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Zeitschrift für Parapsychologie. 5. Heft. (Mai 1930.)
„Le secret de Nostradamus". — Harry Price berichtet in seinen „Internationalen
Notizen" u. a. über die Entlarvung des Mediums Mr. Phoenix aus Glasgow
durch Lord Charles Hope und Noel Jaquin und die Entlarvung des Ehepaars
Baylis durch H. Dennis Bradley. Ferner erzählt er u. a. einen Fall, in dem ein
Herr Joseph Thompson drei Wochen ehe es geschah träumte, daß sein Sohn
im Nebel umkommen und wie seine Leiche gefunden werden würde. Drei
Wochen nach dem Traum wurde dieser vermißt, der Vater berichtete nun vor
Auffindung der Leiche der Polizei seinen Traum und diese wurde wirklich wie
angegeben gefunden.
Im Februarheft 1928 schreibt Rene Sudre über „Hellsehen und
Wahrscheinlichkeitsrechnung", er kommt dabei auch auf die Kartenexperimente
der Miß Ina Jephson (über die in den Proceedings der Londoner S. P. R. berichtet
wird) zu sprechen. — Malcolm Bird schließt hieran einen Aufsatz über
„Wahrscheinlichkeit und Parapsychologie" an. —* In seinen „Internationalen Notizen
" erzählt Harry Price u. a. von einem Gespräch, das er mit dem berühmten
Taschenspieler Jasper Maskelyne hatte, weder dieser noch seine
Vorfahren seien so erbitterte Gegner des Okkultismus, wie immer angenommen
werde. Jasper Maskelyne erzählte von einem Traum, in dem ihm sein verstorbener
Vater John Nevil Maskelyne erschien und ihm die Lösung eines Taschenspielerkunststückes
angab, die er zu seinen Lebzeiten vergeblich gesucht hatte.
Jasper Maskelyne führte es dann nach seinem Erwachen aus und nahm es in
sein Programm auf. — Dann erzählt Price von einem „sprechenden Hund",
einem Pudel namens „Boy" aus dem 17. Jahrhundert, der Prinz Rupert (1619
bis 1682), einem Neffen und General des englischen Königs Karl 1. und einem
Enkel von Friedrich V., König von Böhmen, gehörte. Hierauf berichtet er u. a.
über die Entgegnung Dr. v. Schrenck-Notzings und Dr. A. v. Wintersteins auf
Vintons angebliche Entlarvung der Braunauer Medien. Price weist darauf hin,
daß er und Dingwali 1922 echte Phänomene bei Willy Schneider im Schrenck-
schen Laboratorium gesehen und dies auch schriftlich bestätigt hätten. —
Im Märzheft 1928 schreibt Malcolm Bird über „einige theoretische Gesichtspunkte
der Parapsychologie" (er weist darauf hin, daß die Parapsychologie
sich bisher fast ausschließlich auf die Beobachtung und Einteilung der
Phänomene beschränkte, statt nun auch ihr Wesen und ihre Ursachen zu erforschen
und gibt einige Forschungsrichtungen hierfür an^. — Harry Price
bringt eine ausführliche Darstellung des „Battersea-Spulces", wir berichten
hierüber (sowie über andere in seinen „Internationalen Notizen" mitgeteilte
Spukfälle) demnächst in einem besonderen Aufsatz über „Spukphänomene in
England". — Rechtsanwalt S. A. W i I d m a n schreibt über „Traum-Substanz"
und untersucht hierbei das Problem der Ursache von Träumen, vor allem die
Frage, ob sie teilweise auf Telepathie und andere okkulte Einflüsse zurückgeführt
werden können. — In einem Aufsatz „Haben wir einen sechsten Sinn?"
bespricht Rene Sudre das Buch von Richet „Notre sixieme sens". — In
seinen „Internationalen Notizen" berichtet Harry Price u. a. über die Gründung
der „Oesterreichischen Gesellschaft für psychische Forschung"; über
einige Sitzungen mit Stella C. in seinem Laboratorium usw.
Im Aprilheft 1928 berichtet Dr. Neville W h y m a n t (der bekannte englische
Orientalist) über „einige Sitzungen mit Valiantine und, orientalische
Stimmen". In diesen Sitzungen sprachen die „direkten Stimmen" Chinesisch und
rezitierten in vollkommener Weise Stücke aus den Werken des Konfuzius (die
genaue Aussprache derselben ist nur annähernd bekannt und könnte auch von
einem heutigen Chinesen nicht ohne weiteres wiedergegeben werden) Merkwürdigerweise
wurde hierbei eine Stelle aus den „Analecta", über deren Bedeutung
bisher Unstimmigkeit herrschte, in einer völlig neuen und besonders
einleuchtenden Weise interpretiert! Einige dieser Chinesisch sprechenden „direkten
Stimmen" wurden auf Veranlassung von Lord Charles Hope durch die Columbia
-Werke auf Grammophonplatten aufgenommen. — Rene Sudre schreibt
über „mediale Fähigkeiten auf medizinischem Gebiet" (das Heilmedium Mme.
Germaine Beguin in Nancy und den Mesmerismus im allgemeinen). — In seinen
„Internationalen Notizen" berichtet Harry Price ausführlich über einen Vortrag,
den er über „Lieblingstricks berühmter Medien" mit anschließenden Demonstrationen
vor den Mitgliedern seines Laboratoriums hielt. Er ließ sich hierbei sorgfältig
fesseln, wobei u. a. der Originalstuhl des Pseudomediums Anna Eva Fay
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