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Kleine Mitteilungen

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Dr. Osty-Paris, Prof. Pollard, der Schriftsteller Shaw-Desmond usw.) veröffentlicht
werden (zunächst in der amerikanischen Zeitschrift „Psychie
Research"), der Aufsehen erregen dürfte.

Da die Helfershelfertheorie wieder einmal von gegnerischer Seite vorgebracht
wurde, nahmen Harry Price und Lord Hope an einigen Sitzungen
nicht teil, Prof. Pollard übernahm dafür die Kontrolle, auch diese Sitzungen
zeitigten gute Resultate. In einer anderen Sitzung wurde eine Hand mit Vorderarm
materialisiert, während sich Lord Hope und Prof. Pollard zur Kontrolle
im Kabinett befanden. Da auch die Sekretärin des Laboratory, Miß Lucio
K a y e, als Helfershelferin verdächtigt worden war, wurde auch sie von einer
Sitzung ausgeschlossen, ohne daß dies die Phänomene irgendwie beeinträchtigt
hätte. Da ihre Anwesenheit zur Protokollführung und Bedienung des Grammophons
jedoch unerläßlich war, wurde sie an den Handgelenken mit Leuchtstreifen
versehen; als auch dies den Kritikern nicht genügte, ließ Herr Price
quer durch den Sitzungsraum ein engmaschiges Gazenetz spannen, das an
allen Seiten bis auf eine überall an den Wänden und am Boden angenagelt war.
An einer Seite befand sich eine Oeffnung, durch die das Medium und die
Sitzungsteilnehmer in den Versuchsraum gelangten. Hatten alle darin Platz
genommen, wurde die offene Seite mehrfach an einem Bücherregal befestigt
und versiegelt. Diese Seite des Gazenetzes war außerdem mit mehreren Glöck-
chen versehen, die sofort erklungen wären, wenn Miß Kaye versucht hätte,
in den Versuchsraum zu gelangen oder mit einem Instrument irgendwelche
Manipulationen darin vorzunehmen. Sie wurde aber auch noch durch zwei
Sitzungsteilnehmer beobachtet. Dafür, daß sich kein Helfershelfer im Zirkel
befand, bürgt die elektrische Kontrolle der Sitzungsteilnehmer. Trotzdem
wurden dieselben Phänomene (Telekinesen und Materialisationen) wie bei den
Schrenckschen Versuchen und den Versuchen in London im April vorigen
Jahres beobachtet. Auch die eigenartigen Temperaturschwankungen im Kabinett
wurden wieder festgestellt.

Die Auseinandersetzung mit dem Taschenspieler Maskelyne fand einen
einigermaßen belustigenden Abschluß. Herr Maskelyne brachte längere Zeit
hindurch im „Coliseum" in London eine Nummer zur Aufführung, die er
„Rudi Schneider und Olga" nannte. Hierbei wurde ein schwarzes Kabinett
auf die Bühne gebracht, in dem eine weißgekleidete Dame („Olga") sich zeigte,
die dann in der Versenkung verschwand (Rudi hat nicht ein einziges derartiges
Phänomen!) — das war alles. Zwei Assistenten Maskelynes und zwei Herren
aus dem Publikum nahmen während dieser „Dematerialisation" auf der Bühne
vor dem Kabinett Platz. Eines Tages kam Herr Price in die Vorstellung und
begab sich — ohne von Herrn Maskelyne erkannt zu werden — auf die Bühne.
Nachdem Herr Maskelyne seine übliche Ansprache gehalten und Rudi aufgefordert
hatte, bei ihm seine Phänomene zu wiederholen, trat Herr Price
vor, nannte seinen Namen, schilderte die Phänomene Rudis und die Kontrollbedingungen
, unter denen er arbeitet, dann richtete er an Herrn Maskelyne die
Frage, ob und wann er in sein Laboratory kommen und unter denselben
Bedingungen wie Rudi auch nur das kleinste Phänomen hervorbringen wolle.

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