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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0050
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Zeitschrift für Parapsychologk. 1. Heft. (Januar 1930.)

ja selbst vielleicht Tage als ein Trümmerring nach Gravitationsgesetzen die
Zelle umkreisen, bis sie vielleicht durch andere Kometen, ganze Schwärme
möglicherweise, hinweggeschafft werden, so wie es bei den Wanderzellen, den
Phagozyten des tierischen Organismus zu beobachten ist1). Eine solche kosmische
„Phagozytose", wenn sie innerhalb des Sonnensystems einmal direkt
gesehen und entdeckt würde (wozu freilich vermutlich nicht gerade oft Gelegenheit
sein wird, obwohl es immerhin dann und wann erwartet werden
könnte), müßte ja wohl ein wenig stutzig machen und dazu auffordern, diesem
merkwürdigen Organismus, der sich — eine nicht gewöhnliche Häufung von
Zufällen, noch dazu so ausgefallenen — in nicht gerade wenigen und recht
eigentümlichen Beziehungen ganz so verhält wie derjenige der lebendigen
Kreatur, einmal gründlich nach dem Puls zu fühlen. Indessen, vielleicht ist es
gar nicht nötig, ein so seltenes Ereignis abzuwarten, vielleicht könnte man
schon jetzt versuchen, den Puls dieses kosmischen Riesen zu fühlen. Denn was
ist denn eigentlich ein Puls? Doch wohl eine Kraftwelle, die sich in regelmäßigen
Perioden auf Blutbahnen, auf eisenführenden Blutbahnen, durch den
ganzen Organismus fortpflanzt, allen Organen neue Nahrung zuführt und gewiß
dabei jede hungrige Zelle, die gierig ihre Nahrung an sich reißt, in Lust erschauern
und erbeben läßt. So etwas ähnliches scheint es ja nun tatsächlich —
die Geschichte mit den Zufällen wird allmählich doch unheimlich — auch im
Kosmos wieder zu geben. Mindestens im Sonnensystem ist nachgewiesen, daß in
regelmäßiger Periode — allerdings nur alle n Jabre, aber was will das für
einen so langlebigen und ungeheuren Organismus besagen? — alle Einheiten
dieses Zellkomplexes in heftige Erschütterung geraten, gewissermaßen in Lust
erbeben. Vielleicht trägt ihnen die magnetische Welle (jede Pulswelle im eisenreichen
Blut der lebendigen Kreatur mag eine sein) neue Nahrung zu, einen
reicheren Meteoritenstrom (der jetzt abgelenkte Leonidenschwarm schien es alle
33 Jahre, also bei jedem dritten Pulsschlag, zu tun), vielleicht auch Energien
in Gasform, die an der Peripherie der Atmosphären, der gasförmigen Zellleiber
der Gestirne, diffundieren, vielleicht auch Energien dem glühenden
Sonnenkern, die seine Emissionskraft erhalten sollen. Man müßte eigentlich
doch nachschauen, ob sich nicht die ganz gleiche Periode von 11 Jahren an allein
Sternen nachweisen läßt. Zwar ist, wenn dies ein Puls ist, nicht anzunehmen,
daß seine Welle überall zugleich anlangt — oder doch nur in benachbarten
Sternen — aber eine elfjährige Periode müßte sich auf alle Fälle an jeglichem
Stern aufzeigen lassen, und wenn es gelänge, den Zeemaneffekt, der die
magnetische Tätigkeit der Sonnenflecke anzeigt und möglicherweise ein Ausdruck
der beim lebhaften Stoffwechsel der „Zelle" Sonne stattfindenden Zerlegungen
und chemischen Umsetzungen von durch die Blutwelle zugeführten
Energien ist, überall mit vervollkommneten spektral-analytischen Mitteln in
11 jähriger Periode verstärkt wie bei der Sonne nachzuweisen (leider nur der
winzige, sichtbare Teil des Spektrums ist der direkten Wahrnehmung zugäng-

l) Der Saturn hat zur Zeit wie Jupiter und Uranus seine „Kometenfamilie",
wie die Astronomen es nennen.


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