Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0296
270

Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1930.)

ihm kritisierte Buch wirklich gelesen hat. Seine Kritik ist voll von Irrtümern. Er
beklagt sich, daß uns nicht gesagt wird, von wo das Schwert apportiert wurde.
Auf Seite 93 kann man lesen: „Die Waffe lag vorher auf einem großen Tisch im
zweiten Stock des Palastes, in einer Entfernung von 30 Yards." Bestermann
spricht von den Apporten, als ob ihre größte Länge 2 Fuß betrage (um zu insinuieren
, daß sie von der Dame verborgen worden sein könnten). Auf Seite 176
findet man ein Bild einer 6 Fuß langen Lanze und auf Seite 208 das Bild einer
4,5 Fuß hohen Pflanze, die beide apportiert wurden. Bestermann beschwert sich,
daß er nicht weiß, was ein Flexaton ist und doch wird es auf Seite 97 beschrieben
. Und dieser nachlässige Kritiker benützt seine offizielle Stellung, um das
Publikum der S. P. R. vor der Lektüre dieses höchst wichtigen Buches zu warnen.

In der Hoffnung auf eine Reform habe ich lange gewartet, doch bin ich nun
zu der Erkenntnis gekommen, daß man nicht mehr damit rechnen kann und daß
der Einfluß der S. P. R. durchaus schlecht ist. Ich bin deshalb aus der S. P. R.
ausgetreten und mein Protest wäre wirksamer, wenn diejenigen, die mit mir übereinstimmen
, meinem Beispiel folgen wollten. Dies braucht ihre psychischen
Studien nicht zu beeinträchtigen. In dem British College of Psychic Science,
15, Queen's Gate, werden sie eine Institution finden, wo sie selbst an wirklich
positiver psychischer Forschung teilnehmen können; sie verfügen dort über zu
prüfende Medien, eine gute Bibliothek, eine ausgezeichnete vierteljährlich erscheinende
Zeitschrift und eine Atmosphäre, die fortschrittlich und nicht stagnierend
ist.

Ich schreibe dies im strengen Bewußtsein meiner Pflicht, da ich jetzt eines der
ältesten Mitglieder der S. P. R. bin; doch bin ich überzeugt, daß die S. P. R. seit
langem nicht eine Unterstützung, sondern ein Hindernis für die psychische Erkenntnis
in der Welt gewesen ist; ein scharfer Protest war daher nötig.

Nach Aeußerung eines solchen Protestes muß ich hinzufügen, daß ich nicht in
der Lage bin, auf weitere Erörterungen oder Korrespondenzen einzugehen, auch
kann ich an keinen Versammlungen teilnehmen, da mir meine Gesundheit kaum
erlaubt, das Haus zu verlassen.

Ergebenst

Arthur Conan Doyle, Doktor der Medizin und Doktor der Rechte.

PS. Schließlich möchte ich die Mitglieder der S. P. R. an folgende Worte Sir
William Barretts, jenes großen Pioniers erinnern: „Ein Skeptizismus, der so weit
geht, daß er eine ganze Beweismasse, die direkt unter seinen Augen liegt, einfach
übersieht, ist alles andere als gesund; er legt eine ärztliche Behandlung nahe."

Auf diese Ausführungen Conan Doyles antworteten der Präsident der S. P. R.,
sowie Mr. Bestermann mit folgenden an die Mitglieder gerichteten Schreiben.

London, W. C. 1. 31, Tavistock Square.

Sir Arthur Conan Dovle war sehr lange Zeit ein Mitglied unserer Gesellschaft;
er ist der Verfasser etlicher Werke, die uns allen größten Genuß bereitet haben,
und heute ist er leider ernstlich krank. Aus den genannten drei Gründen hätten
die Beamten der S. P. R. es gerne vermieden, in -eine Diskussion mit ihm einzutreten
, aber das Rundschreiben, das er kürzlich an unsere Mitglieder richtete, und
in* dem er sie aufforderte, seinem Beispiel folgend aus der S. P. R. auszutreten,
erfordert eine baldige Antwort.

Für Conan Doyle ist der Spiritualismus, um sein eigenes Wort zu gebrauchen,
ein „Kult", und es ist eine natürliche Folge dieses Standpunkts, daß er (so ehrlich
sein Wunsch, daß die S. P. R. ihre „Unabhängigkeit" bewahren möge, auch sei)
jede Kritik der Phänomene, mit denen sich diejenigen, die den spiritualistischen
„Kult"-Standpunkt vertreten, bei der Begründung ihres Glaubens zufrieden geben,
als „stumpfsinniges Negieren" und als „unvernünftige und verwerfliche Opposition
" ansehen zu müssen glaubt.

Es war eines der großen Verdienste der S. P. R., daß sie unter ihren tätigen
und loyalen Mitgliedern stets Personen zählte, deren Ansichten über den Spiritualismus
zwischen vollständiger Anerkennung und volJständiger Ablehnung
schwankten: dies war nur möglich, weil eine Atmosphäre der Toleranz, kombiniert
mit freimütiger gegenseitiger Kritik den meisten Mitgliedern der S. P. R.
wünschenswert erschien. Doch darf man kaum erwarten, daß dies allen passen
könnte, und von Zeit zu Zeit haben etliche unserer mehr dogmatisch eingestell-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zs_para1930/0296