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Fachliteratur des Auslandes.
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Fachliteratur des Auslandes.
Quarterly Transactions of the British College of Psychic Science. Vol. VIII.
Nr. 3. Oktober 1929.
Selbstverständlich sind die zwei ersten Beiträge — „In Memoriam" von
Dimsdale Stocker und „Ein fahrender Ritter der Seelenwissenschaft" von Barbara
Mc Kenzie — dem Andenken des leider so plötzlich und unerwartet früh
verstorbenen James Hewat McKenzie gewidmet. Er wird als der unermüdliche
Vorkämpfer eines wissenschaftlichen Spiritismus, als Begründer des
verdienstvollen College of Psychic Science und dessen ausgezeichneter Vierteljahrschrift
gefeiert.
Die „Bemerkungen des Herausgebers" behandeln zuerst Dingwalls Stellungnahme
gegenüber der SPR., die ihm allzu sehr zum Spiritismus zu neigen
scheint, sodann kurz Bestermans Bericht „Vier Monate parapsychologischer
Forschungsreise". Es wird betont, daß gegenüber dem gewaltigen, durch das
College in vielen guten Sitzungen untersuchten Material die endgültige Betrugsannahme
Bestermans im Falle der Frau Silbert reiferer Ueberlegung bedurft
hätte.
Der längste und bedeutendste Aufsatz dieses Heftes ist eine Abhandlung
„Teleplastische Erscheinungen in Winnipeg" von Dr. med.
T. Glen Hamilton. Es handelt sich hier anscheinend um eine der bedeutendsten
und ernstest zu nehmenden Veröf f entlichun-
fen über einwandfrei beobachtete Materialisationen der
etzten Zeit. Der Zirkel, wissenschaftlich interessiert, besteht z. T. aus
Medizinern. Neben Dr. med. H. gehören ihm an: Mr. Cooper, Abteilungschef
eines bekannten Finanzhauses; Mr. Green, Rechtsanwaltsgehilfe einer großen
Eisenbahngesellschaft; Dr. med. J. A. Hamilton, des Bruder des Verfassers, seit
25 Jahren prakt. Arzt in Winnipeg; eine Lehrerin Dr. phil. Turner; eine Frau
Alder und die Qattin des Berichterstatters. Auch die gelegentlichen Teilnehmer
sind Akademiker oder Fachleute in verantwortungsvollen Stellungen. Die Medien
: 1. Elisabeth M., schottischer Abstammung, 58 jährige Witwe von einfacher
Bildung, bes. geschickte Krankenpflegerin, bei der psych, und physikal.
Erscheinungen auftreten und die sich ohne Entgelt zur Verfügung stellt.. Als
Trancepersönlichkeiten meldeten sich u. a. der englische Dichter Stevenson,
ferner Livingstone, Stead, Flammarion und der berühmte Baptistenprediger Spur-
geon, bes. die beiden ersten angeblich mit erstaunlichen Identitätsbeweisen, auf
die Dr. H. später einmal eingehen will. 2. Marie M., gleichfalls schott. Abkunft
, eine schwer arbeitende, aufopfernde, einfache Frau, sehr intelligent, seit
ihrer Jugend medial. Sie wird seit Jänner 1928 in diesem Zirkel als Medium
verwendet. Es entwickelt sich allmählich eine neue kontrollierende Persönlichkeit,
die dann angeblich als Walter, Bruder des Mediums Margery identifiziert wird.
Diese Trancepersönlichkeit drängt z. T. mit direkter Stimme zu physikal. Experimenten
(elektr. Klingelversuche) mit besonderen Sicherungen gegenüber abfälligen
Einwänden.
Hierauf folgt eine genaue Angabe der „experimentellen Einzelheiten". Zimmer
, Beleuchtung, Kabinett, photogr. Ausrüstung (6 Stück 5x7 Kameras und
2 Stereoskopapparate, diese mit verschiedenen Linsen, darunter eine weitwinkelige
und zwei Quarzlinsen). Häufig bringen Teilnehmer und Gäste ihre
eigenen Apparate mit. Eingehende Beschreibung der Aufstellung sowie des verwendeten
Blitzlichtapparates. Vorsichtsmaßregeln, an Zahl gering, aber streng
eingehalten. Das Medium Marie M. entfernt einen Teil der Kleider oder alle, je
nach Experiment, in Anwesenheit einer oder mehrerer Damen. Stets genügend
starkes Rotlicht. Genaue Aufzeichnung durch eigenen Protokollführer, die Aussagen
der Teilnehmer werden vor einem Gerichtsbeamten erhärtet.
Als unter diesen Bedingungen aufgetreten werden elektr. Klingel-, direkte
Stimme, Licht- und zuletzt die mit 15 Prachtlichtbildern belegten teleplastischen
Erscheinungen besprochen.
Die Lichtbilder zeigen z. T. die einwandfreie Kontrolle während der Aufnahme
. Auf den ersten drei erscheinen kleinere teleplastische weiße Flecken
und auch Verbindungsschnüre vom Kopf des Mediums zum elektr. Klingel-
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