http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0023
Winther: Experimentelle Untersuchungen über Telekinese. 7
M'lir oft — in der linken Schulter des Medium*. Mit Hilfe dieser Klopflaute
wurde anfanglich mit der leitenden „Persönlichkeit" korrespondiert, indem
erstens eine bestimmte Kode verabredet war (•* Raps = Ja, 3 Raps —Nein,
* weiß nicht), zweitens die Buchstaben nach ihrer Stellung im Alphabet©
abgeklopft wurden. Diese zeitraubende und für die Beobachter ziemlich ermüdende
Methode wurde später meistens durch Automatschrift ersetzt.
Die Klopflaute in der Schulter des Mediums lassen sich nicht naher lokalisieren
. Es wurde mehrfach versucht, diese Laute zu stethoskopieren, wobei es
Mch zeigte, daß sie im Stethoskope schlechter hörbar sind als ohne dieses Instrument
. Es ist vielleicht von Interesse zu erinnern, daß die linke Lungenspitze
des Mediums gehärtet ist (siehe den Abschnitt 2).
Die Raps traten nicht nur im Wachzustande auf, sondern auch im Trance
nnd vielleicht im Schlafe, was jedoch immer schwierig zu konstatieren gewesen ist.
Außer diesen Klopf lauten konnte auf Aufforderung eine S.»h«ir von Nachahmungen
verschiedener Laute im Tische hervorgebracht werden, z. R. das Sägen,
Weben. Korkziehen, das Hüpfen eines Balles, das Einschlafen eine« \agels usw.
3. Die Automatschrift entwickelt sich nach und nach als bequemes
Mittel für unsere Korrespondenz mit ,,Dr. Lasaruz" und den anderen „Kontrollen
". Sie wurde erzeugt sowohl im Wachzustande, wobei das Medium oft
mit abgewendetem Gesicht aaß, ab auch im Trance und — vielleicht — im
Schlafe. Die Schrift war meistens normal, aufrechtstehend, zeitweilig aber
auch Spiegelschrift, auf dem Kopfe stehend und von rechts nach links gehend.
Gelegentlich wurde auch mit der linken liand geschrieen.
Die Buchstabierung ähnelte sehr der normalen des Med'ums.
Der Inhalt war ohne westntliche Bedeutung. Es handelte sich meistens um
Antworten auf Fragen meinerseits, Vorschlage seitens der „Persönlichkeit**
betreffend die Seancen, Bemerkungen über das Verhältnis zwischen d>»r „Persönlichkeit
* und den Beobachtern usw. Bei einzelnen Gelegenheiten nnd „englische
Briefe*' hervorgebracht worden. Die Buchstabierung ist nicht gerade
gut gewesen, meistens eine Annäherung an Lautschrift, aber die Sache ist
jedoch von einigem Interesse» weil weder das Medium noch sein( nächste
Familie irgend etwas von der englischen Sprache weiß. Diese Briefe «ind sowohl
in meiner Anwesenheit ah auch im häuslichen Kreise de« Mediums ge
schrieben worden und haben alle den gleichen Charakter
Kur die eigentliche Untersuchung galt es nun. eine Erscheinung zu finden
, die erstens nicht allzu selten auftrat, zweitens eine systematische Variation
der Bedingungen zuließ, und drittens für eino Messung der wirkenden
Kraft.* geeignet war. \us dem er^en Grunde mußten wir auf die stärkeren Erscheinungen
, wie Verschiebungen oder Hebungen von schweren Tischen, von
vornherein verzichten, weil diese Phänomene relativ selten auftraten und eine
besonders gute Stimmung verlangten. Dagegen halten die Vorveisuche gezeigt,
<laß Wageschwingungen ganz regelmäßig auftraten, und wir finden d<»*hnlh
»n, eine gleicharmige Wage, die nach dem Vorgang von Grunewald konstruiert
war (nur ganz aus iiolz), zu verwenden. Die Wage wai in einem Glaskasten ,auf
* inem soliden Tische aufgehellt, und es gelang auch, legelmaßiir Schwingungen
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0023