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Fachliteratur des Auslandes.

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2. R. Warcollier. Die Telepathie. Ihre Beziehungen zum Unterbewußtsein
. Ein interessanter Aufsatz mit Mitteilung zahlreicher Versuche.
Davon ausgehend, daß nicht selten bei telepathischen Versuchen gerade nicht
Beachtetes auf einem Bilde oder ein zuerst ins Auge gefaßter Gegenstand, den
man aber nachher nicht zur Uebertragung nimmt, vom Empfänger genannt
wird, hat Warcollier versucht, absichtlich Dinge zu übertragen, die nur im
Randfeld des Bewußtseins waren, was aber nur z. T. glückte. Auch von diesen
Versuchen abgesehen sind bemerkenswerte Uebertragungen berichtet.

3. Harry Price. Einige Versuche mit Rudi Schneider. (Erschien
schon in der Zeitschrift f. Parapsychologie 1929, Heft 8.)

4. H. Desoille. Kann die Ausübung der okkulten Wissenschaften
zu geistigen Störungen führen? Betont als erstes, daß
natürlich auch ein Anhänger des Okkultismus geistig gestört werden kann oder
ein geistig Gestörter sich mit Okkultismus beschäftigen kann. Bei den Okkultisten
entsteht mitunter auf Grund ihres Systems eine Leichtgläubigkeit, die
alles nur im Rahmen des Systems erklärt und Einwendungen nicht mehr zugänglich
ist. Selbst flagrante Entlarvungen werden umgedeutet. Gewisse falsche
Medien, bieten eine Art Neurose dar, indem sie unter dem falschen Glauben,
daß sie Medien sind, alles unter diesem Gesichtspunkte erleben, Halluzinationen
haben und der Ueberzeugung leben, daß sich durch sie Geister inkarnieren.
Bei stärkerer Ausprägung kann auch das praktische Leben mehr oder weniger
dadurch beeinflußt werden, indem etwa irgendein Unglücksfall als Einfluß böser
Oeister aufgefaßt wird. Die Betreffenden können schließlich für das soziale
Leben unbrauchbar werden. Infolge Angstzuständen, die durch die Halluzinationen
oder Besessenheitszustände ausgelöst werden, kann es zu Selbstmorden
kommen. Auch eine Giftsüchtigkeit kann sich ausbilden, wenn durch Haschisch
oder andere Mittel versucht wird, die Visionen des Jenseits zu steigern. Auch
Meditations- und Konzentrationsübungen können zu Störungen führen. Wegen
der Gefährlichkeit sei deshalb die Praktik der okkulten Wissenschaften außerordentlich
gefährlich und deshalb abzuraten. — Diese Schlußfolgerung erscheint
übertrieben; insbesondere, wenn man gewisse Praktiken wie das automatische
Schreiben in wissenschaftlichem Geiste betreibt, darf man sie wohl für ungefährlich
erklären.

5. Thooris. Die Hypnose nach den Versuchen von Paw-
low. Theoretische Untersuchungen über die Hypnose, die hier zu referieren zu
weit führen würde.

6. Vinchon. Die falschen Dauphins und ihre Propheten.
{Ihre Beziehungen zum kollektiven Unterbewußtsein.) Historische Berichte über
Naundorff, Richemont und andere Prätendenten. T i s c h n e r.

Bulletin IX der Boston SPR. (80 S.)

Besprechung des Bulletin VIII derselben Gesellschaft siehe Z. f. P., Febr. 29.)
Evidential Incidents von Helen C. Lambert und anderen. Der erste von Frau
Lambert berichtete Fall einer „psychischen Heilung", der auch in anderen Zeitschriften
erschien, wurde schon von Professor Haslinger referiert (Z. f. P.,
Oktober 29, S. 613); nach den ausführlichen Erörterungen Dr. Princes über den
Fall scheint mir die spiritistische Deutung ernstlich in Frage zu kommen. Es
folgt ein Bericht von Miß Griggs über drei ihrer Träume, die offenbar telepathische
Beziehungen zu Erlebnissen ihrer im gleichen Zimmer weilenden Mutter
aufwiesen. Drei gut beglaubigte Träume von Miß Florence G. Downey, der
Sekretärin des Rev. Dr. Elwood Worcester (Präsident der Boston SPR.) sprechen
wieder für Telepathie, ja zum Teil für Hellsehen in die Zukunft. Telepathische
oder gar spiritistische Erlebnisse von Dr. Frank aus St. Louis scheinen mir ungenügend
beglaubigt; es ist schade, daß der sonst so sorgfältige Dr. Prince
im ersten Fall offenbar wenig getan hat, um festzustellen ob wirklich, wie behauptet
, eine zweite Person dasselbe telepathische Erlebnis hatte. Ein kurzei
Bericht über ein Spukhaus ist ebenfalls wegen der fehlenden Beglaubigung nicht
sehr wertvoll. Von den weiteren Fällen sind beachtenswert zwei gut bezeugte
prophetische Visionen eines Bekannten von Dr. Prince, eines Herrn Hadallers.
Einige Mitteilungen über Leistungen eines automatisch schreibenden Privatmediums
beschließen das Heft.


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