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Lambert: Prof. Hyslops Experimente mit dem Medium Chenoweth. 285
klarere Mitteilungen zu machen als bisher (mehrfach hatte Doris das Gefühl
gehabt, ihre verstorbene Mutter sei ihr nahe, zweimal hatte sie das Phantom
ihrer Mutter gesehen, auch hatte Doris mehrfach mit der Planchette Botschaften
geschrieben, die angeblich von ihrer Mutter ausgingen). Ich liebe
immer noch die Veilchen; ich erinnere mich an solche bei meinem Begräbnis,
zusammen mit den weißen Rosen. (Doris wußte, daß Veilchen ihrer Mutter
Lieblingsblumen waren und daß eine Schale mit Veilchen neben dem Sarg
stand; doch bestritt sie die weißen Rosen. Aber in einer Schatulle, die ihm die
kranke Doris einst gegeben - hatte und deren Inhalt von Frau Fischers Begräbnis
stammte, fand Dr. Prince zwei weiße Rosen, so daß der Geist, Doris*
Meinung entgegen, recht hatte.) Daß Doris gelegentlich über Angaben des
Geistes im unklaren war, erklärt sich dadurch, daß die verschiedenen Persönlichkeitsphasen
, die sie während ihrer langen Krankheit durchgemacht hatte,
kein gemeinsames Erinnerungsband besaßen. Zum Glück erlaubten Princes
vielfältige Niederschriften aus der Zeit von Doris* Behandlung, die meisten
Gedächtnislücken der jetzt gesunden Doris auszufüllen. Auch unter den
hier übergangenen Botschaften ihrer Mutter in der ersten Sitzung fand sich
nichts nachweisbar Falsches.
In der Sitzung am 10. November 1914 (Pr. 17 S. 34) heißt es: Ich weiß,
daß sie nervös ist; ich habe mich ihr zwei- bis dreimal gezeigt und könnte es
öfters tun, halte es aber nicht für gut. Mein Baby! Trancezustände werden
meinem Kind nicht schaden. Ihr Trance entspricht nicht demjenigen dieses
Werkzeugs, aber es ist dennoch ein Trance. Wir planen die Bildung einer
Wache um sie, wegen des nützlichen Werks, das in der Zukunft ausgeführt
werden soll. Idh mag es nich*, wenn so viele Leute sprechen, während wir
gewisse Dinge tun. Wenn keine Störungen kommen, wird sie die Geister in
ihrer Nähe und in der Nähe anderer Personen sehen und sie wird die Dinge
beweisen können, auf deren Beweis ich Wert lege.
Frau Fischer hatte stets den merkwürdigen früheren Zustand ihrer Tochter
als Nervosität aufgefaßt; wie schon gesagt, wurde Frau Fischers Phantom
zweimal von Doris gesehen. Da diese ihr jüngstes Kind war, nannte sie Doris
oft „Mein Baby", sogar noch als Doris über i5 Jahre alt war; auch auf dem
Totenbett nannte sie Doris „mein Baby", was Prince lange vor den Sitzungen
erfahren hatte. Durch Doris spricht oft im Schlaf ein angeblicher Geist
Margarete; den betreffenden Zustand kann man gut einen Trance nennen,
wenn er auch sehr verschieden von dem Chenoweth-Trance ist. Daß der Geist
oben das Wort „Wache" benützt, statt des sonst bei Frau Chenoweth üblichen
Woits „Führer", ist interessant, da das Wort „Wache" in Doris* vielen automatischen
Niederschriften fast immer benutzt wurde. Es ist richtig, daß während
Doris* Pknchetteschreibens oft störend gesprochen wurde. Wirklich entwickelte
sich Doris nach den Sitzungen mit Frau Chenoweth zu einem guten
Medium, worüber Dr. Prince in seinem Werk „The Psychic in the house"
192G ausführlich berichtete. Auch diese Sitzung enthält keine falsche Mitteilung
.
In der Sitzung vom 11. November 1914 (S. 47 f.) machte die Mutter eine
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