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Kindborg: Ein überwältigendes Apportphänomen

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nung. Diesen Angaben entspricht das äußere Verhalten, das wir bei verschiedenen
Gelegenheiten beobachteten. Das eine Mal ein leidenschaftliches Sichwehren
mit Ausbleiben des Phänomens, andere Male das Zusammensinken im
Augenblick des letzten Geschehens und wiederholt, wie im geschilderten Falle,
der entsetzliche Schrei. Medium berichtet übrigens, daß es bei dem erwähnten
früheren Blumenapport ebenso geschrien haben soll. Es fand sich nachher am
Boden liegend wieder. Man hatte damals den Fehler gemacht, sofort das elektrische
Licht anzudrehen. Infolgedessen hatte nicht nur das Medium, sondern
die gesamte Teilnehmerschaft unter ungünstiger Nachwirkung zu leiden. Dank
unserer Vorsicht ist uns und vor allem dem Medium stets eine jede, sei es auch
nur vorübergehende, Schädigung erspart geblieben.

Setzte ich soeben auseinander, daß und weshalb unser Medium den bezeichneten
Phänomenen am liebsten aus dem Wege geht, so ist es von besonderem
Interesse, daß die Dame gerade an dem Abende des großen Ereignisses nicht
im Besitze ihrer gewohnten Energie war. Sie kam nämlich durch die Pflege
ihres erkrankten Mannes erschöpft zur Sitzung und hätte diese, wie sie gleich
bemerkte, am liebsten im letzten Augenblick abgesagt, wenn sie nicht die Rücksichtnahme
auf die in verschiedenen Stadtgegenden wohnenden Teilnehmer
davon zurückgehalten hätte. Bei dieser Gelegenheit hatte meine Frau in richtiger
Erkenntnis der tatsächlichen Verhältnisse mich darauf hingewiesen, daß
wir gerade der scheinbaren Indisposition des Mediums wegen auf eine besonders
gute Sitzung hoffen dürften. Das Gefühl des Ergriffenseins durch den
Geist möchte ich nach meinen übrigen Erfahrungen durchaus nicht etwa nur
subjektiv bewerten. Habe ich doch das Eindringen geistiger Elemente von zuvor
unbekannten Verstorbenen, aber auch von zuvor unbekannten Lebenden bei den
Versuchen mit diesem Medium wiederholt beobachtet. Damit gewinnt die alte,
niemals ganz ausgestorbene Anschauung von der Besessenheit neue theoretische
Unterlage. Daß die moderne Wissenschaft diese Dinge nicht kennt, kann als
Beweis gegen ihre Existenz nicht angesehen werden. Hat sie doch auch den
Hypnotismus bis vor kurzem nicht gekannt und nicht anerkannt, obwohl er
seit Jahrtausenden existierte. Ich bin überzeugt, daß aus Heil- und Pflegeanstalten
bei entsprechender Einstellung der Aerzte geeignetes Beobachtungsund
Beweismaterial herauszuholen wäre. Unter meinen eigenen Kranken habe
ich bisher keinen Fall gehabt, der solcher Deutung mit Sicherheit zugänglich
gewesen wäre. Um Mißverständnisse abzuschneiden, möchte ich ausdrücklich
hervorheben, daß man von Krankheit nur dann reden könnte, wenn ein Ilinein-
spielen fremder geistiger Elemente außerhalb besonderer Trancezustände sich
geltend machte und sich diese Elemente unter Versagen der kritischen Sichtung
in das gewöhnliche Tagesbewußtsein hineinmischten. Ebenso wie ich in
diesem Zusammenhange nochmals hervorheben möchte, daß die Dame, der ich
mein hier geschildertes Forschungsmaterial verdanke, von so blühender Gesundheit
des Körpers und Nervensystems und dabei von so jugendlichem Aussehen
ist, wie es sich Tausende nicht medial Begabter nur wünschen könnten.

Im nachstehenden gebe ich die Eindrücke wieder, die einige der Sitzungsteilnehmer
von dem großartigen Apportereignisse hatten. Zuerst den meiner


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