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Fachliteratur des Auslandes.

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benutzt wurde. Trotz der Fesselung, bei der die Stricke ihm ins Fleisch schnitten
und versiegelt wurden, konnte Price hinter einem Schirm verborgen innerhalb
weniger Sekunden ein Tambourin über denselben werfen, eine Glocke läuten
, eine Fistole abfeuern usw., und dann wieder mit völlig intakter Fesselung
hinter dem Schirm hervorkommen. Dann machte er einen Versuch Zöllners mit
Slade nach, indem er ohne das Siegel zu zerbrechen in eine Schnur, deren beide
Enden durch ein Siegel verbunden sind, einen Knoten knüpfte. Ferner zeigte
er ein Phänomen von „direkter Schrift" auf einer Tafel, las in völliger Dunkelheit
unsichtbare Mitteilungen in einem versiegelten Umschlag und in einer versiegelten
und verschlossenen Schachtel. Schließlich läutete er eine vorher genau
untersuchte elektrische Klingel in einer geschlossenen Zigarrenkiste, wobei diese
ohne von Price berührt zu werden auf einem Reißbrett stand, das Price in
Armeslänge von sich forthielt. Die Presseberichte suchten seine Tricks zu
erklären, was ihnen jedoch nicht gelang. Price bemerkt, er wolle damit nicht
beweisen, daß es keine echten medialen Phänomene gebe. Im Gegenteil: er
selbst habe solche in seinem Laboratory untersucht, aber dort hätte er
den Medien seine Bedingungen auferlegt, während bei seinen Tricks er den Zuschauern
, ohne daß sie es merkten, die ihm notwendigen Bedingungen aufoktroyiert
hätte. — U. a. kommt Price auch auf den Bericht des Dr. W. F. Prince über
seine Sitzungen mit Rudi Schneider zu sprechen, er ironisiert Dr. Prince hierbei.

Das M a i h e f t 1928 enthält einen Aufsatz von Rene S u d r e „Weiteres über
menschliche Ausstrahlungen", der sich mit den Versuchen von Prof. Müller
und Prof. Farny in Zürich befaßt. — H. C. W r i g h t unterscheidet in einem Aufsatz
über „Die Phasen der geistigen Aktivität" drei Sphären des seelischen
Lebens, gegenüber der sonst üblichen Trennung in Ober- und Unterbewußtsein,
nämlich die bewußte Sphäre einschließlich Selbstbewußtsein, oder auch das
supraliminale Wachbewußtsein, die subliminale Sphäre und schließlich
die ultraliminale Sphäre. Alle drei sind nicht geschieden, gehen
ineinander über. Die supraliminalen Erlebnisse sind notwendig an die sinnliche
Wahrnehmung geknüpft, die der beiden anderen Sphären nicht. Die sublimina-
len Erlebnisse können bewußt werden, müssen es aber nicht, sie umfassen alle
Arten von Eindrücken, soweit diese nicht sinnlicher Natur sind, aber auch das
Habituelle usw. In der ultraüminalen Sphäre liegen alle okkulten Fähigkeiten
(Telepathie, Hellsehen, Prophetie usw.), aber auch die Kenntnis vegetativer Vorgänge
(Atmung, Verdauung usw). Die Vorgänge dieser Sphäre werden nie
direkt bewußt, sondern nur bildlich oder symbolisch, denn da sie unsinnlicher
Natur sind, bedürfen sie der Uebersetzung in sinnliche Begriffe und Anschauungen
, um bewußt zu werden, dies ist die Ursache so vieler Ungenauigkeiten und
Fehler bei ihrer Bewußtwerdung.v Wright schildert dann noch einige interessante
Experimente, die das Wirken dieser ultraüminalen Sphäre veranschaulichen
, so ein telepathisches Experiment, in dem er einen Herrn beauftragte,
einem anderen einen Ring zu einer gewissen Stunde an einem gewissen Ort
zurückzugeben; ferner zwei Fälle von Prophetie über den Ausgang von Krankheiten
und die Lebensdauer der Patienten; schließlich zwei hypnotische Experimente
, in denen der Hypnotisierte mehr anzugeben wußte, als dem Hypnotiseur
bekannt war. Im einen Fall zeigte er dem Hypnotisierten mehrere gleichmäßig
weiße Karten, die er im Augenblick selbst nicht unterscheiden konnte, da er ihre
Kennzeichen verdeckte. Jeder schrieb er eine andere Farbe zu und der Hypnotisierte
konnte richtig wiedergeben, welche Farbe die Karten angeblich hatten,
auch nachdem sie gemischt.worden waren. Als der Experimentator zwei Karten
übereinander hielt, ohne zu wissen, welche es waren und fragte, welche Farbe
sie hätten, wurde „grün" angegeben, als er nachsah, waren es die Karten, die
er als blau und gelb bezeichnet hatte. Im zweiten Fall hielt er über eines von
sechs ganz gleichen, gleichmäßig mit Wasser gefüllten Gläsern in Abwesenheit
der Versuchsperson eine Minute Tang seine Hand. Nachdem die Gläser alle durch
eine andere Person umgestellt worden waren, die nicht wußte, um welches Glas
es sich handelte, wurden sie vor die Versuchsperson gestellt und diese gab nach
dem Geschmack richtig an, über welches die Hand gehalten worden war, obwohl
dies die Experimentatoren erst nachträglich durch Kontrollnummern feststellen
konnten, die auf der Unterseite der Gläser befestigt und erst bei Umdrehen
derselben sichtbar waren. — Ferner enthält dieses Heft noch einen Vortrag
von Dr. Osty in London über „Zwei hervorragende Malmedien", Marjan


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