Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0163
115

fabrik, Direktor Striegel würdigte die Verdienste des Verstorbenen als
Vorsitzenden dies Aufsichtsrates der „Deutschen Verlagsanstalt Union" in
Stuttgart-Berlin. Ferner ließen Kränze niederlegen: Prinz Ludwig Ferdinand,
der Bayr. Automobilklub, der Bayr. Yachtklub, die Allotria, die I. G. Farbenindustrie
, die Siegleschen Familienunternehmungen, die Firmen und Chemischen
Werke Kast & Ehinger G. m. b. IL, Wilh. Leschkorn, J. Hauff & Co., G. m.
b. H. sowie der Krankenunterstützungsverein Alt-München, welcher mit Fahne
und Musik dem Sarge voranschritt.4'

Wir lassen hier die Worte nachfolgen, die unser Schriftleiter Dr. Sünner
unter Niederlegung eines Kranzes an der Bahre in der Trauerhalle gesprochen
hat:

„Im Namen der Schriftleitung der „Zeitschrift für Parapsychologie" frin
ich hierhingeeilt, um dem Schmerz Ausdruck zu geben, der uns alle in dieser
ernsten Stunde erschüttert. Ich spreche im Namen meiner Mitredakteure, im
Namen der Verleger Oswald und Victor Mutze in Leipzig, im Namen der beiden
Berliner Gesellschaften und im Namen so vieler Mitarbeiter, Freunde und Leser
unseres Blattes, die jetzt nicht hier an dieser Stelle erscheinen können. Vor
allem aber spreche ich als Schriftleiter der Zeitschrift, die in den letzten Jahren
sowohl in materieller, vor allem aber in ideeller Hinsicht das ureigene
Werk Schrenck-Notzings war Ihr galt seine große Liebe, seine fortwährende
Unterstützung und seine nip rastende Tatkraft. Oft ist er uns mit dem Rate
des erfahrenen und älteren Sachkenners zur Seite getreten; aber wir verehrten
ihn nicht nur als philosophischen Kopf, sondern wir (beugten uns vor dem
großen moralischen Mut, mit dem er jahrzehntelang sich für das von ihm als
wahr erkannte neue Wissenschaftsgebiet eingesetzt hat.

Ich persönlich verliere in dem Dahingeschiedenen aber auch «einen väterlichen
Freund, der mir oft die Treue gewahrt hat und dem ich, als der Jüngere,
in innigster Verehrung zugetan war. In den Kämpfen und Streitigkeiten der
Meinungen, die auf unserem Gebiete nicht ausbleiben, bewahrte er stets eine
vornehme Sachlichkeit, und wenn es meine Person betraf, ritterliche Freundschaft
. Für all das, was er der Zeitschrift und mir persönlich gewesen, bin ich
ihm unauslöschlichen Dank schuldig. So groß ist dieser Dank, daß ich ihn hier
in dieser Stunde gar nicht erschöpfen kann, sondern späterer, ausführlicher
Würdigung vorbehalten muß.

Noch im Sommer des letzten Jahres verbrachte ich mit ihm gemeinsam
in Gastein schöne Wochen der Ruhe und Erholung. Wir ahnten damals noch
nicht, daß diese Tage die letzten unseres gemeinsamen Zusammenseins sein
würden. Nun gilt es in dieser bitteren Stunde Abschied zu nehmen von dem
Manne, den wir wahrhaft liebten. Wenn ich hier am Sarge, zu Füßen des
Entschlafenen, mich zum letzten Male, tiefen Kummer im Herzen, gramvoll
beuge, so möchte ich mit dem Gelöbnis Abschied nehmen, daß Schrenck-
Notzings Werk, die Parapsychologie, mit seinem Tod nicht abgeschlossen wurde;
dieses wird weiterleben, und, so hoffen wir, reiche Früchte tragen.

Als Vertreter der „Zeitschrift für Parapsychologie'* gebe ich die Erklärung
ab, daß Schrenck-Notzing eine Schule hinterlassen hat, die bereit ist, in seinem
Sinne weiterzuarbeiten! Wir sind uns des großen Erbes, das in unsere Hände
gelegt ist, wohl bewußt und werden versuchen, uns seiner würdig zu erweisen."

8*


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0163