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S'imsa: Ueber mediale Erscheinungen in Prag

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waren. Dies geschah gewöhnlich so, daß man einen schweren Schlag im Tisch
verspürte und der Nagel befand sich, die ganze aus weichem Holz verfertigte
Tischplatte durchbohrend, darin fest eingeschlagen.

Bei einer Seance berührte etwas meine Stirn. In dem Moment machte ich
Licht und sah vor mir einen aufgeblasenen Innenschlauch eines Fahrrades.
Wir suchten nach, von wo das stammen könnte und fanden, daß der Schlauch
(hier im Volksmund Seele) aus dem Hinterrad eines im Vorzimmer aufgehängten
Fahrrades stammt. Der Mantel saß in den Felgen, die „Seele" fehlte.
Dabei handelte es sich um das Hinterrad, aus dem man den Innenschlauch
nach einer größeren Abmontierungsarbeit wegnehmen kann. Hier liegt ein
interessantes psychologisches Spiel vor. Wir sprachen bei der Sitzung von der
Seele und A. hat mir sie gebracht. Eine eindeutige Symbolhandlung.

Einmal verschwand ein Vogelbauer mit einem lebenden Vogel aus der
Küche und erschien im Nebenzimmer.

Einmal gaben wir ein Wasserglas und daneben einen Ring unter einen
Hut und verlangten, der Ring möge in das Glas wandern. Dies geschah, doch
das entgegengesetzte Phänomen, der Ring möge aus dem Wasserglas herauswandern
, erreichten wir nicht.

Einmal erschien am Tisch ein Glas Wasser, weil einer vom Durst sprach.
Einmal fielen Wassertropfen vom Plafond. Mir brachte er einmal eine Flasche
Mineralwasser auf den Tisch und als ich sagte, ich kann aus der Flasche nicht
trinken, erschien gleich darauf am Tische ein Glaskrug, der sich vordem in
der Kredenz befand.

Kombinierte Leistungen.

In einer Sitzung erschien ein Parfümf läschchen, von dem der Stöpsel fehlte.
Auf Verlangen fielen auf die Hände der Anwesenden je einige Tropfen des
Parfüms. Im Halbdunkel sah man die Bewegungen der Flasche. Zum Schluß
«erschien mit einem Wurf der Stöpsel am Tisch.

Am 19. September traf mich während der Seance ein roter Knopf, der
vom Schlafrock des Mediums so abgerissen war, daß ein Stück Stoff fehlte.
Das Medium klagte darob, doch ich beruhigte es, daß, wenn A. imstande war,,
das Loch zu machen, er auch imstande sein werde, das Loch zu flicken. Am
nächsten Tag früh als alle Familienmitglieder die Wohnung verlassen hatten,
war der Knopf noch auf der Kredenz gelegen und als die Mutter vormittags
nach Hause kam, war das Loch ganz fein gestopft und der Knopf mit schwarzem
Zwirn angenäht. Niemand war unterdessen im Zimmer.

Um den Wandkalender mußten sich die Familienmitglieder eine Zeitlang
gar nicht kümmern. Von selbst wurden täglich die Datumblätter umgelegt.

Als nach einer Seance bei einer Prager Familie die Familienmitglieder
spät abends nach Hause kamen, waren in der Wohnung mit Hilfe
mehrerer Stühle, einer Vase und verschiedener Gefäße und eines Wecker»
eine Art Altar aufgebaut. Eine Zeitlang war A. schlecht aufgelegt. Häufig
waren die Hausgeräte recht wüst durcheinander geworfen. Einmal fand man
die Scherben eines Tellers am Fußboden so zusammengelegt, daß sie ein
großes A bildeten.


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