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Peter: Polemische Bemerkungen Bozzanos an Herrn R. Lambert als Antwort. 137
normal sind, so folgt, daß die direkten Stimmen, welche mit
mir sprachen, unbestreitbar supernormal waren, und wenn
dies so ist, wer würde zu behaupten wagen, daß die anderen Episoden der
direkten Stimmen nicht supranormal waren?
Ich beziehe mich überdies auf die Fälle, in welchen Christo d'Angelo in
den Gedanken der Anwesenden1) und der Abwesenden las, in welchen er auf
im Geiste gestellte Fragen antwortet; in welchen er die Anwesenden über das
unterrichtet, Avas in diesem Moment in einem anderen, entfernten Experimental-
zirkel \orgeht; in welchen er den Autor eines anonymen Briefes enthüllt;
in welchen er unfehlbare Diagnosen und Prognosen stellt, bald Heilung, bald
Tod verheißend.
Ich beziehe mich noch auf den Umstand in der ersten Sitzung, welcher
Signorina Ferraris beiwohnte, eine für alle neue Bekanntschaft2). Es manifestierte
sich ein Wesen, das gewöhnlich in der Turiner Experimentalgruppe
sich mitteilte und im Piemonteser Dialog sprach. Dies Wesen machte
eine Mitteilung, welche die Signorina einen Monat vorher
in der letzten Sitzung verlangt hatte, der sie in Turin
anwohnte. Dann manifestierte sich der Spirit-Führer dieser Gruppe mil
direkter Stimme, und reproduzierte die merkwürdigste fehlerhafte
Aussprache, mit welcher er sich in Turin durch den
Mund des in Trance befindlichen Mediums ausgedrückt
hatte.
Also noch einmal, da die angeführten Fälle sich positiv als supranormal
erweisen, waren auch die direkten Stimmen, welche mit der Signorina Ferraris
sprachen, unbestreitbar supernormal.
Ich beziehe mich schließlich auf die ganze lleihe der physischen und psycho-
physischen Phänomene, welche in der gegenwärtigen Widerlegung besprochen
sind und in jener, die vorausging, und bemerke, daß, wenn diese Phänomene
auf Grund der Tatsachen mit Sicherheit dazu führen, daß Xenoglossie, Apport
und Export und andere positiv supcrnormalen Ursprungs sind, es unvernünftig
ist, sie insgesamt mit wissenschaftlichen Ostrazistnus zu verdammen, indem
man ungenügende Kontrolle angibt. Bezüglich der Kontrolle und der wissenschaftlichen
Triftigkeit ist man \ernünftigerweise gehalten, Fall für Fall vorzugehen
und nicht pedantisch mit intransigenten und verallgemeinernden
Dogmatismus, und man ist gehalten, dies zu tun, nachdem die Praxis lehrt,
daß sich Reihen metapsychischer Experimente ergeben können, die sehr gültig
erscheinen auch außerhalb jeder persönlichen Kontrolle des Mediums. Und
dies ist ja in der gegenwärtigen Arbeit und in jener, welche vorausgegangen
ist, bewiesen worden.
Mir bleibt nun nichts übrig, als noch einmal zu wiederholen, was ich anfangs
gesagt habe, nämlich daß für die Experimente von Mille-
simo die Frage der Kontrolle nicht von schätzbarer Bedeutung
ist, insofern in allen unseren Sitzungen sich
*) Vgl. Z f. P. 1929. S. 470.
2) Vgl. Z f. P 1929, S. 480. L.
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