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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0514
Achtes Heft.

August 1929.

Experimentelles.

Die Londoner Versuche mit Rudi Schneider.

Vorbemerkung.

Es wurde bereits kurz hingewiesen auf die Versuche, die Harry Price jüngst
mit dem Medium Rudi Schneider in London anstellte. Durch das große
Entgegenkommen von Mr. Price ist es möglich geworden, den Originalbericht
hierüber gleichzeitig in England und in Deutschland zu veröffentlichen. Diese
Versuche verdienen vor allem deshalb das ganz besondere Interesse des
deutschen Lesers, weil sie sich fast in allem genau an das Vorbild der Versuche
Dr. v. Schrenck-Notzings anschließen und in gewissem Sinne eine Fortsetzung
derselben darstellen.

Baron v. Schrenck-Notzing experimentierte bekanntlich noch eine Woche
vor seinem jähen Tode mit Rudi Schneider, den er, ähnlich wie seinen
Bruder Willi, zu Verbuchen unter den strengsten Kontrollbedingungen herangebildet
hatte. Gerade für dieses Jahr hatte er sich ein besonders reichhaltiges
Arbeitsprogramm vorgenommen. Er wollte in dem Kral Ischen Laboratorium
in Harlaching bei München noch einige grundlegende Experimente mit Rudi
vornehmen, die über gewisse Punkte Klarheit schaffen sollten, welche noch
nicht mit der wünschenswerten Sicherheit festgestellt worden waren. Vor
allem sollte die Kontrolle noch ausgebaut und das Medium an noch besseres
Rotlicht gewöhnt werden (die Beleuchtung in den letzten Sitzungen Anfang
dieses Jahres war bereits erheblich heller gewesen als je zuvor).

Die Kontrolle sollte auch wesentlich verbessert werden, indem man eine
Vorrichtung nach Art der Teraminschen Aetherwellen-31usik verwendete. Dann
wollte man versuchen, im Dunkeln zu photographieren <vvermittels ultravioletter
und anderer Strahlen). Man hoffte, der Natur der medialen Energien auf die
Spur kommen zu können und wollte vor allem festzustellen versuchen, ob diese
den elektrischen Strom leiten oder nicht. Außerdem sollten Telekines^n in kleinen
, nur mit einer ganz kleinen oder gar keiner Oeffnung versehenen Miniatur-
kabinetten versucht werden, wozu bereits voriges Jahr recht ermutigende
Vorversuche angestellt worden waren (von Herrn Krall). Nach Vollendung dieser
neuen Untersuchungen hoffte Baron Schrenck ein umfassendes Werk
über Rudi Schneider veröffentlichen zu können, zu dem bereits zwei Mappen
mit Protokollen vorliegen, die er aber nicht herausgegeben hatte, da er die
Sache noch nicht für spruchreif hielt. Man sieht daraus, mit welcher Schärfe
und Gewissenhaftigkeit er seine Untersuchungen immer wieder überprüfte.

Das alles wurde mit einem Schlag unterbrochen durch den so
gänzlich unerwarteten Tod Dr. v. Schrenck-Notzings. Es schien zunächst,
als würde sich niemand finden, der diese wichtigen Versuche wieder aufneh-

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