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Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1930.)

nach den Blättern greifen, gleichsam, als ob sich der Vorrat an Energie erschöpft
hätte und erst wieder aufgeladen werden müsse. Um die Augenblicksschöpfung
nochmals zu erproben, haben wir das Medium auf dem Heimwege
vom Schloßberge inmitten einer lebhaften Unterredung mit dem Ersuchen,
nochmals in die Blätter zu greifen, gewissermaßen überfallen. Sie tat es auf
der Stelle und wiederum leuchtete es auf, doch nicht mehr mit solcher Helligkeit
; mag sein, daß sie innerlich nicht mehr so angeregt war als auf der Höhe
des Schloßbergs, wo eine romantische Umgebung, die mondbeschienenen Bastionen
und die alten, gesprengten Kasematten auf ihre Phantasie wohl eingewirkt
haben mögen.

Solche unvermittelt auftretenden Lichterscheinungen kommen Frau Silbert
manchmai höchst unerwünscht, und sie weiß von einer Kinovorstellung in
Prag zu erzählen, in der sie durch dieses unwillkommene Leuchten zu ihrer
Bestürzung die Aufmerksamkeit aller Besucher auf ihre Loge zog.

Berichte über Spontanphänomene.

Bericht über ein Spontanerlebnis bei Frau Marie Silbert in Graz

Von Dr. PaulSünner.

Gelegentlich einer in der zweiten Junihälfte vorigen Jahres mit einem
hiesigen befreundeten Kollegen in dessen Auto unternommenen Reise durch
Oesterreich und Ungarn, die mir in Wien und Budapest erwünschte Gelegenheit
zur Aussprache mit zahlreichen befreundeten Mitarbeitern unserer Zeitschrift
gab, machte ich Dienstag, 25. Juni, in Graz einen Besuch bei dem mir
von früher schon persönlich wohlbekannten Medium Frau Marie Silbert. -

Ich hatte dies*' hochbedeutende und weitbekannte Frau bereits früher einmal
, am 4. April 1925, besucht und über zwei mit ihr gehabte Sitzungen im
Juni-Ilefl der „Psychischen Studien" berichtet. Ich hatte damals außer zahlreichen
Leuchteischeinungen, Berührungen an Händen, Füßen und Knien
trotz strenger Hand- und Fußkontrolle des Mediums u. a. auf einer auf das
Tischkreuz unter dem Sitzungstisch gelegten Ansichtskarte von Graz die mit
gleichfalls dazugelegtem Bleistift geschriebene Aufschrift „Neil l\. 4." (dies war
das Datum des Tages) erhalten. — Neil ist bekanntlich eine Abkürzung eines
angeblichen Gelehrten aus dem Mittelalter, der sich zuweilen als Dr. Franziskus
Neil zu erkennen gegeben hat und meist die bekannte Abkürzung seines Namens
bevorzugt. Professor Verweycn aus Bonn, der später Frau Silbert gleichfalls1
besucht hat und ähnliche Sitzungsresultate wie ich selbst erzielte, namentlich
solche telekinetischer Art und als eindrucksvollstes das Ilochschweben einer vollgefüllten
Teetasse, worüber er in seinem sehr lesenswerten Buche „Die Probleme
des Mediumismus", Seite 2ro und folgende (Verlag Enke, Stuttgart),
berichtet, will bekanntlich in dieser Persönlichkeit nach eingehender, durch
alphabetisches Klopfen erzielter Befragung einen mittelalterlichen Gelehrten
namens Vincentius Coronelli vermuten, der in der zweiten Hälfte des
17. Jahrhunderts als Franziskaner und General seines Ordens gelebt hat. -


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