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Kindborg: Ein überwältigendes Apportphänomen.

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möglichkeit aber, die durch das hinzugefügte Wörtchen „bald" und auch durch
spätere Erfahrungen gestützt wird, ist die, daß die Wasseraufnahme ins Blut
irgendwie die physikalischen Bedingungen für das Zustandekommen eines
Apportphänomenes erleichtert. Ist doch schon vielfach angenommen worden,
daß nicht nur das eigentliche Medium, sondern die gesamte Teil nehmer schaft
bei physikalischen Phänomenen gewisse Kräfte abgeben. In der Tat empfanden,
alle Teilnehmer damals Durst, obwohl nicht alle gerade gern Wasser tranken.
Doch kann hier Autosuggestion im Spiele gewesen sein. Jedenfalls nahm bald
ein hoher Wasserkrug mit einer den Teilnehmern entsprechenden Anzahl ganz
oder halb geleerter Wassergläser auf einem Tablett die Mitte des Sitzungstisches
ein. Während dieser Vorbereitungen ging das Gespräch noch von dem Verstorbenen
und wurde dabei eines Sohnes Erwähnung getan. Im gleichen Augenblicke
schrieb das von den beiden Damen geführte Glas dessen Vornamen

FRAU DR/K/- HERR/ELT/

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Fritz. Dann glitt nach einigen weiteren Worten mit einem Hinweis auf die Uhr
und die Zahl n das Glas ab. In diesem Augenblicke wies die — hinter den
Schreibenden stehende — Wanduhr gerade n.

Dann setzte sich das Medium, das inzwischen müde geworden war, in den
Klubsessel (siehe Skizze), das elektrische Licht wurde gelöscht — wir pflegten
bei gedämpftem Rotlicht zu schreiben — um den Tisch herum wurde von uns
anderen die Handkette gebildet; wir waren ohne das Medium neun Personen
(in seinem Aufsatz spricht Herr Seit irrtümlicherweise von einem zwölfköpfigen
Zirkel, sein Sitzungsbericht an mich enthält die richtige Zahl); dann
machten sich beim Medium die Anzeichen beginnenden Trancezustandes geltend.

An dieser Stelle will ich noch einfügen, daß das Medium von jeher vor Beginn
der Sitzungen durch meine Frau und ein oder zwei andere Damen in einem
Nebenraum untersucht wurde. Nicht weil wir es für unerläßlich gehalten hätten
(das Medium stand seit lange mit mehreren Damen der Gesellschaft für wissenschaftlichen
Okkultismus in persönlichem Verkehr und die Lauterkeit seines Charakters
bedarf für uns weder der Erörterung noch der Bestätigung), sondern
lediglich der äußeren Korrektheit halber.

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