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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0224
176 Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1929.)

Medienschaft des h. Franz von Assisi (Interessante Ausführungen von Dr. Graux).
— Materialisationswerkstätten (Jean Meyer deckt einen Schwindel auf, der
in Mantes mit einem falschen Medium getrieben wird. Der weitere Verlauf
dieser Angelegenheit beweist, daß es noch immer Leute gibt, die sich nicht
aufklären lassen wollen). — Aetherstrahlen zwecks Zeichengebung (Oliver
Lodge schlägt vor, sich bei Rotlicht einstellende Intelligenzen zu bestimmen, die
Rotlichtstrahlen in deutlich erkennbarer Weise zu verändern.). — Das Problem
des Schicksals (nach Bourgeois sollen Karma und wiederholte Existenzen die
Lösung bringen). — Gibt es Irrlichter? (C. de Vesme verneint diese Frage und
fordert auf, etwaige die Tatsächlichkeit beweisenden Fälle zu veröffentlichen). —
Ein großer spiritistischer Schriftsteller: Conan Doyle (Darstellung seines Lebenswerkes
durch Luce). — Können wir mit den Planeten verkehren? (Zurückweisung
der Robinsonschen phantastischen Auslegungen der Hertzschen Wellen). —
Auch in den obigen Heften bringen die „Vermischten Nachrichten" wieder
eine Fülle, kurzer aber interessanter Berichte, deren Weitergabe uns leider
Raummangel behindert. Freudenberg, Bodenbach a. d. Elbe.

Buchbesprechungen.

G. Heymans, Gesammelte Kleinere Schriften zur Philosophie und Psychologie,
Haag, Martinus Nijhoff 1927. 3 Bände von zusammen 1752 S. Geh. 34 Qul-
den, geb. 40 Gulden.

Ein Werk wie das vorstehend angezeigte erscheint nicht oft zum 70. Geburtstag
eines verdienten Forschers. Auf wunderbarem Papier, einer Art Büttenpapier
, gedruckt, ist es ebenso sehr ein bedeutsames Zeichen der großen Verehrung
, die dem Verfasser in ganz Holland entgegengebracht wird wie seiner
eigenen wissenschaftlichen Leistungskraft. Die drei fast zweitausend Seiten umfassenden
Bände enthalten sämtliche wissenschaftlichen Arbeiten Heymans mit
Ausnahme der größeren selbständig erschienenen Werke. Sie zeigen, daß in
ihm die Psychologie sich von der Philosophie keineswegs gelöst hat, sondern
mit ihr in engster Verbindung geblieben ist, die durchaus keine bloße Personalunion
war.

Der I. Band enthält die erkenntnistheoretischen und metaphysischen Untersuchungen
— Heymans hat bekanntlich eins der wichtigsten neueren Werfte über
Metaphysik geschrieben. Der IL Band bringt neben experimentalpsycholo-
gischen Arbeiten auch ethische und ästhetische. Der III. Band endlich ist ganz
der Psychologie gewidmet. Gerade in dieser Zusammenstellung erhalt mau ein
eindrucksvolles Bild von dem weiten Gesichtskreis Hymans' auch auf dem
rein psychologischen Gebiet.

Es wird eine neue Ermutigung für die parapsychologische Forschung bedeuten
, daß dieser gioße Gelehrte auch ihr volles Verständnis entgegengebracht
und damit — leider — die meisten deutschen Vertreter der Psychologie weit
hinter sich gelassen hat. Wer nicht zufällig einen um viele Jahre zurückliegenden
Artikel von ihm in der Zeitschrift für Psychologie gelesen und noch
gegenwärtig hat, für den wird das freilich eine Ueberraschung sein. Aber ich
hoffe, daß die Tatsache desto mehr Beachtung finden wird,
daß einPsychologevonderBedeutungHeymans' seitlangem
auf Seiten der Parapsychologie steht. Er hat sich mit der englischen
Forschung näher beschäftigt und ihre Ergebnisse in seine Metaphysik
restlos einzuarbeiten versucht. Er hat weiter eine holländische Parallelgesellschaft
zur Society for Psychical Research gegründet, und schließlich hat er
selbst eine parapsychisch veranlagte Person näher untersucht, mit dem Ergebnis
, daß die Telepathie ein echtes Phänomen sei. Gerade diese letzte Arbeit,
die seiner Zeit an verborgener Stelle in Holland erschien, ist bisher in der
deutschen Psychologie unbekannt geblieben. Alle diese parapsychologischen
Arbeiten stehen im I. Band.

Möchte dem hochverdienten Manne, der vor einem Jahr mit so viel Geschick
dem Internationalen Groninger Psychologenkongreß präsidierte, noch ein
langer Lebensabend beschieden sein. Oesterreich.


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