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Fachliteratur des Auslandes.
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diese Gesellschaft damit ihrer eigentlichen Aufgabe entgegen, ähnliche Veröffentlichungen
unkritischer Kreise zu rechtfertigen scheint.
So bleibt unsere Divergenz, die ich leider auf kein „Mißverständnis" zurückführen
kann, in vollem Umfang bestehen, doch danke ich Herrn Salter, daß er
in bemerkenswertem Gegensatz zu manchem anderen Parapsychologen diese
naturgemäß unerfreuliche, wenn auch sehr wichtige prinzipielle Erörterung in so
liebenswürdiger, leidenschaftsloser Form durchgeführt hat. Lambert.
Spontan-Phänomene in Weißenbach bei Liezen (Obersteiermark).
In Steiermark häufen sich die Fälle spontaner mediumistischer Erscheinungen
. Sie haften im obigen Falle an einem zwölfjährigen Mädchen. Da es
bei Eintritt dieser Geschehnisse in einen angstvollen Erregungszustand gerät, so
brachte man das Kind zur ärztlichen Beobachtung in das Landeskrankenhaus
nach Rottenmann. Die mediumistischen Erscheinungen sind nun schon von
vielen durchaus verläßlichen Zeugen beobachtet worden, so von den Aerzten
Dr. Tschiggerl und Dr. Kalloch, ferner von der Assistentin Dr. Tschiggerls
und von einer ganzen Reihe von Einwohnern des Ortes. Der behandelnde Arzt
Dr. Sepp Tschiggerl war kürzlich Zeuge des folgenden Geschehnisses: Während
das Mädchen zu Bette lag, hob sich ein Likörglas, das auf dem Klavier stand,
in die Luft, beschrieb einen Bogen und fiel mit großer Wucht zur Erde. Ein
anderes Mal geriet ein Tintenfaß auf dem Schreibtische in Bewegung und zerschellte
auf dem Boden. Bemerkenswert ist auch, daß ein kleines Taschenmesser
mit einem solchen Getöse gegen das Klavier hinflog, daß es allen unverständlich
blieb, wieso dieser kleine Gegenstand beim Aufprall einen derartigen Lärm verursachen
konnte. Dasselbe Messer mit größter Wucht aus nächster Nähe auf
das Klavier geschleudert, vermochte niemals ein derartig starkes Geräusch zu
erzeugen. Die Grazer Gesellschaft für Parapsychologie hat einen Ausschuß eingesetzt
, der sich dem Studium dieses Falles widmen wird.
Fachliteratur des Auslandes.
„The Journal of the American S.P.R." in New Yoik erscheint seit Januar 1928
in erheblich erweitertem Umfang unter dem Titel „Psychic Research".
Ueber einen großen Teil der im Jahrgang 1928 erschienenen Aufsätze wurde
oder wird eingehend berichtet, es erübrigt sich deshalb, hier nochmals näher
darauf einzugeben. So enthalten die Hefte Januar, Februar, März, April und
Mai 1928 eine Reihe von Aufsätzen von Prof. Christian W i n t h e r, Kopenhagen
, über „experimentelle Untersuchungen über Telekinese" (bei Anna Ras-
mussen). Diese erschienen inzwischen in deutscher Sprache auch in der „Zeitschrift
für Parapsychologie". — Ferner berichten Malcolm B i r d, Dr. Mark
W. Richardson, Josephine L. Richardson und E. E. DudIey im
Januar-, Februar-, April-, August- und Dezemberheft über die „teleplastischen
Daumenabdrücke" bei Margery. In den Ausgaben für Mai, Juni, Juli und September
1928 berichtet Dr. Richardson über die „Experimente mit Gedankenübertragung
" bei Margery. Das Wesentliche aus diesen beiden Artikelserien
sowie ein Teil der darin enthaltenen Abbildungen wurde bereits im Januarheft
1929 der „Zeitschrift für Parapsychologie" in dem Aufsatz „Neuere Forschungen
mit dem Medium »Margery'" wiedergegeben. — Abgesehen hiervon enthält noch das
Januarheft 1928 einen Aufsatz von Th. Bestermaiv (von der Londoner
S. P. R.) „über Hellsehen", der sich hauptsächlich um eine schärfere terminologische
Fixierung dieses Begriffes bemüht. — Mary D e r i e u x schreibt
über den „Beginn einer neuen Aera" (betrifft die Erweiterung der Zeitschrift,
das neue Heim der New Yorker S. P. R. usw.). — Fredrick B 1 i g h Bond berichtet
in einem Aufsatz „Die Vernunft der Tiere" über Versuche mit dem Pony
„Black Bear", das sich ähnlich wie die Elberfelder Pferde Kralls durch Herunternehmen
von an Ledergurten aufgehängten Buchstaben von einem Barren angeblich
sinnvoll verständigt. — Sir Oliver Lodge schreibt „Für die Sache der
Parapsychologie" und stellt hierbei die Methoden und positiven Ergebnisse und
Erklärungsversuche dieser neuen Wissenschaft dar. — In einem Aufsatz über
die „zeitliche Begrenzung übernatürlicher Erkenntnisse" befassen sich Rene
S u d r e und in einem Anhang dazu Malcolm B i r d mit dem Buch von M. Piobb
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