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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0288
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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1930.)

die Isolation des Indikators, von beispielsweise ca. 100 Megohms auf wenige
hunderttausend Ohms oder noch stärker, vermindert, bei Anwendung einer Meßbatterie
von ca. 90 Volt, und wenn die Fingerenden (untere Fläche) dem Indikator
auf ca. 3—5 Zentimeter, von unten, genähert werden. Bei kräftiger Fingeremanation
lassen sich selbst bei einem Abstände der Fingerenden von ca. 70—80 Zentimeter
, vom Indikator, sehr starke Galvanometerausschläge erzielen. Die Emanation
scheint äußerst rasch in der umgebenden Luft zu diffundieren; auch steigt
sie vertikal hoch. Deshalb ist es zweckmäßig, die Fingerenden nicht über, sondern
— unter — den Indikator zu halten. Beim Gebrauche eines Siemensschen
(großen astatischen) Galvanometers, das mit dem Indikator und einer Meßbatterie
von ca. 100 Volt in Serie geschaltet wird, erhält man nicht selten
bei 1 Meter Skalenabstand noch Ablenkungen von 500 und mehr Millimeter
, wenn die Hand mit einem Konus von Karton oder Kupferblech usw.
überdeckt ist, so, daß die Gesamtemanation der fünf Finger durch die obere
Oeffnung der trichterförmigen Ueberdeckung der Hand zum Austritt gelangt und
von unten dem Indikator zugeführt wird. Es darf dabei der Abstand des Trichterendes
mehrere Dezimeter betragen. Wird der Trichterausgang durch ein Metall-
oder Glasrohr verlängert, so läßt sich die Emanation im Rohrinnern auf Meterlänge
, 2—3 Meter, weiter leiten und wirksam gegen den Indikator richten.

Den Beweis dafür, daß die Emanation dem Blut entstammt, erbringt Müller
in der Weise, daß er zeigt, daß der blutende Finger z. B., dem Indikator genähert
, wenig auffällige Wirkung auf diesen hervorbringt, da eben die Emanation
sich anscheinend rapid verflüchtigt hat, sobald das Blut mit der Atmosphäre in
Berührung getreten ist. Umgekehrt aber, wenn die blutende Stelle des Fingers
auf einem Blatt „Sterofil" („Glashaut"), mit dem zuvor der Lamellen-Indikator
überdeckt wurde, sorgfältig verschoben wird, so, daß nach und nach der emanationsfreie
Blutstropfen abgeschoben und — frisches — Blut austreten und mit
dem Sterofil in Kontakt kommen kann, so erfolgt — durch das Sterofil hindurch
— plötzlich ein heftiger Emanationseffekt, dem Indikator gegenüber (heftiger
Galvanometerausschlag).

Prof. J. L. Farny (E. T. H.) in Zürich x) propomert, die Müllersche Nachweismethode
zur Prüfung der individuellen Emission (in quantitativer Beziehung)
des Personals zu verwerten, das im elektrischen Hochspannungsbetrieb betätigt
wird. Prof. Farny ist der Ansicht, es dürften sich gewisse Todesfälle, die in
elektrischen Hochspannungsbetrieben in rätselhafter weise sich ereignen, durch
die Emanation der Verunglückten sich erklären lassen, wobei diese Emanation
eine, den Unfall vermittelnde Rolle übernommen haben dürfte. Auf Grund dieser
seiner Auffassung erhofft Prof. Farny eine Verminderung der Unfälle im Betrieb
der Hochspannungsanlagen, wenn sich mit Hilfe einer derartigen Kontrolle des
Personals, eine entsprechende Auswahl treffen läßt, von Individuen, mit geringerer
Emanationsbefähigung und infolgedessen mit verminderter Gefährdungschance.

Diese Ansicht scheint auch Prof. Boutaric (Faculte des sciences) in Dijon
zu teilen 2).

Ein Spukhaus In Eggenberg bei Graz.

Zu Beginn des Monats November machte der Grazer „Arbeiterwille", ge-
sttftzt auf Aussagen von Wachebeamten, Mitteilung von rätselhaften Erscheinungen
in einem Hause der Grazer Vorstadt Eggenberg, und zwar in der dortigen
Georgigasse Nr. 58. Dieselben hafteten offenbar an der 22jährigen Untermieterin
Frieda Weißl. Steinchen von Haselnußgröße, zuweilen an die Hundert, fielen
von der Zimmerdecke nieder, Personen wurden mit Mörtel beworfen, ohne daß
der Verputz der Wand eine Beschädigung aufgewiesen hätte, Gebrauchsgegenstände
flogen im Zimmer umher und dies selbst dann, wenn man das Mädchen
bei den Händen hielt. Daneben ließen sich oftmals Klopflaute, sowie ein Scharren
und Kratzen vernehmen. Es kam auch zur Bildung einer Wolke von solcher
Dichte, daß man die dahinterliegende Stiege nicht zu erkennen vermochte, wofür
ein Wachmann Zeuge ist. Die Hausbewohner, die zuerst an Schabernack glaub-

J) Prof. J. L. Farny-Zürich. Bulletin Nr. 10 de U Association Suisse des
pag. 414/15.

*) Prof. Dr. Boutaric-Dijon. „La nature"-Paris. Nr. 2760. 1. Mai 1927,
Electriciens. 1926, pag. 1/6.


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