Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0567
486 Zeitschrift für Parapsychologie. 7., 8. Heft. (August Sept. 1929.)

kryptaesthetischer Theorien hin, die bereit wären, eher eine Allwissenheit und
Allsichtigkeit der Sensitiven, als die noch unbekannten außerhalb des Organismus
vorhandenen Naturgesetze, zu denen die offizielle Wissenschaft noch nicht
durchgedrungen sei, anzunehmen. In diesem Zusammenhange knüpft Prof. Oraiski
an den Aufsatz von St. Rzewuski über „Wahrsagerei und Metapsychik" an (vgl.
Refer. Z. f. P. 1928, Heft 8, S. 509), um die Darlegungen von R., wonach bei
positiven Ergebnissen in der Mantik jeder Form, sogar in der Astrologie lediglich
sensitive und intuitive Fähigkeiten in Frage kämen — mit logischen und sachlichen
Erwägungen zu entkräften. Verf. betont, daß die Kryptaesthesie zur Erklärung
sämtlicher parapsychischer Erscheinungen nicht ausreiche und meint,
daß vom parapsychischen Standpunkte aus, eine in bestimmter symbolischer
Weise sich vollziehende Kartenlegung, bzw. Kartenkonsteüation nicht ausgeschlossen
erscheine, wenn man beispielsweise die bestehende Tatsache des
Tischklopfens u. dgl. in Betracht zieht. Wir hätten es hier seiner Meinung nach,
eventuell mit einem physikalischen Mediumismus zu tun. Anders verhielte es
sich natürlich, wie er selbst zugibt, mit der Astrologie, wo andere noch unerforschte
astrophysische Gesetzmäßigkeiten vorliegen mögen. Doch gerade aus
diesem Grunde erscheint mir in diesem Punkte seine Analogisierung mit der Kartomantie
nicht zutreffend, wenn Gralski namentlich die Kartomantie ein
„astrologisches Plagiat" nennt. Diesen Vergleich bzw. diese Bezeichnung
, die der Autor, als eine bisher unbekannte neue Prägang für sich in
Anspruch nimmt, wird man wohl kaum annehmen können, da wesentliche Unterschiede
vorliegen, wenn man eventuelle planetarische Einflüsse, sowie die
Wiederholungsform und Rhythmik, die bei der Kartomantie
fortfallen, berücksichtigt. Auf die Forschungen des Altertums und der
Neuzeit, insbesondere auf die Feststellungen von Faure sich stützend, zeigt Verf.
— ohne sich völlig auf den Standpunkt astrologischer Theorien zu stellen —
die Brücken, die zur Astrologie führen, indem er zugleich in seinen weiteren,
zusammenfassenden und interessanten Ausführungen, auf die Umweltsbeziehungen
, Kausalität, Periodizität im Weltgeschehen und auf die Wahrscheinlichkeit
ihi er Verknüpfung mit der kosmischen Rhythmik und Periodik, deren empirische
Feststellung der kommenden Forschung vorbehalten bleibt — hinweist.

3. Dr. A. Czubrynski: Die Medialität des Frl. Sabira Chu-
r a m o w i c z. Ueber die hervorragenden Leistungen dieses Mediums wurde bereits
früher auf Grund eines Artikels von Dr. v. Watraszewski referiert (vgl
Z. f. P. 1928, S. 510). Aus dem vorliegenden Bericht gehen neben weiteren interessanten
psychometrischen und diagnostischen Versuchen auch Darbietungen
hervor, die im hohen Wahrscheinlichkeitsgrade auch auf hellseherische Fähigkeiten
schließen lassen, zumal wenn es sich um Fälle des Vorausschauens und
Voraussagens handelt. Natürlich stellen sich wie bei jedem Medium auch Versager
ein, die jedoch auf die bekannten Fehler- und Versagerquellen zurückzuführen
sind. Aus der Fülle des Versuchsmaterials sei hier folgender beachtenswerter
Fall zitiert: Dem Medium wird ein kleines Paket überreicht. Die Aussage
über den Inhalt lautet: Zwei beschriebene Zettel, von denen der eine die
Zahl 12 trage. Die Nachprüfung ergab eine Uebereinstimmung der Angaben, bis
auf die nicht vorhanden gewesene Zahl 12. Hierauf erklärte der
Ueberbringer des Päckchens, daß er ursprünglich die feste Absicht
hatte auf einen dieser Zettel die Zahl 12 zu vermerken, doch
schließlich davon abgekommen sei. Frl. Sabira hatte demnach nicht nur den
Inhalt und den Text der Zettel, sondern auch den verborgenen u n -
verwirklichten Gedanken des Ueberbringers wiedergegeben
. Aus anderweitigen psychometrischen Versuchen, die Verf. mit Frl.
Sabira und gelegentlich auch mit Ossowiecki ausführte, glaubt er festgestellt zu
haben, daß den Medien die Beschreibung der toten Natur Schwierigkeiten bereite.
Als nämlich den Medien eine in Papier verpackte und verklebte vulkanische Kruste
überreicht wurde, erwarteten die Versuchsteilnehmer zunächst etwas über das
Innere des Kraters, den Lavaausbruch, über den Vesuv, dem die Kruste entstammte
, zu vernehmen, während die Aussagen über Dinge, die sich auf die
Umgegend und deren historische Geschehnisse beziehen, wie z. B. über den Golf
von Neapel, Pompeji und seinen Untergang u. dgl. — lauteten. Verf. will daraus
schließen, daß das Aussage- und Beschreibungsvermögen bei diesen Medien, erst


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0567