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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0268
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1930.)

ca. i cm zu erreichen, wogegen wir in den eigentlichen Versuchen im Laufe von
wenigen Minuten Ausschläge bis zu 8—io,5 cm registriert haben.

Bei der zweiten Aufstellung war es überhaupt nur möglich, die Pendel
in ganz schwache und unregelmäßige Schwankungen zu bringen, obwohl ich
ja ohne jeden Vorbehalt arbeiten konnte, während das Medium scharf beobachtet
wurde und zudem unter (für Betrug) sehr ungünstigen Verhältnissen
(Korbstuhl, Kissen) angebracht war.

Beim Drücken gegen die Tischplatte oder das Tischbein ist es mit der ersten
Aufstellung sehr leicht, auch große Ausschläge hervorzurufen, bei der zweiten
Aufstellung dagegen ganz unmöglich. Wie es aber gleich unten nachgewiesen
werden wird, haben diese Schwingungen (mit der ersten Aufstellung) einen
ganz anderen Charakter als die bei den eigentlichen Versuchen beobachteten.

Wie nun auch diese künstlichen Schwingungen hervorgebracht werden,
immer wird das Wasser in einem Glas, das auf dem Tisch steht, stets und
augenblicklich in Bewegung kommen und unruhig bleiben, solange die Beeinflussung
der Aufstellung fortgesetzt wird. Es ist mir überhaupt nicht
möglich gewesen, die Pendel künstlich auch nur im geringster Grade zu bewegen
, ohne die Oberfläche des Wassers gleichzeitig zu beeinflussen. Dagegen
haben wir, wie schon früher beschrieben, in der Seance am 23. 9. 1922 sehr
starke Bewegungen gehabt, während das Wasser gleichzeitig vollkommen ruhig
verblieb.

Weiter haben meine Versuche gezeigt, daß es beim Drücken auf das Tischbein
sehr leicht ist (erste Aufstellung), die Pendel in einer bestimmten, geraden
oder schiefen Richtung zu bewegen. Dagegen läßt sich dies nur ausnahmsweise
beim Drücken auf den Fußboden erreichen. Es würde dies eine äußerst genaue
Placierung des Druckes verlangen, die, wenn nicht zufällig zustande kommend,
nur durch vorangehende Übung erreicht werden kann. In diesem Zusammenhang
darf daran erinnert werden, daß schon in der ersten Seance dieser Art, wo
das Medium im voraus nichts von der Pendelaufstellung wußte, sehr starke
Bewegungen erzeugt wurden, die auf meine Aufforderung in die verlangten
Richtungen geändert wurden.

Endlich haben die Berechnungen gezeigt, daß diejenigen (mechanischen)
Kräfte, welche auf die Pendel eingewirkt haben, in den beiden Aufstellungen
von der gleichen Größenordnung sind. Es würde dies vollkommen sinnlos sein,
wenn die Bewegungen durch äußeren Druck zustande kämen. Wie meine Versuche
gezeigt haben, bietet die zweite Aufstellung weit geringere Möglichkeiten
für äußere Beeinflussung als die erste.

Obwohl die bisherigen Betrachtungen alle direkt gegen die Betrugshypothese
sprechen, ist jedoch stets der Einwand möglich, daß meine eigenen Versuche
zur Nachahmung nur deshalb fehlgeschlagen sind, weil ich nicht den richtigen
modus operandi gekannt habe. Eine absolute Entscheidung läßt sich aber
bringen, wenn man darauf aufmerksam wird, daß nicht die Bewegungen an
und für sich, sondern die Art der Bewegung entscheidend ist. Dabei gehe
ich von dem Satze aus, der mit allem Nachdruck festgehalten werden muß,
daß jede mechanische Beeinflussung des Taburetts (oder


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