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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0156
138 Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1930.)

beständig Episoden abspielten, welche jede Art von Betrug
absolut ausschlössen.

Ich schließe mit einigen Bemerkungen allgemeiner Art. Wenn man es
unternimmt, fremde Experimente zu kritisieren, muß man folgendem Grundsatz
Rechnung tragen, der von höchster Bedeutung ist; es ist etwas anderes,
Berichte über Phänomene zu lesen und etwas anderes, den Phänomenen anzuwohnen
. Jeder, der experimentiert hat, weiß das: der über die Echtheit der
Tatsachen überzeugendste Teil ist genau der. welcher in den für die Veröffentlichung
bestimmten Berichten nicht gegeben werden kann. Es handelt sich
fast immer um vielfache und sehr flüchtige Dinge des Milieus, welche mit
Worten nicht wiedergegeben werden können, oder wenn man es versucht, jede
Wirkung verlieren. Andere Dinge sind nicht zu registrieren aus Motiven anderer
iVrt. So z. B. muß sich ein Berichterstatter über Experimente mit direkten
Stimmen darauf beschränken, die Dialoge zu referieren, welche zwischen
der mediumistischen Personalität und den Experimentatoren stattfinden. Er
kann sicher nicht seinen Bericht mit der Wiedergabe der Konversation versehen,
die zwischen den Anwesenden erfolgt. Nun ist aber diese Konversation sehr oft
der beste Beweis für die Echtheit der Phänomene, insofern sie von den Manifestationen
hervorgerufen wurden; ganz abgesehen, daß sie beweist, daß sich
jeder an seinem Ort befindet, einschließlich der Medien, welche sich an der
Konversation beteiligen. Oft geschieht es, daß sie dareinreden bei Gelegenheit
\on Apport-Pbänomenen, direkten Stimmen, Berührungen durch Hände, Levi-
tationen, welche sich genau in dem Augenblick ereignen, in welchem jene
sprechen." Sig. Ernesto Bozzano sagt zum Schluß:

,,Als ich den Bericht schrieb über das außerordentliche Duell inmitten des
Zirkels und über den „Export" des Mediums, wußte ich, daß ich die Ün-
glaubigkeil vieler Leser erregt habe und den Zorn der orthodoxen Meta-
psychiker provozierte. Nun wohl, trotz dieser wenig angenehmen Aussicht habe
ich keinen Augenblick gezögert, meine Pflicht als Berichterstatter ganz und
voll zu erfüllen, wie unter analogen Umständen auch William Grookes
und Prof. Oliver Lodge keinen Moment gezögert haben, sie zu tun.
Ersterer publizierte erstaunliche Geschichten von materialisierten Phantasmen
und letzterer berichtete „transzendentale Botschaften*', welche den nicht Eingeweihten
gegen den Strich gingen, und all das, trotzdem der eine wie der
andere die Gewißheit hatte, den Zorn, die Kritik und den Hohn auf sich zu
laden, dei ihren wissenschaftlichen Ruf komprimittierte. Dies ist eine Aussicht
, die schwerer wiegt für Männer, welche einen guten Namen zu hüten
haben. Dennoch wählten sie den Weg des Martyriums, um sich nicht als Feiglinge
zu zeigen.

Wohlan, auch ich in meiner Wenigkeit wollte mich nicht als feige erweisen
und ich trage nun die Folgen. Geduld! Ich tröste mich, indem ich
meinen Kritikern mit dem stolzen Worte des sterbenden Nelson antworte:
..God save, I made my duty" — „Gott sei gelobt! Ich habe meine Pflicht getan!"

Ich bemerke dem Herrn Lambert, daß, wenn er der Sitzung, um die es
sich handelt (oder irgendeiner anderen), angewohnt hätte, er sofort seine An-


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