weiden konnte.

Etwas ähnliches ereignete sich, als im Winter 1924 im Duke of Yorke's
Theater in London eine lustige Revue über Königin Nofretete, die Schwiegermutter
Tut-Ench-Amuns, aufgeführt weiden sollte, in der die Hauptdarstellerin
in altägyptischer Kleidung ein unehrerbietiges Lied über die Königin Notretete,
die sie darstellte, singen sollte. Alle Beteiligten erlebten alsbald allerhand
kleinere private Unannehmlichkeiten, Krankheiten, Mißverständnisse; Gepäck
ging verloren usw. Infolgedessen mußte die S/ene gestrichen werden und sofort
war alles wieder in Ordnung: die Kranken wurden gesund, die Geschäfte gingen
wieder gut usw.

Am Schluß seines Vortrages bemerkte der Redner, daß Flüche und Verwünschungen
in früheren Zeiten eine ganz andere Bedeutung hatten als
heutzutage und daß die Möglichkeit nicht von der Hand zu weisen sei, daß
irgendein Unheil mit bestimmten Sachen, Gegenständen usw. verknüpft sein könne.


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