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Ämereller: Das Kraffsche Institut Tür Tierpsychologie. 167
akustische Kontrolle (an Stelle oder in Ergänzung der optischen) durch Verwendung
der Teraminschen Aetherschwingungen war gleichfalls in Angriff
genommen. Ebenso mit Hilfe einer besonderen Vorrichtung kann die Richtung,
aus der die Kraft, welche die Phänomene hervorbringt, wirkt, genau festgestellt
werden. Herr Krall hatte kleine etwa 1/2 m hohe, auf allen Seiten verschlossene,
teilweise mit Glaswänden versehene Miniaturkabinette für Telekinesen, Materialisationen
und Apporte herstellen lassen. Da diese nirgends eine Oeffnung
enthielten, war es nicht möglich irgendwelche Phänomene mit Hilfe der Gliedmaßen
des Mediums etwaiger Helfershelfer oder durch sonstige betrügerische
Hilfsmittel darin zu erzeugen. Für Gravierungen (wie sie bei dem Medium Frau
Silbert auftreten) hatte Krall die verschiedensten sinnreich verschlossenen Holzkästen
und Metalldosen ausgedacht und anfertigen lassen. Zur Kontrolle der einzelnen
Sitzungsteilnehmer im Zirkel sind ebenfalls Vorarbeiten getroffen, jedoch
noch nicht restlos durchgeführt.
Ein mit Kriminalmikrophon und Lauscheinrichtung versehenes Walzen-
telegraphon erlaubt einerseits die automatische Protokollführung, andererseits
die Registrierung aller während der Sitzungen kommenden Geräusche
(Klopftöne, Spielen der Zither, telekinetisches Läuten der Glocke, etwaige
direkte Stimmen usw.). Hierdurch wird es möglich den gesamten Sitzungsverlauf
akustisch festzuhalten. Zur Vervollständigung dieser Telegraphoneinrichtung ist
das Abhören des in der Sitzung auf diese Weise Registrierten mit einem Lautsprecher
in Vorbereitung.
Zur Erzeugung der in Sitzungen mit Medien meist erwünschten Musik ist
ein Elektrola vorhanden, außerdem aber, um die ständige Bedienung eines solchen
Apparates zu erübrigen, ein Fünfröhren-Radioapparat (System Lange),
sowie eine Anschlußvorrichtung an die Münchener Staatsoper mit Lautsprecher.
Zur Messung des sogenannten „kalten Hauches" bei Sitzungen etwa ausströmender
medialer Kräfte, zum Nachweis elektrischer Ströme in der medialen
Energie, zur Bestimmung von lemperaturschwankungen sind neben verschiedenen
anderen Apparaten in einem besonderen Glasschrank Präzisions-Dreh-
spulen und Hitzdrahtmeßinstrumente, Elektrometer, Galvanoskope, Spiegel- und
Seitengalvanometer, Thermosäulen, Meßbrücken, Präzisions wider stände usw.
untergebracht. Ferner besitzt das Hauptlaboratorium einen Anschluß an das
Staats- und Haustelephon, an die Gas- und Wasserleitung. Zur Vervollständigung
des Laboratoriums sind in die Decke mehrere Eisenschienen einbetoniert,
die mit verschiebbaren Aufhängevorrichtungen versehen sind und schwere Apparaturen
zu tragen vermögen.
Hinter dem Hauptlaboratorium liegt das Laboratorium 2. In diesem fensterlosen
, nur mit einer Türe versehenen Raum können alle Versuche vorgenommen
werden, bei denen es auf absolute Dunkelheit ankommt. Um hier die gleichen
Experimente wie im Hauptlaboratorium machen zu können, steht die hier montierte
Schalttafel in Parallelverbindung mit der Haupttafel. Außerdem enthält
dieser Raum noch eine Optische Bank und verschiedene andere wichtige Apparate
für physikalische Versuche.
Neben dem Laboratorium 2, gleichfalls hinter dem Hauptlaboratorium und
durch eine Türe mit demselben verbunden liegt die Dunkelkammer mit fließendem
Wasser, verschiedenen physikalischen Instrumenten und den üblichen Einrichtungen
für photographische Arbeiten. Von hier gelangt man durch eine
zweite Türe in die mit einem kleinen Fenster versehene Werkstätte, mit den
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