Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0068
52

Zeitschrift für Parapsychoiogk. 1. Heft. (Januar 1930.)

außerordentlich eng sein müssen. Gerade von der Seite des Mediumismus her
vermutlich wird daher die Physik, wenn sie mit allem modernem, physikalischem
Rüstzeug, insbesondere Spektra Analytischem, vorgeht, am ehesten diesen
Problemen beikommen können.

Die zweite Frage, die hier noch näher erörtert werden soll, ist die nach der
Herkunft der Glied- und Segmentmaterialisationen. Wenn man sich klarzumachen
sucht, wo die Aufbewahrungsstätten für die Vorstellungen oder, besser
gesagt, Erinnerungsbilder von der Masse unserer Glieder und Segmente liegen
können, so kann nur ein System in Betracht kommen, das zu jeder Zelle hin-
und von jeder Zelle fortführt. Da gibt es überhaupt, soweit bis jetzt bekannt,
nur zwei solcher Systeme: das Sympathicussystem und das Blutgefäß- bzw.
endokrine System. Da das Blutgefäßsystem als Träger der Vorstellungen von
der Form der Glieder und Segmente nicht gut in Betracht kommen kann,
außerdem gewisse segmentale Materialisationen wie die psychischen Buten
Crawfords (es scheint sich bei seinem Medium Kathleen Goligher um Materialisation
eines oder mehrerer Sakralsegmente gehandelt zu haben) durchaus
ein segmental aufgebautes System als Träger der Vorstellungen erfordern, so
bleibt kaum etwas anderes übrig als anzunehmen, daß das Sympathicussystem
mit seinen segmentären Ganglien, seinen zentralen und peripheren, die Glieder
begleitenden Geflechten die Erinnerungsbilder von der Form unserer Gliedet
beherbergt. In dieses Sympathicussystem, und zwai in seine Beckenge flechte,
können gewissermaßen als Hiesenganglien des Sympathicus, als Sympathicus-
gehirne die Keimdrüsen eingelagert gedacht werden, wobei in der weiblichen
jeder Graafsche Follikel mit den in ihn einstrahlenden, feinen Sympathicus-
fibrillen eine Art Riesenganglienzelle darstellt, die ihre zentripetalleitenden,
also magnetisch zu nennenden Kraftlinien, Fühler, bis in jede Zelle des
Organismus streckt.

Den segmentären Ganglienzellhaufen des Sympathicus längs der Wirbelsäule
— Sternhaufen des mikrokosmischen Fixsternhimmels längs seiner
Milchstraße" - - den zentralen und peripheren sympathischen Geflechten kann
die Rolle von unter der Zentralleitung des Sympathicushirns stehenden Pro-
vinzial-, Kreis-, Gemeinderegierungen zugeschrieben werden. Wie solche bis
zum bestimmten Grade selbständig, haben sie alle ein in sich reflektorisch,
automatisch funktionierendes, für die Großhirnrinde — nicht vielleicht für
das Sympathicusgehirn, das Hirn des Eros — unbewußt arbeitendes Seelenbewußtsein
, so daß man von so viel Segment-, Glied-, Organbewußtseinen
sprechen könnte, wie der Mensch Segmente, Glieder, Organe hat. Ueber allen
diesen Teilbewußtseinen des schöpferischen Aufbausyslems thront das Bewußtsein
der Keimdrüse, das Keimbewußtsein, die Keimseele (wie am anderen Ende
das Bewußtsein der Großhirnrinde über den Teilbewußtseinen der niederen
Zentren der Sinnesorganseele).

Das sehr labile Großhirnbewußtsein des Mediums scheint nun, so wie es in
beliebige, sonst dem Willen entzogene Zentren der Sinnesorganseele herabsteigen
kann und von dort aus übernormaler Leistungen fähig ist, auch in
diese phylogenetisch sehr alten Zentren des Sympathicussystems sich hinab-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0068