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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0222
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Zeitschrift für Parapsychologie. 3. Heft. (März 1930.)

Er bot ihm hierfür, wie schon berichtet („Zeitschrift für Parapsychologie*
Januarheft io3o, S. 67), 25o Pfund (etwa 5ooo M.). Herr Maskelyne entgegnete
, er sei kein Medium, er benötige Apparate, um seine Illusionen ihervor-
zubringen. Natürlich hatte nun Herr Price die Lacher auf seiner Seite. Bekanntlich
hat sich auch der Taschenspielexperte und Gründer und Vorsitzende
des magischen Zirkels in London, Will Goldston, nachdem er sich durch
den Augenschein überzeugt hatte, öffentlich restlos für die Echtheit der Phänomene
Rudi Schneiders eingesetzt. Auch auf Dr. Osty-Paris machten die
Londoner Sitzungen einen großen Eindruck.

Hiermit sind also kaum ein Jahr nach dem plötzlichen Tode Dr. v.
Schrenck-Notzings (dessen Todestag sich am 12. Februar jährte) die Forschungen
, die ihn in der letzten Zeit seines Lebens beschäftigten, glänzend
bestätigt worden. Zwar geschah dies leider nicht durch die deutsche parapsychologische
Forschung, aber doch immerhin durch einen Experimentator,
der sich bei den Versuchen Schrenck-Notzings mit Willi Schneider erstmals
von der Echtheit solcher Phänomene überzeugte, auch knüpften die Versuchsbedingungen
an die von Schrenck-Notzing zuerst eingeführte elektrische Kontrolle
an und das Medium, mit dem experimentiert wurde, ist Rudi Schneider,
der in langer mühseliger Arbeit von dem Verstorbenen dazu erzogen wurde,
seine Phänomene unter immer strengeren Kontrollmaßnahmen hervorzubringen
.

Angesichts dieser Fortführung und Bestätigung der Schrenckschen Versuche
, wirkt es geradezu grotesk, wenn Geheimrat Moll anläßlich einer Besprechung
der ,,Gesammelten Aufsätze zur Parapsychologie" von Schrenck-
Notzing schreibt („Deutsches Aerzteblatt", Jahrg. LIX, Nr. 4, vom 1. Februar
1930), „daß in zehn Jahren Schrenck-Notzings Parapsychologie als ein Kurio-
sum, nicht aber als ein wissenschaftliches Werk betrachtet werden wird..,
Seine okkultistischen (Arbeiten) dürfen als so gut wie tot betrachtet werden."
Wir können es gewiß ruhig der Zukunft überlassen, was in zehn Jahren wissenschaftlich
tot oder doch nur ein bloßes Kuriosum sein wird: die Kritik des
Herrn Geheimrat Moll, oder die Forschungen Dr. v. Schrenck-Notzings. Wenn
das „Verblassen und Absterben" der Schrenckschen Forschungen in den nächsten
Jahren in derselben Weise vor sich gehen wird, wie im letzten Jahr,
können wir gewiß mehr als zufrieden sein. £)r> Gerda W a 11 h e r.

Ein Nervenarzt bekämpft den „Aberglauben".

Von Dr. W. Jacky, Zürich.

Ein Züricher Nervenarzt, der sich auch schriftstellerisch betätigt, hat sich
die Aufgabe gestellt, in der Schweiz, dem Lande des nüchternsten Realismus,
den Aberglauben zu bekämpfen. Was er sich unter diesem Begriff vorstellt, ist
aus seiner im „Schweizerischen Nationalkalender" 1929 erschienenen Abhandlung
x) zu ersehen. An Hand einer größeren Karrikaturensammlung werden sämtliche
Gebiete, die das Forschungsgebiet der parapsychischen Wissenschaften bilden
, durchbesprochen und als Aberglauben zu erweisen versucht, wobei der Begriff
des Aberglaubens auf das Prokustesbett gespannt und in unglaublicher

*) Dr. Charlot Strasser, Neue Aberglaubensformen und ihre Gefahren für
Geistesleben und Volksgesundheit


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