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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0158
140 Zeitschrift für Parapsychologie. 2. Heft. (Februar 1930.)

Oktoberheft unserer Zeitschrift mit meinem ausfuhrlichen Bericht, und fügte in
einem besonderen Schreiben noch einige einleitende Worte hinzu. Ich erklärte,,
daß ich voll und ganz für die Tatsächl'chkeit des Erlebten einträte, daß ich hier
keineswegs Betrug als vorliegend annehmen könnte, und daß es solche Spukfälle
seit langen Zeiten in allen Ländern und bei allen Völkern gegeben habe, wie man
in der einschlägigen Literatur nachlesen könne. Wenn man sich ernsthaft von
diesen Vorgängen ein Bild machen wolle, empfahl ich ferner, als vorbereitende
Lektüre die Werke von Lambert, Iiiig, Kemmerich.

Ich nehme an, daß die übrigen Aerzte in gleicher Weise von den zuständigen
Polizeirevieren um ihre Meinungsäußerung befragt worden sind. Auf die Auswirkung
dieser Enquete darf man gespannt sein.

Es drängt sich die Frage auf: Beabsichtigt das für die Polizei zuständige
Ministerium des Innern eine weitere Blamage, wie sie ohne Zweifel durch das>
Verbot, Hellseher für Aufklärungszwecke seitens der Polizeibehörden weiterhin
hinzuziehen, geschehen ist, oder sollten sich die Zeiten ändern? Sollte es in manchen
Amtsstuben vielleicht dämmern? S ü n n e r.

Zwei berühmte physikalische Medien gleichzeitig in London.

Wie schon berichtet, begab sich Rudi Schneider Mitte November wieder
zu Untersuchungen im National Laboratory of Psychic Research nach London.
Zur gleichen Zeit befand sich auch das berühmte amerikanische Medium „M a r -
gery" mit ihrem Oatten, Dr. Crandon, in der englischen Hauptstadt. Sie
blieb bis Mitte Dezember dort und veranstaltete eine Anzahl erfolgreiche
Sitzungen im British College of Psychic Science. Auch an diesen
Sitzungen nahmen eine Anzahl Pressevertreter, Gelehrte und auch Mitglieder der
S. P. R. teil. Die Presseberichte waren im großen und ganzen verständnisvoll und
günstig. —

Im Januarheft dieser Zeitschrift wurde über die Herausforderung von Harry
P r i c e an den Taschenspieler Maskelyne berichtet. Maskelyne hat sich nicht
gemeldet, offenbar findet er es trotz seiner Pressefehde also doch nicht so leicht,
Rudis Phänomene unter den gleichen Bedingungen trickmäßig nachzuahmen.
Dagegen wohnte ein anderer englischer Taschenspielexperte, Will Goldston,,
der Gründer des „Magischen Zirkels" in London, auf Einladung von Price einer
Sitzung mit Rudi bei. Er schildert im „Sunday Graphic" vom 22. Dezember 1929
seine Erlebnisse. Er berichtet, wie er vor allen Gästen kam, das Laboratorium
genau auf irgendwelche Trickvorrichtungen hin untersuchte, aber nichts Verdächtiges
finden konnte. Auch die elektrische Kontrolh orrichtung wurde von
ihm überprüft. Bei befriedigender Beleuchtung fanden dann die bekannten Phänomene
statt, Herr Goldston machte Rudi dann einige Taschenspielertricks vor,
um zu sehen, ob er etwas davon verstehe, bemerkte aber, daß er keine Ahnung
hatte, worauf es ankam. Er schließt mit dem Urteil: „Ich bin überzeugt,
daßdas,\\asichinderSit7ungsah,nichtaufTricksbcruhte.
Keine Gruppe unter uns Taschenspielern könnte diese Phänomene unter solchen
Bedingungen hervorgebracht haben." Hiermit ist also der sehnlichste Wunsch des
Grafen Klinckowstroem und seiner Freunde — eine Ueberprüfung Rudis durch
einen wirklich sach\ erständigen Berufstaschenspieler —- in Erfüllung gegangen,
hoffentlich sind sie nun einigermaßen zufrieden.

Dr. Gerda Walther, München.

Frau Lotte Plaat in London.

Das psychometrische Medium Frau Plaat hielt sich seit Oktober in London
in dem nach dem Tode von James Hewat McKenzie von seiner Gattin geleiteten
College of Psychic Science auf, wo sie ständig zu Versuchen zur Verfügung
stand. Da sie einen Weihnachtsurlaub in ihrer Heimat Oldenburg verbrachte
, von wo sie einige Tage zu Besuch nach Berlin kam, hatten wir Gelegenheit
, interessante Einzelheiten über ihre bisherige Tätigkeit zu erfahren.
Englische Publikationen über die erzielten Erfolge sind für die nächste Zeit zu
erwarten. Zunächst ist Frau Plaat im Januar an das genannte College zurückgekehrt
, um sich späterhin auch dem National Laboratory, das unter Leitung von
Harry Price steht, zu Untersuchungen zur Verfügung zu stellen. Zum Frühjahr
gedenkt Frau Plaat einer Einladung von Dr. Osty nach Paris nachzukommen.


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