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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1929/0577
492 Zeitschrift für Parapsychologie. 9. Heft. (September 1929.)

irgendein rhythmischer Chorgesang erklang... Ich glaube, daß notwendigerweise
das Hervorbringen von Phänomenen von einem gegenseitigen Gefühl des
Wohlwollens zwischen Medium und Sitzungsteilnehmer abhängig sein muß...
Es liegt auf der Hand, daß eine große Anzahl von gewöhnlichen Menschen nicht
einmal um ioUhr abends in ihren eigenen Betten einschlafen würde, wenn ein
halbes Dutzend Unhersitätsprofessoren um sie herumsäße und in tödlicher Stille
auf den Eintritt dieses Phänomens wartete. Die parapsychi^chen Phänomene sind
noch viel empfindlicher und lassen sich nicht durch den Willen des Mediums
hervorbringen. Irgendeine Gemütsbewegung scheint dazu nötig zu sein — genau
so, wie gewisse geschlechtliche Funktionen durch Gefühle und Vorstellungen
ausgelöst werden. Im Falle unseres Mediums scheinen die erforderlichen Gemütsbewegungen
durch rhythmische Musik, durch die Berührung einer Frau,
oder durch den ausgelassenen Geist eines fröhlichen Zirkels herbeigeführt zu
werden. Immer, wenn die Atmosphäre des Zirkels einer Gerichtsverhandlung
mit dem Medium als armem Angeklagten gleicht, oder, noch schlimmer, wenn
die Sitzung die Form einer Hochschulprüfung annimmt, kommen keine Phänomene
zustande." Der erfahrene Forscher wird jedes Wort von Prof. Thirring
•unterstreichen.

Mehrere Sitzungsteilnehmer gingen mit Lord Rayleigh (der den Wunsch
äußerte, an einer anderen Sitzung teilzunehmen) fort, die Zurückbleibenden
beschlossen, es noch einmal zu versuchen. Sie wurden reichlich belohnt. Die
Kontrolle und die Vorbereitungen waren die gleichen, wie in allen anderen
Sitzungen Ich bringe nun die Fortsetzung von Miß Kayes DiktaphonaufZeichnungen
:

In der zweiten Hälfte bestanden die Sitzungsteilnehmer aus: Rudi (9):
Harry Price ^8), der das» Medium kontrolliert; Herrn Amereller (7), als zweitem
Kontrolleur; Mr. Charles Sutton, ,,Daily Mail" (6); Mr. Hannen Sw affer

(5) ; Mr. Thomas H. Pierson (!\)- Die elektrische Kontrolle wird ausprobiert
und vollkommen befunden.

11.26 Uhr. Weißlicbt gelöscht. Rotlicht von etwa 4o Watt.

11.28 Uhr. Rudi .n Trance. „Olga" bittet die Sitzungsteilnehmer folgendermaßen
Plätze zu tauschen: Mr. Pierson (7; soll neben Mr. Harry Price
(8) sitzen, so daß beide das Medium (9) kontrollieren, dann Herr Amereller

(6) ; Mr. Sutton (5); Mr. Hannen Swatfer (f\), der die elektrische Kontroll-
eintichtung bedient. Die Sitzungsteilnehmer wechseln wie angegeben die Plätze,
die Kontrolle wird wieder hergestellt.

n.35 Uhr. Der Vorhang bewegt sich heftig hin und her und vor und zurück,
er streift hierbei die Köpfe der Sitzungsteilnehmer. Wrir rufen: „Gut gemacht.
Olga!'* Der Voihang wird über die Sitzungsteilnehmer vorgeschleudert. „Bitte,
alles sprechen!" sagt „Olga". Anhalten der Vorhangbewegungen. Alle Teilnehmer
hören wie etwa 20 verschiedene Töne deutlich auf der Kinderzither
gespielt werden. Zuerst wurden mehrere Saiten zugleich angeschlagen, dann
bat „Olga" um Grammophonmusik und hierauf erklangen im Takte dazu
Zithertöne.

11.45 Uhr. „Olga" bittet um ,.leise Musik". Ein Saxophon-Solo (Walzer)


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