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Fachliteratur des Auslandes.

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rieht der Leipziger Neuesten Nachrichten — der Schneider Mießbach die Kaffeehausbesitzerin
Arnold in deren Lokal in der Körnerstraße zu Leipzig.

Einige Zeit später besuchte mich die Weißnäherin und Verkäuferin Frida
Zahn, wohnhaft Leip/ig-Volkmarsdorf, Hildegardstr. 36, HL L, eine 41jährige,
in jeder Beziehung vertrauenswürdige, geistig völlig normale Frau, und erzählte
mir folgendes: „Am Freitag, den 17. Mai, erhielt ich für Sonnabendnachmittag
eine Bestellung ins Cate Körner auf der Körnerstraße, ich sollte dort eine von
mir gefertigte Garnitur Wäsche abliefern. Vorher fuhr ich aber noch nach der
Lindenthaler Str. in Leipzig-öohlis /u Frau Hessel, um bei ihr vier Herrenhemden
abzugeben. Gegen V2I2 Uhr traf ich bei ihr ein. Nachdem das Geschäftliche
erledigt war, lud mich Frau Hessel ein, zum Mittagessen bei ihr zu
bleiben, da ich ja erst Nachmittag in der Körnerstr. erwartet würde. Nach
Tisch unterhielten wir uns, behaglich auf dem Sofa sitzend über das Cafe.
Da sind doch zwei Mädels, fragte mich die H., eine blonde und eine schwarze?
Plötzlich, es war kurz vor 2 Uhr, schreit sie auf, sich mit beiden Händen
an den Kopf fassend, als wollte sie die Obren vor einem lauten Geräusch
schützen: „O Gott! — Der Schuß! — Das knallt! — Dann noch einmal: Was
war denn das? Das ist ja furchtbar! —" Genau zu gleicher Zeit erfolgte der
Mord im Cate der Körnerstraße

Die gleichen Angaben machte eine Nichte von Frau Hessel, die die Szene
mit erlebte."

Herr Dr. A. Tanagra in Athen erhebt Einspruch gegen die in dem Aufsatz
: „Zur Systematik und Nomenklatur in der Parabiologie" (Dezember 1929)
ihm zugeschobene Wortbildung „Chromatometaskopie". Wir haben uns davon
überzeugt, daß er in der Tat dieses „Wortungeheuer" nicht gebraucht hat, sondern
nur die Neubildung „Chromatoskopie" prägte (1926, S. 211). Der Verfasser
des Aufsatzes, Herr Prübusch, bedauert daher aufrichtig diesen bei der kritischen
Beleuchtung so mancher schwierigen Wortneuschöpfung unterlaufenen Irrtum.

Fachliteratur des Auslandes.

The Journal of the American Society for Psychical Research (in New York), das
seit 1928 unter dem Titel „Psychic Research" erscheint, wurde durch ein
Versehen des bisherigen Referenten während der beiden letzten Jahre nicht
in unserer Zeitschrift besprochen. Wir bringen deshalb hier einen kurzen
Ueberblick über die wichtigsten Aufsät/e dieser beiden Jahrgänge und lassen
von jetzt ab die Hefte regelmäßig referieren. Anm. der Schriftleitung.
Jahrgang XXI, 1927. Im Januarheft berichtet Harry Price ausführlich
über die Versuche, welche in seinem National Laboratory for Psychical
Reseaich mit Eleonore Zugun angestellt wurden. Eine Uebersetzung dieses Berichtes
erschien im Septemberheft der „Z. f. P." 1927, S. 540 ff Bei den meisten
Versuchen war Gräfin Wassilko nicht anwesend, kommt also als „Helfershelferin
" nicht in Frage. Interessant ist ein Outachten über Eleonores Handlinien
durch den bekannten Londoner Chiromanten Noel Jaquin. — Im selben
Heft berichtet Miß May C. Walker über Versuche mit einem „nicht-berufsmäßigen
(amerikanischen) Medium" Mrs. Sinclair. Ihre Medialität offenbarte
sich durch Spukphänomene, die aber später verschwanden. Jetzt arbeitet sie mit
dem Skriptoskop (Ouijabrett) und zeigt außerdem Phänomene des Hellhörens,
Hellsehens, der Psychometrie, Klopfphänomene, Tisch!e\itationen (unter guten Bedingungen
) und Trancereden. Leider tut sie nichts zur Ausbildung ihrer Anlagen
. — Rene Sudre bringt einen Ueberblick über die neuere Literatur (insbesondere
Janet) /um Problem der Stigmatisation und Ideoplastie.

Das Februarheft 1927 enthält einen interessanten Aufsatz von Prof.
Driesch über „die Methoden der theoretischen Parapsychologie". Driesch
verlangt hier für die Untersuchungen möglichst exakte Kontrollbedingungen
voi und während der Versuche. Er warnt davor, die parapsychischen Phänomene
durch bereits vorliegende Theorien zu erklären und meint im übrigen, daß weder
die animistische, noch die spiritistische Erklärung von vornherein ausgeschlossen
sei, vielmehr müssen beide berücksichtigt werden. — Rene Sudre bringt „Betrachtung
über den Fall der Eleonore Zugun" (die er im großen und ganzen für


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