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Haslinger: Neue seltsame Versuche mit Frau Deane, aus London.

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gerichtet und sie sehen Tricks in den einfachsten Bewegungen. Meiner Ansicht
nach befinden sich diese Herren im Irrtum, oder wenn nicht, so wird
eines Tages eine Erklärung zustande kommen und ihre Experimente und
Beobachtungen mögen dann sogar von Wert sein. Wie immer, die Veröffentlichung
ihrer Ansichten schadete Frau D. in den Augen vieler. Die
zahllosen von mir mit ihr unter strengeren und weit besser kontrollierten
Umständen ausgeführten Versuche haben für die, weiche sich ihre Meinung
schon gebildet habon, keinen Wert.

Zweitens: Frau D. hat kein Interesse an wissenschaftlichen Untersuchungen
, sie ist keine zweite Frau Piper, durchaus nicht!

Drittens: Solche Experimente erfordern mehr Zeit als Beruf swissen-
schaftler erübrigen können, sie würden auch niemand eine Laufbahn eröffnen
, sondern der Beförderung nachteilig sein.

Viertens: Sehr viele sogenannte übernormale Erscheinungen legen offensichtlich
, wie um die Untersuchung des Gebietes aufzuhalten, Zeugnis von
der Ilervorbringung mit normalen Mitteln ab.

So sind bei einer großen Anzahl von „Extra-Gesichtern** deutlich Raster-
spuren zu sehen, auf andern die beschnittenen Ränder der Gesichter, bei
einigen das bäumwollähnliche Aussehen der das Gesicht unmittelbar begrenzenden
Teile, die losen Fäden (von Muslin?) auf andern. Der Ursprung einiger
Extras durch Doppelbelichtung ist offensichtlich. Das ist alles so augenscheinlich
, daß man sich gar nicht vorstellen kann, es könne
jemand, der sich des Betruges bewußt ist, solche Lichtbilder
in Umlauf bringen.

Gegenüber Frau D. ist es schwerlich billig, darauf in einem solch kurzen
Bericht anzuspielen, wo mir kein Raum bleibt, die Gründe für meine
bestimmte Ueberzeugung von Frau Deanes vollkommener Ehrenhaftigkeit anzuführen
. Wird die übernormale Photographie ihre Erklärung finden, dann
wird, glaube ich, der Charakter dieser Frau von jedem Verdacht gereinigt
werden*

Ist es denkbar, daß eine Frau von 64 Jahren, deren Leben seit ihrem
ii. Jahre ihrer Hände Arbeit gewidmet war, zweimal wöchentlich Jahr für
Jahr, auf sich allein angewiesen, ihr unbekannten Gruppen von Personen (die
photographische Sachkenner und Taschenspieler sein können) gegenübertreten
und sie betrügen könnte, und dies unter Bedingungen, wie sie gegenwärtig
ihre Wirksamkeit kontrollieren? *)

Meine eigene, mir durch die Ergebnisse meiner Experimente aufgezwungene
Erklärung, besteht darin, daß das geheimnisvolle wirkende Wesen, welches

*) Das bei der photogr. mediumistischen Tätigkeit der Frau Deane angewendete
Verfahren. Frau D.s Kamera und Kassetten bleiben in der W. T. Stead
Borderland Bücherei und interessierte Personen dürfen sie überprüfen. Alle von
Frau D. zu benützenden Platten werden in einem Großhandelshaus gekauft und
von einer unparteiischen Persönlichkeit bezeichnet, dem Direktor einer großen,
wohlbekannten photographischen Gesellschaft, und sie werden von diesem in
Päckchen von je zwei Platten hergerichtet. Diese werden von einem Angestellten
der Borderland Bücherei hinter Schloß und Riegel gehalten. Soll eine Photo-


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