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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0270
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1930.)

und photographisch registriert (Fig. 56—58). Die Kurven zeigen, daß das in
starkem Schwingen befindliche Pendel auch nicht hier das andere beeinflußt.
Die schwachen Kräuseln, die das zweite Pendel ab und zu aufzeigten, stehen
in keinem erkennbaren Zusammenhange mit den Stößen an das schwingende
Pendel. Sie verschwinden wieder von selbst, obwohl die Stöße fortgesetzt
werden, und müssen deshalb von äußeren Erschütterungen herrühren.

Endlich zeigen die in den Seancen beobachteten Schwingungsänderungen
eine sehr wesentliche Eigentümlichkeit, die den künstlich hervorgebrachten
fremd ist. Wenn man beim sehr genauen Stoßen (an den Tisch) im Takte mit
dem einen Pendel, aber außer Takte mit dem anderen, dieses letztere angehalten
hat, während das erstere stärker schwingt, so wird das angehaltene
Pendel, wenn die Stöße fortdauern, bald wieder anfangen zu schwingen. Es
ist dagegen äußerst schwierig, wenn überhaupt möglich, unter diesen Umständen
fortwährend das eine Pendel in Ruhe zu halten, während das andere
seine Amplitude ändert. Die eigentlichen Versuche zeigen aber mehrmals eben
diese Eigentümlichkeit (Fig. 7, 9, i5, 17, 20, 4i).

Außer den Änderungen der Amplitude und der Schwinguagsrichtung ist
aber auch die relative Größe der Ausschläge von Interesse. Die Versuche mit
verschiedenen Pendeln zeigen fast ohne Ausnahme, daß die Größe der Amplitude
unter sonst gleichen Umständen mit dem Gewicht des Pendels zunimmt.
Während die schweren Pendel aus Stahl, Blei oder Messing, starke Schwingungen
ausführten, konnten die leichten Pendel aus Zelluloid oder Wolldraht
fast gai- nicht bewegt werden (Fig. 9, i5, 17, 20). Ich werde später auf diese
Frage zurückkommen.

Eine Reihe von Versuchen (erste Aufstellung) mit Stößen an den Tisch
haben dagegen ein ganz anderes Bild ergeben. Hier sind die Ausschläge für die
verschiedenen Pendel ungefähr gleich. Selbst die leichtesten Pendel, Zelluloid
und Wolldraht, ergaben hier Amplituden, welche von der Hälfte bis zwei
Drittel der gleichzeitigen Ausschläge der Stahlpendel waren.

Die voranstellenden Betrachtungen zeigen, daß die in den Seancen beobachteten
Schwingungen nicht durch äußere mechanische Einflüsse, z. B. Stöße
an den Tisch oder Drücken am Fußboden, erzeugt werden können. In den
Versuchen mit photographischer Registrierung konnte man an die Erschütterungen
durch den Motor denken. Aber abgesehen davon, daß die beobachteten
Schwingungen nicht durch solche für beide Pendel gemeinsame Erschütterungen
hervorgebracht werden können, läßt sich diese Möglichkeit dadurch
direkt ausschließen, daß wir mehrmals den Motor während einiger Zeit
gehen ließen, während die Pendel ruhig hingen. Wir erhielten dadurch zwei
vollkommen gerade Linien auf dem Papier. Da das häufige und ausdauernde
Singen während der Seancen vielleicht als eventuelle Ursache für Schwingungen
aufgefaßt werden konnte, möchte ich nur bemerken, daß wir stets
sehr genau aufpaßten, nicht im Takte mit den Schwingungen zu singen.

Wenn also äußere mechanische Einflüsse ausgeschlossen sind, konnte man
vielleicht an elektrische Kräfte denken, und speziell der Umstand, daß die
Versuche um so besser gelangen, je stärker das Versuchszimmer geheizt war,


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