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Buchbesprechungen.

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Wenn einzelne Mitteilungen so zögernd, stückweise, mit teilweisen Versagern
gemacht werden, so muß der unbefangene Psychologe doch wohl gerade eher
an jenes Abtasten und Abfühlen denken, das Frau McKenzie in einem später zu
erwähnenden Artikel desselben Heftes als etwas Schreckliches (diasastrous) bezeichnet
.

Fräulein Barbara McKenzie beschreibt in einem Aufsatz, betitelt „Ein
Hollywood Geist", einen Besuch bei den bekannten Besessenheitsheilern Herrn
und Frau Dr. Wickland bei Los Angeles, schildert den wohltätigen Einfluß der
berühmten dort verwendeten elektrostatischen Maschine auf ihre eigenen rheumatischen
Schmerzen und verweist auf einen Fall „Ein kalter Geist", wo durch die
Vermittlung der mediumistischen Frau Dr. Wickland ein Herr und eine Frau
Murray in der Nachbarschaft von Spukerscheinungen (Lärm und Bewegungen im
Hause) befreit wurden.

H. A. Dallas, eine bekannte Schriftstellerin auf psychischem Gebiete,
schreibt über „Voraussagungen". Sie führt zwei interessante Beispiele aus dem
Jahre 1903 an, anläßlich ihres Besuches beim (im September 1929 vorstorbenen)
Hellsehmedium Otto von Bourg. Um Gedankenlesen auszuschließen, schrieb sie
(es war dies im August) auf einen später zusammengefalteten Zettel, ob der Verleger
das Manuskript annehmen werde. Bourg hielt den Zettel an den Kopf, sagte
„Nein", verwies aber auf eine spätere Regelung im Oktober, was ebenso zutraf
wie ein für einen Monat später vorausgesagtes unerwartetes Zusammentreffen.

Es folgen ein Bericht Frau Hewat McKenzies über systematische Versuche
auf dem Gebiete der „Gedankenübertragung", ausgeführt im College von
neun weiblichen Studenten unter ihrer Leitung, eine im Erzählungsstil geschriebene
Darstellung „Um die Mittagsstunde" von Frau Marie Stahl feie glaubt
vor einigen Jahren am Kirchhof der bei Berlin gelegenen Landstadt Gransee in
der Nähe des Grabes eines 1718 vorstorbenen Mannes die in einem goldenen
Nebel befindliche Gestalt eines Mannes in der Tracht des 18. Jahrhunderts gesehen
zu haben, die bei näherem Zusehen verschwindet), ein Aufsatz von De Brath:
„Einige Gedanken über Reinkarnation" und ein Bericht über den Herrn Dr. und
Frau Crandon (Margery) in der Kensington Stadthalle von etwa 1300 Personen bereiteten
herzlichen Empfang. In den „Anmerkungen" äußert sich Barbara
McKenzie bemerkenswert ruhig und objektiv z. Dr. Kröners Valiantine-Artikel in
dieser Zeitschrift. Haslinger.

Buchbesprechungen.

„Psychical Experiences of a Musician." Von Florizel von Reuter. (The Psychik
Press, Victoria Street, London.) *

Herr von Reuter ist in Europa und Amerika bekannt als ausgezeichneter
Violin-Virtuose, der schon mit acht Jahren in Konzerten auftrat. Erst in reiferem
Mannesalter hatte er, angeregt durch einen in der okkultistischen Forschung erfahrenen
Freund, begonnen, sich für Okkultismus zu interessieren. Bald hatte er
Gelegenheit, Sitzungen mit guten Medien anzuwohnen, und von Reuter war infolge
reicher Erfahrung voll überzeugter Spiritist geworden. Diese Erfahrungen
hat Reuter nun in einem starken Bande (320 Seiten), mit Illustrationeen versehen
, veröffentlicht. Es ist ein schöner und interessanter Beitrag zur Geschichte
des Spiritismus, allerdings nicht geschrieben für hartnäckige Skeptiker
und die in unserer Zeit mehr als je sich als Aufgeklärte undAHeswisser brüstenden
Negativisten, die nur eine Erklärung für die Phänomene haben — Betrug.

Reuter schreibt fesselnd, sein Buch liest sich wie ein Roman, aber man hat
stets den Eindruck, daß er bestrebt ist, nur der Wahrheit zu dienen und die
Phänomene so zu schildern, wie sie sich in Wirklichkeit abgespielt haben. Der
Autor nötigt dem Leser keine Erklärung auf und überläßt es dessen Urteil, sich
die Schlußfolgerungen selbst zu ziehen.

Der eingeweihte und erfahrene Spiritist wird es in erster Linie sein, der das
Buch Reuters mit Interesse lesen wird, weil hier wieder einmal erstaunliche
Episoden und Vorgänge beobachtet werden, welche seit der Entstehung des
Spiritismus immer in der gleichen Form erschienen sind. Dies führt den ver-
urteilsfreien Leser zu dem immer anregenden Unternehmen, die einzelnen Hypo-


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