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Zeitschrift für Parapsychologie. 6. Heft. (Juni 1930.)

nicht ruhn?" Sie: „Hier habe ich gesündigt!" Dann war sie weg. Es wurde
viel für sie gebetet, ich sah sie nie wieder. — Einmal sah ich auf einem Spaziergang
eine kurz vorher verstorbene Verwandte mir entgegenkommen. Sie
trug einen Rechen auf der Schulter, war sehr erhitzt und lachte mich an.
Ich traute meinen Augen kaum, denn sie war wie immer und ich hätte, wenn
ich nicht mit anderen gewesen wäre, vor Freude schreien können. Leider
war sie bald wieder verschwunden. Ich sprach nicht davon, als ich nach Hause
kam. Als ich erzählte, wo ich war, sagte man mir: „Ach, da oben hat Hortense
(die Verstorbene) immer einer armen Frau geholfen Heu zu machen."

Am 27. Dezember sah ich den verstorbenen Pfarrer S. im Garten tauf
mich zukommen. Am 9. Januar 1923 wartete er am Oratorium auf mich,
nicht angenehm zum Anschauen. Ich fragte: „Herr Pfarrer, kann ich Ihnen
helfen?" Er bat um eine hl. Messe, die auch bald gelesen wurde. Am Abend
desselben Tages sah ich ihn wieder. Am 25. Januar sah icn ihn zum letzten
Male. Als ich nämlich am Abend in die Kirche ging, sah ich aus dem Beichtstuhl
einen weißen Aermel hängen. Ich wunderte mich darüber, weil die
ganze Kirche leer war, dachte aber schließlich: Die Leute werden schon kommen
. Etwas neugierig knie ich mich in eine Männerbank und denke nach,
ob ich nicht eigentlich die Gelegenheit benützen solle, ebenfalls zu beichten.
So ungefähr nach fünf Minuten höre ich die Beichtstuhltür öffnen und —
Pfarrer S. kommt heraus, geht an mir vorüber, lacht mich freundlich an und
geht den mittleren Gang hinauf. Unter der Ampel kniet er sich hin. Nach
einiger Zeit kommt der Mesner zum Angelusläuten. Ich denke mir, er muß
fast über den Pfarrer stolpern. Das elektrische Licht wurde angedreht, und
nun konnte ich alles sehr genau sehen: es war sehr merkwürdig! Der Mesner
ging wie durch den Pfarrer hindurch, es sah wie kariert aus! Ich konnte beide
unterscheiden. Bald darauf war die Erscheinung des Pfarrers verschwunden,
ich sah ihn nie wieder.

Unseren alten Hausknecht Benedikt sah ich siebzehnmal, und zwar immer
nur im Krankenhaus. Ich habe aber nie mit ihm gesprochen. — Am 3i. Januar
1923 wohnte ich für einige Tage in einem Zimmer im dritten Stock. Als ich
am Tage in den Spiegel sah, schaute ein Frauenkopf heraus. Ich drehte
mich um, da stand eine Dame in Rosa neben mir. Ihr Anzug war die Tracht
^es 16. Jahrhunderts. Sie verschwand aber sofort wieder. In der Nacht wachte
ich auf und machte Licht. Da stand „sie" an der Tür und neben ihr ein
Mann in Reitertracht. Ich nahm meine Zuflucht zum Weihwasser und fragte:
„Wer bist du?" „Barbara!" „Was willst du?" Keine Antwort. Statt dessen
legte sie den Finger an den Mund und winkte mir, mit ihr zur Tür hinauszugehen
. Es war alles so natürlich, daß ich förmlich Scheu hatte, vor dem
Mann da aus meinem Bett zu steigen. Sie gingen also zur Tür hinaus und nun
bemerkte ich an ihrem Hinterkopfe eine Wunde. Daher auch die sonderbare
Haarfrisur, die mit ihrer Tracht nicht übereinstimmte. Ich hütete mich, mit
ihnen zu gehen. Am 5. Februar* traf ich Barbara in der Bettenkammer. Sie
stand an der Wand gelehnt, wie auf mich wartend. Ich frage: „Bist du
Barbara von L.?" (Wir hatten nämlich inzwischen in der Familiengeschichte


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