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Zeitschrift für Parapsychologie. 4. Heft. (April 1930.)

Dr. Hamilton betont die Tatsache, daß er die 3 letzten Aufnahmen zeitlich
nach eigenem Gutdünken machen durfte (während sonst die „Kontrolle Walter"
durch den Mund des Mediums das Zeichen zum Abfeuern des Blitzlichtes gibt)
und hebt hervor, es könne gar nicht energisch genug unterstrichen werden daß
die „Kontrolle Walter" voraussage, was auf der Platte erscheinen
werde. — Alles hängt auch hier von der Wirksamkeit der Sicherungsmaßnahmen
ab. Wir hören, daß unmittelbar vor den Aufnahmen die beiden
Kontrollpersonen Gesicht, Wange und Hals des Mediums abfühlen. Wir sehen
in der Aufnahme vom 24. März die beiden Hände des Mediums kontrolliert
Dr. Hamilton schrieb ferner dem Berichterstatter folgendes: „Die Kontrollpersonen
sitzen bei allen Experimenten ganz nahe am Medium und gewahren alle Bewegungen
seiner unteren Gliedmaßen. Die Echtheit dieser Erscheinungen beruht
für uns auf 3 Dingen: 1. Der Untersuchung des Gesichtes und Halses des Mediums
kurz vor dem Blitzlicht, 2. Der Schnelligkeit des Blitzlichtes, 3. Der inneren
Evidenz, die die Erscheinungen selbst bieten. Teleplasma mag vorgetäuscht werden
können, aber die Miniaturgesichter sind offensichtlich ein Schöpfungsvorgang,
wie es bis jetzt weit über menschliches Vermögen hinausgeht." (Punkt 3 bezieht
sich vor allem auf die im Oktoberheft 192Q geschilderten Vorgänge.) Gewiß,
jeder auf das Aufspüren auch kleinster negativer Momente eingestellte Kritiker
mag in einer — für die unbefangene, offene Darstellungsweise Hamiltons übrigens
höchst kennzeichnenden Bemerkung: „Die Stimme Walters tönt, als ob das
Medium etwas im Munde hätte, sie ist schwerfällig und gedämpft" — einen
Grund sehen, die gute alte Ruminationshypothese heranzuziehen, gerade der Umstand
, daß „Walter" voraussagt, was auf der Platte erscheinen wird, mag verdächtig
erscheinen — gleichwohl ist der Gesamteindruck überzeugend und der
Schreiber dieses unterfängt sich nicht, die Beobachtungsfähigkeit eines Kreises von
Aerzten, sonstigen Akademikern und Personen in hervorragenden Stellungen in
Zweifel zu ziehen.

Im nächsten Aufsatz, „Die Mediumschaft der Frau Etta Mason", berichtet
Frau Hewat McKenzie zusammenfassend über Persönlichkeit, mediale Entwicklung
und eine Reihe von Sitzungen mit diesem, allem Anschein nach, für
psychische Erscheinungen ganz hervorragend begabten Medium. (3 Lichtbilder.)
Sowohl ihre noch lebende Mutter wie ihr kleines Töchterchen zeigen Spuren der
gleichen Veranlagung. Frau Mason begann vor 5 Jahren mit Heimsitzungen,
seither meldet sich eine Kontrolle „Maisie", angeblich ein im Alter von 12 Jahren
verstorbenes Zulumädchen. Durch fast ein Jahr wurde die Fähigkeit der Frau
Mason im College in einem regelrechten Ausbildungskurs unter Leitung der Frau
Barkel entwickelt.

Es wird dann eine ganz Anzahl interessanter Einzelfälle angegeben, wo
vielfach dem Medium, allenfalls den andern Sitzungsteilnehmern ganz unbekannte
, manchmal unter falschem Namen eingeführte Personen bis ins einzelste
gehende Angaben über verstorbene Angehörige erhalten. In den allermeisten
Fällen handelt es sich um diesen Personen bekannte oder doch bekannt gewesene
Daten, so daß wir es mit einer erstaunlichen telepathischen Fähigkeit Frau
Masons zu tun hätten, eine Annahme, die jedenfalls besonnener ist als die im
Aufsatz als selbstverständlich vertretene Ansicht, daß sich der Reihe nach die einzelnen
„Verwandten" und „Bekannten" melden, wozu auch Haustiere (Hund.
Katze, Pferd, Papageil) zu gehören scheinen. Ein besonders interessantes Beispiel
aus den Einzelfällen möchte ich ganz kurz anführen: Eine Frau X. läßt durch
Vermittlung Fräulein Phillimores, der Sekretärin des Londoner Spiritistenbundes,
Frau Mason ein versiegeltes Paket Briefe vorlegen. Es „melden sich" zwei „Persönlichkeiten
", die mit den Briefen — zur größten Enttäuschung der Frau X. —
nichts zu tun haben, aber Material bieten, das in 15 Punkten, die dem Medium
und Fräulein Phillimore unbekannt sind, von Frau X. erkannt und bestätigt wird.
Als Musterbeispiel ist ferner ein ausführlicher Bericht des Herrn J. D. Wood über
eine 1 inständige Sitzung mit Frau Mason am 17. September 1929 im College
samt Anmerkungen zu den einzelnen angegebenen Punkten abgedruckt. Was da
an als richtig nachgewiesenen Mitteilungen oft kleinster Einzelheiten über Vater,
Mutter, ehemalige Verlobte Woods gegeben wird, bis herab zur Erinnerung an
eine vor 30 Jahren am Leben befindliche Katze des Nachbarhauses, ist wieder ein
schlagender Beweis für die getreue Aufzeichnung aller erlebten Einzelheiten im
Gedächtnis und ihrer möglichen Reaktivierung im mediumistischen Geschehen.


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