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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0264
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1930.)

Geigenspiel bis zu einem Henry Marteau, Sarasate, Adolf
Busch ... Stufen ... Gradunterschiede ... Dennach grenzen die Spitzenleistungen
, die sich wie Bergwipfel über Wolken unseren
Blicken entziehen, ins Unbegreifliche....

Wir gingen zu einem weiteren Experiment über. Ich legte eine Photographie
, die Moecke nicht sehen konnte, verdeckt auf den Tisch.
Er sagte a Tempo: „Das Photo liegt falsch, der Kopf gehört nach oben! '
Ich kontrolliere, ohne daß er es sehen kann ... Es stimmt! Und nun sagt er
ungefragt: „Duseanbeterin, großes schauspielerisches Talent ... strebt
nach höchsten Zielen ... Ich sehe jetzt eine Gestalt in grauem Gewand ...
Licht kommt von oben ... Ich sehe Zöpfe,... Ich höre sprechen ... höre
dramatische Worte ... ein Monolog!... Ein Mensch von großer Energie...
Sie ist auf einem Weg ... Sie wird in ein* große Stadt gehen ... Ich sehe
Bahnhof Zoo ... Ich sehe Berlin ... Sie verhandelt mit Reinhard (diese mir
unbekannte Tatsache erwies sich erst bei Umfrage als richtig). .. Was ist
das?... Ist sie krank?... Sie wird eine schwere Zeit durchmachen, aber
sie wird darüber hinwegkommen ..

—: Die unsichtbare Photographie war das Bild einer jungen
Schauspielerin, die tatsächlich komethaft stark begonnen, sich in zwei Jahren
an die erste Stelle einer großen Bühne vorgekämpft hat, die für diesen Winter
einen Gastspielvertrag mit einer der ersten Berliner Bühnen abgeschlagen hat,
die z\>ai körperlich schwere Krisen gerade erlitten, aber bei der großen Vitalität
auch über dieses körperliche Minimum hinweggekommen ist. Ihre erste
Hauptrolle, durch die sie Erfolg hatte, war Penthesilea, die Rolle eines modernen
Schriftstellers, und das Gretchen im Faust. Ich besitze ein Bild, wo sie
im langen grauen Gewände mit angesteckten Zöpfen, Licht fällt von oben,
die Kerkerszene spielt. Offenbar hatte Moecke diese Figur mit seinem geistigen
Auge gesehen, (die allein mitgebrachte und verdeckt auf den Tisch gelegte
Photographie war ein frühes Mädohenbild der Dame).

Ich ging nun weiter und bat Moecke, ohne daß ich ihm sagte,
ob seine Aussagen stimmten oder nicht, die Schriftzüge
dieses Individuums wiederzugeben. Moecke zögerte einen Augenblick,
tastete dann mit einem Bleistift noch fast ohne Strich über den Bogen Papier
uflfci begann plötzlich sehr energisch und sicher die typische Steilschrift
dieses Menschen nachzuahmen, so, als sähe er die Schrift \or sich,
loh muß sagen, daß mich gerade das positive Ergebnis
dieses Experimentes von den Fähigkeiten Moeckes stark
überzeugte.

Um nun ein ganz sachliches Experiment anzustellen, hatte ich
6 kleine Fläschchen mit Arzneimitteln gefüllt, und zwar in
3 Homöopathie und in 3 Allopathie. Ich hatte die Fläschchen in Papier gewickelt
und sie nur numeriert, um auszuschließen, daß ich den
Inhalt der Fläschchen von vornherein kenne und daß Moecke
in mir „bloß" Gedanken lese. Das erste Fläschchen nahm Moecke, schüttelte
es in der Hand, begann zu schlucken, griff sich dann mit der anderen Hand


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