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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0569
488 Zeitschrift für Parapsychologie. 7./8. Heft. (August/Sept. 1929.)

Menschen, der gleichzeitig das Reale und das Transzendente, eben jenes Magische,
schaut. Doch ist hier zu bemerken, daß es für den „gläubigen" Menschen eigentlich
einen solchen Gegensatz nicht gibt. Vielmehr ist dieser durch eine harmonische
Entwicklung und Verknüpfung jener beiden Reiche gekennzeichnet, die
sich zwar durchaus als reale bzw. tranzendente Wirklichkeiten, nicht aber als arl-
verbchiedene, gegensätzliche Kräfte darstellen. Vielleicht sind es nur divergente
Aspekte eines Urpols, die sich allein durch das Vorzeichen unterscheiden, zwei
Faktoren, deren Zusammenspiel erst das magische Ich formt. — Wirz greift
wiederholt auf parapsychologische Geschehnisse und Hypothesen zurück, die seine
Ausführungen gut erläutern. Mit auffallender Schärfe tritt er der Astrologie entgegen
, deren Resultate er auf intuitive Schau zurückfuhren möchte. Kein ganz
leichtes Buch; denn unter der echt dichterischen Form leidet zuweilen doch die
Klarheit des Ausdrucks. Doch ein wertvolles Buch für jeden, der vor einem großen
Gebäude magischer Weltschau Ehrfurcht zu empfinden vermag.

Prübusch, Berlin.

Dr. Joseph Böhm. Inneres Schauen von menschlichen und
kosmischen Beziehungen der Seele. Verlag Johannes Baum,
Pfullingen.

Böhm versucht die parapsychischen Erscheinungen auf denselben Wegen zu
deuten, auf denen die Psychoanalyse aller Richtungen viele seelische Störungen
zu erklären sucht, nämlich durch Zurückführung derselben auf verdrängte Kindheitserlebnisse
. Böhm sagt: Auch für die noch dunklen parapsychischen Vorgänge
ist eine Rückkehr in die Kinderjahre angezeigt, wenn man das Außergewöhnliche
ihres Auftretens und Ablaufes richtig deuten will. So konnte er
bei mediumistischen Malern feststellen, daß sie in der Jugend dauernd den starken
(aber gehemmten) Drang hatten, sich künstlerisch zu betätigen. Die Buchstabenverschiebungen
bei mediumistischen Botschaften gemahnen an ebensolche
Verschiebungen in den Wortbildungen der Kinder und der klopfsprechenden
Tiere. Böhm meint daher, Medien stehen, was die außersinnliche Wahrnehmungsfähigkeit
betrifft, die bei primitiven Völkern viel häufiger sein soll, noch auf
einer kindlichen Stufe. Ebenso glaubt er, das Kindische, ja Boshafte des tele-
kinetischen Spuks darauf zurückführen zu dürfen, daß auch beim Spuk der Spieltrieb
neben einer Symbolisierung der unterbewußten Vorstellung und einer unterdrückten
Gemütswallung eine Rolle spielt.

In manchem wird man zögern Böhm zuzustimmen; z. B. wenn er sagt, der
normale Vorgang des Erinnerns sei derselbe Vorgang wie das seelische Erfühlen
etwa bei der Psychometrie; obschon diese Auffassung nicht von der Hand zu
weisen ist, wenn man mit Böhm annimmt, daß die Individuen alle in einem
göttlichen Bewußtsein ihren Vereinigungspunkt haben; dann könnten in der Tat
Erinnerungen anderer bei psychometrischen Versuchen ebenso im Bewußtsein
eines Mediums auftauchen wie seine eigenen Erinnerungen. Sehr interessante
eigene Versuche und Erlebnisse Böhms beschließen die feine Broschüre, der man
reiche Anregungen zur Deutung der so rätselhaften okkulten Erscheinungen entnehmen
wird. R. Lambert.

Berichtigung der Druckfehler betr. Buchbesprechung von Geldnerth, Juli-Heft 1929.

Auf Seite 428: in der vorletzten Zeile muß stehen: Mit der gründlichen,
individuellen Erforschung der Medien, statt: Mit der Erforschung der individuellen
Erforschung.

Auf Seite 429: Zeile 31 von oben, muß stehen: Ueberlegungen statt: Ueber-
tragungen.

Zur gefälligen Beachiung!

Wir machen unsere Leser darauf aufmerksam, daß Anfang September die
am 1. Juli fällig gewesenen Abonnementsbeträge für das 3. Quartal mit Postnachnahme
erhoben werden. Es wird höflichst um Einlösung gebeten.

Der Verlag Oswald Mutze.


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