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Walter: Die Lichterscheinungen bei Frau Marie Sübert
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8. Die Lichtfünkchen. Von Beobachtern bald mit dem Leuchten
von Glühwürmchen, bald mit winzigen Sternchen verglichen, oft auch inmitten
eines Lichtnebels wahrnehmbar.
9. Die Lohe. Ein breiter Schein, jäh aufleuchtend, zum Unterschied
vom Lichtblitz ohne jedes Geräusch, daher meist mit dem Wetterleuchten verglichen
. Das Licht meist von bläulicher Farbe wie das Mooresche kalte Licht.
Eine recht häufige Erscheinung.
10. Das Lichtbüschel oder die Leuchtgarbe, ebenfalls von bläulicher
Farbe, aber von einem schwachen Geräusch begleitet. Ein Gebilde von
der Größe einer Kinderfaust, aus einzelnen Lichtern zusammengesetzt.
11. Das Funkensprühen, bläulich, aber auch gelblich-rot, mit einem
Geprassel verbunden.
12. Der Lichtblitz, vergleichbar einer elektrischen Entladung von
hohem Helligkeitsgrad, mit zischendem Geräusch einhergehend. Die häufigst
beobachtete Erscheinung. Vielfach die Begleiterscheinung physikalischer Phänomene
, und zwar gleichzeitig mit dem Einbruch des medialen Geschehens
in unsere normale Erscheinungswelt oder zumindest für unsere Sinne gleichzeitig
.
13. Der Blitzschlag, ein Lichtblitz von besonderer Heftigkeit, der von
einem krachenden Geräusch begleitet ist. Fast immer auch in Verbindung
mit physikalischen Geschehnissen, doch selten auftretend. Dieser üebersicht
möchte ich als
14. Gruppe die bloß suggestiv bewirkte Lichtempfindung hinzufügen
, wobei man zwei Arten gut auseinanderhalten muß: a) die offenkundig
-fremdsuggestiv bewirkte Wahrnehmung; eine genugsam bekannte
Erscheinung, und b) die verkappt-autosuggestiv bewirkte
Lichtempfindung, welche unterbewußten Schlußfolgerungen entspringt, die
wiederum in unseren vorgefaßten Meinungen verankert sind. Diese verkappten
und unterbewußt erschlossenen Suggestionen, die \on den wenigsten gekannt
werden und deshalb von der Beobachtungspsychologie nur unklar in Anschlag
gebracht werden, sind eine Fehlerquelle von ganz gefährlicher Art, über die
ich an anderer Stelle abhandeln möchte. Hier bei unseren Lichterscheinungen
treten sie freilich nur vereinzelt auf; dagegen spielen sie im übrigen Okkultismus
eine so große Täuscherrolle, daß sie gewisse Partien zu einem wahren
Blendwerk machen; ich denke hierbei vornehmlich an die Pendelforschung.
Die sogenannte Flammenschrift, von der das Medium die „Botschaften
Neils'* ablas, eine Erscheinung, die nur mehrere Jahre andauerte,
scheint ein rein innerlicher Vorgang zu sein, wofür der Umstand spricht, daß
ein von Schulrat Dr. Welisch in der Dunkelheit vorgehaltener Pappendeckel
von angemessener Größe das Medium nicht hinderte, die Wanderschrift weiterhin
abzulesen. Allerdings liegen auch Bekundungen vor, wonach diese Flammenschrift
auch anderen lesbar geworden sein soll. Beim Ablesen dieser Schrift,
die nach der Aussage des Mediums im raschen Fluge an seinen Augen vorüberzog
, malte sich stets die angespannteste Aufmerksamkeit in seinen Gesichts-
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